In der Öffentlichkeit wird in den letzten Jahren verstärkt über gesellschaftliche ‚Leistungsprinzipien‘ diskutiert. Anlass dazu bieten verschiedene Zusammenhänge: In den Bereichen Bildung und Arbeit wird zunehmend über die Verwertbarkeit von ‚Wissen‘ und  die Messbarkeit und Vergleichbarkeit von ‚Leistung‘ verhandelt. Auch in Zusammenhang mit geflüchteten Menschen werden Diskussionen zur ‚Leistungsfähigkeit‘ bzw. ‚Leistungsunfähigkeit‘ dieser geführt, so dass der Eindruck entsteht es gäbe ‚nützliche‘ und weniger ‚nützliche‘ Fluchtmigranten. Das mittlerweile weltweit bestehende liberale Wirtschaftssystem erhebt ‚Leistung‘ zum gesellschaftlichen Ordnungsprinzip überhaupt. Dadurch können andere Wertkriterien, wie Menschenrecht im Falle der Geflüchteten, oder kritische Bildung gegenüber marktkonformer Bildung, in den Hintergrund geraten. Außerdem stellt sich die Frage, ob menschliche ‚Leistung‘ überhaupt objektiv messbar ist und welche Kriterien dafür als sinnvoll erscheinen. Darüber hinaus, ob verschiedene Arbeits- und Lebensleistungen angemessen gewürdigt werden oder ob ‚Leistungen‘ in einigen gesellschaftlichen Bereichen mehr anerkannt werden als in anderen.

Im Seminar sollen aus arbeits-, bildungs- und migrationssoziologischer Perspektive gesellschaftliche ‚Leistungsprinzipien‘ und die darüber geführten Debatten betrachtet, analysiert und diskutiert werden.

Arbeitsformen:

15-20 Minuten Präsentation eines Seminarthemas mit eigenständiger schriftlicher Ausarbeitung (7-10 Seiten) oder Hausarbeit (12-15 Seiten)

 

Änderung:

Die Lehrveranstaltung findet als Blockveranstaltung statt.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19