Künstlerische Deutungen der Welt stehen in einem Spannungsverhältnis zu abstrakt-diskursiven Deutungen, welche traditionell den Kern des Philosophieunterrichts darstellen.

Inwieweit erfüllen künstlerische Deutungen der Welt die Ansprüche, die an den Philosophieunterricht als Ort der Befähigung zu einer autonomen Lebensführung durch Selbstdenken gestellt sind? Können künstlerische Deutungen der Welt in Bildern, Bilderbüchern, Filmen, Musik, Literatur und Dichtung allgemeine bzw. prinzipielle Einsichten vermitteln? Sind sie ausreichend, um den Raum der Gründe für die kognitive Reflexion und die Urteilskraft zu öffnen und tragfähige Orientierungen im Denken zu liefern?

Im Rahmen der Debatte um das Philosophieren mit präsentativen Symbolisierungssystemen sollen ausgewählte Beispiele künstlerischer Deutungen auf diese Fragen hin untersucht und in Unterrichtsplanungen integriert werden.

Dabei werden neben den symbolphilosophischen Ansätzen von E. Cassirer und S. K. Langer u.a. auch phänomenologische Lehrstücke von E. Husserl und M. Heidegger zur Reflexion auf den emanzipatorischen Wert künstlerischer Deutungen für die Schüler*innen herangezogen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19