Erst mit Hegels Tod 1831 und der Herausgabe nicht nur der von ihm selbst bereits zu Lebzeitzen veröffentlichten Werke, sondern auch seiner Vorlesungen durch den „Verein von Freunden des Verewigten“ beginnt die erste fruchtbare Phase der Rezeptionsgeschichte seiner Philosophie, aus der sich in mehreren Etappen verschiedene Debatten um insbesondere religions- und staatsphilosophische Streitfragen entwickeln. Mit der sogenannten „Spaltung der Hegel-Schule“ in Alt- und Jung- oder auch Rechts- und Linkshegelianer in den späten 1830er Jahren kommt es zu einer Radikalisierung sowohl der jeweiligen politischen Standortbestimmungen als auch der philosophischen Positionierungen. Im Seminar sollen Schlüsseltexte aus der Zeit des „Vormärz“ von Moses Hess, Bruno Bauer, Ludwig Feuerbach und Karl Marx gelesen werden, die aus einer Kritik von religiösen und theologischen Doktrinen ihrer Zeit neue oder – gegenüber den Philosophien des Deutschen Idealismus – transformierte Charakterisierungen und Bestimmungen des menschlichen Wesens herleiten, die den weiterführenden sozial- und gesellschaftskritischen Motiven der Protagonisten der Bewegung zugrunde lagen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2018/19