Nach den Wissenschaftstheoretikern des Wiener Kreises, die bereits in den 1920er Jahren die Entstehung der Quantenphysik als philosophisch bedeutsam mitbeobachteten, haben bald auch Logiker großes Interesse daran gezeigt. Der Anwendungsbereich der Theorie war zugleich fundamental und global. Was sich als Interpretationsmöglichkeiten ergab, war so neu und ungewöhnlich, dass es hergebrachte Denkweisen in Frage stellte, ja vielleicht nach einer neuen Logik rief, was zu Vorschlägen für nichtklassische Quantenlogiken führte. Die Quantentheorie warf im Laufe der Zeit eher mehr denn weniger philosophische Fragen auf. In diesem Seminar wollen wir vor allem ausgewählte Probleme behandeln, die sich an der Schnittstelle von Logik und Ontologie ansiedeln lassen. Themen könnten unter anderem verschieden starke Identitätsbegriffe für physikalische Teilchen sein sowie das Verhältnis von Teil und Ganzem im Lichte der angewandten Mereologie. Das Seminar setzt grundlegende Kenntnisse des Kurses „Logik und Argumentationstheorie” zwingend voraus. Wer vergleichbare Kenntnisse in einem anderen Fach erworben hat und teilnehmen möchte, kontaktiere bitte einen der Veranstalter.
- Lehrende/r: Paul Näger
- Lehrende/r: Niko Strobach