Die besondere, in Ägypten vorherrschende Quellenlage, die sich in der Erhaltung hunderttausender (vielfach noch nicht publizierter) griechischer und lateinischer Papyri manifestiert, erlaubt es dem klassischen Altertumsforscher, die Geschichte Ägyptens über einen Zeitraum von tausend Jahren aus vielen verschiedenen Blickwinkeln zu verfolgen. Dementsprechend besteht umso mehr Anlass, als Inhalt des Hauptseminars nicht allein die politisch-militärischen Geschichte aufzufassen, die sich im Land am Nil in hellenistischer, römischer und spätantik-frühbyzantinischer Zeit ereignete. Vielmehr sollen sich die TeilnehmerInnen neben dieser ereignisgeschichtlichen Zugangsweise mit anderen Aspekten vertraut machen, die einen gezielten und aktuellen Einblick in die Verwaltungs-, Sozial-, Rechts-, Wirtschafts- und Religionsgeschichte des griechisch-römischen Ägypten verschaffen. Dadurch wird ein abwechslungsreiches Bild von einer Region der griechisch-römischen Welt vermittelt, die in der althistorischen Forschung tendenziell als „Sonderfall” marginalisiert wird.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19