Wie kaum bei einer anderen theologischen Thematik verbinden sich bei der Lehre von der Vor­sehung existentielle Fragen aufgrund der persönlich-biographischen Bezüge sehr eng mit grundlegenden Fragen des Gottesglaubens. Die der Auf­gabenstellung angemessene theologische Einstellung ist jene der Offenheit in der Wahrnehmung und Unterscheidung von gläubig gelebten Op­tio­nen. Auf die notwendig zu stellenden Fragen lassen sich nicht einfache und ein­deutige Antworten finden, die alle von ihnen Betroffenen überzeugen. Die Theologie der Vorsehung ist eine gemeinschaftliche Reflexion auf das immer bleibende Wagnis des Gottesglaubens in seiner Bedeutung auch für mich selbst.

Viele Übersichten zur Thematik weisen einen hohen Anteil an Bemühungen um Differenzierungen sowie um Vermeidung von Missver­ständ­­nissen auf. Offenkundig lässt sich die Thematik nicht leicht(fertig) behandeln. Dies hängt zutiefst damit zusammen, dass bei ihr die wohl schwierigste Frage der Theologie ganz konkret wird: Wie lässt sich das Verhältnis zwischen dem Handeln Gottes und der Freiheit der Menschen angemessen bestimmen? Im Seminar werden Fragen der Vorsehung Gottes im Leben einzelner Menschen sowie Fragen nach der Vorsehung Gottes in der gesamten Schöpfung behandelt. Fachdiaktische Aspekte werden Berücksichtigung finden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19