1968, vor fünfzig Jahren also, prallten Studentenproteste, die bürgerliche Ordnung und ihre Universitäten, Kolonialmächte und Befreiungskämpfer der „Dritten Welt“, Bürgerrechtsbewegungen, Totalitarismus und Rassismus heftig aufeinander. In ihrem Essay Macht und Gewalt reflektiert die vor der Naziherrschaft in die USA geflohene deutsch-jüdische Denkerin Hannah Arendt über die weltweiten Umbrüche von „1968“. Sie entwirft ein Verständnis des Politischen, das sich fundamental von den bis heute herrschenden Auffassungen unterscheidet: „Was den Menschen zu einem politischen Wesen macht, ist seine Fähigkeit zu handeln; sie befähigt ihn, sich mit seinesgleichen zusammenzutun ... Philosophisch gesprochen ist Handeln die Antwort des Menschen auf das Geborenwerden...“

Arendts Gedanken und begriffliche Klärungen sollen in diesem Lektüre-Seminar besprochen, geprüft und in ihrer aktuellen Bedeutung bedacht werden; nicht zuletzt, weil sie Anregungen für eine der Welt zugewandte theologische Ethik bieten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2018/19