Im Laufe eines durchschnittlichen Tages strömen unzählige Reize und Informationen auf uns ein. Die meisten Eindrücke und Informationen sind flüchtig und für nur kurze Zeit wahrnehmbar. Dank unseres Arbeitsgedächtnisses können wir jedoch auch Informationen, die physisch nicht mehr vorhanden sind, kurzzeitig mental aufrechterhalten und verarbeiten. Ohne diese Fähigkeit wären Denk-, Entscheidungs- und Problemlöseprozesse gar nicht möglich. Dank unseres Arbeitsgedächtnisses können wir beispielsweise erst verstehen, was wir gerade lesen, oder wir können die Bedeutung dessen erfassen, was uns in einem Gespräch zuletzt mitgeteilt wurde.

In diesem Seminar werden wir Konzepte, Theorien und Modelle zum Arbeitsgedächtnis kennenlernen, sowie dessen Beziehung zu anderen kognitiven Prozessen (Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Langzeitgedächtnis, etc.). Im Kern werden wir uns u. a. mit folgenden Fragen beschäftigen: Welche Theorien zum Arbeitsgedächtnis gibt es? Welche Rolle spielt die zentrale Exekutive und welche Aufgaben hat sie? Wie hängt das Arbeitsgedächtnis mit Intelligenz zusammen? Kann man das Arbeitsgedächtnis trainieren? Was ist die Kapazitätsgrenze und kann man diese umgehen? Wie verändert sich das Arbeitsgedächtnis während der Kindesentwicklung sowie im hohen Alter? Welche Rolle spielt es in bestimmten klinischen Krankheitsbildern?


Semester: WiSe 2018/19