Die Rotwelsch- Dialekte fallen in die Gruppe der sogenannten Geheimsprachen oder Sondersprachen. Zu einem bestimmten Zweck entwickelt und mit teilweise ähnlichen, teilweise auch sehr spezifischen Strukturen ausgestattet, sind Dialekte des Rotwelsch bsonders im 18. und 19. Jahrhundert verwendet worden. Gebräuchlich waren Rotwelsch-Dialekte, z.B. die Münstersche Masematte, bis ins 20. Jahrhundert hinein. Sie haben bis heute - wenn auch in ihrer Verbreitung wohl deutlich eingeschränkt - in modifizierter Form überlebt bzw. Tochtersprache entwickelt, die teilweise kontextspezifisch, teilweise auch mit kommerziellen Zielen verbunden noch heute verwendet werden.
Im Seminar werden Beispiele für Rotwelsch-Dialekte besprochen. Ziel ist es Gemeinsamkeiten und spezifische Besonderheiten bzgl. (a) der Struktur (Wortschatz, Grammatik), (b) der Benutzer und (c) der Gebrauchskontexte zu ermitteln und jeweils eigene Besonderheiten der Dialekte zu erkennen. Ein Schwerpunkt soll auf Beispielen aus Westfalen liegen, es wird jedoch auch eine weiterer Blick auf Rotwelsch-Dialekte in ganz Deutschland (und ggf. darüber hinaus) geworfen.
- Lehrende/r: Helmut Spiekermann