Im ersten Teil des Seminars sollen unter Bezugnahme auf John Locke, Charles de Montesquieu und Jean-Jacques Rousseau demokratietheoretische Grundlagen erarbeitet werden. Hierbei wird es insbesondere um die systematisch orientierte und historisch fundierte Klärung von politischen Grundbegriffen wie Souveränität, Partizipation, Repräsentation und Macht gehen, die im Spannungsfeld von Gesellschaft, Regierung und Staat von den Autoren des 17. und 18. Jahrhunderts unterschiedlich gewichtet und ausbuchstabiert werden. Im zweiten Teil des Seminars sollen sodann Philosophinnen und Philosophen des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart zu Wort kommen, die aus verschiedenen Perspektiven einen kritischen Blick auf die Entdemokratisierung von Feldern des politisch-öffentlichen Handelns sowie verschiedenen Lebensbereichen in modernen Gesellschaften werfen. Diese Kritik bezieht sich jedoch nicht nur auf die politischen und kulturellen Entwicklungen, sondern auch auf die jeweiligen demokratietheoretischen Hintergrundannahmen. Zur Aufarbeitung des aktuellen Spektrums an philosophischen Auseinandersetzungen mit dem „demokratischen Paradox“ ist gedacht an die Lektüre von einschlägigen Aufsätzen von Hannah Arendt, Jürgen Habermas, Jean-Luc Nancy und Chantal Mouffe.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19