Das Christentum entfaltete sich auch in einer Gesellschaft und Welt, in der Philosophie eine bedeutende Rolle spielte. Daher gab es bereits ab dem 2. Jahrhundert erste Versuche, christlichen Glauben und antike Philosophie, Bibel und Platon, zusammenzudenken. Doch war das Verhältnis zwischen diesen beiden Größen nicht unumstritten: Die Diskussionen unter frühen Theologen drehten sich dabei vor allem um die Frage, ob christlicher Glaube antike Philosophie überhaupt benötige. Während die eine Seite antike Philosophie nicht kannte oder nicht kennen wollte, was sich in Tertullians bekannter Frage, was Athen (die Philosophie) mit Jerusalem (der Kirche) zu tun habe, verdichtete, bemühten sich andere Theologen darum, antike Philosophie und Christentum, Platon und Bibel zu einem System zu verbinden, was letztlich in der Ausformung einer ersten wissenschaftlichen Theologie kulminierte.

Die unterschiedlichen Entwürfe der Verbindung von Philosophie und christlichem Glauben sollen anhand zentraler Texte der antiken Theologiegeschichte in ihren historischen Kontext eingebettet und in ihrem Inhalt nachvollzogen werden. Dabei werden grundlegende Methoden der historischen Theologie erarbeitet und eingeübt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19