Der 1938 publizierte „Leitfaden zur christlichen Lehre“ des Göttinger Theologen Emanuel Hirsch gehört zu den herausragenden Entwürfen der evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts. Hirsch geht vom kritischen Wahrheitsbewusstsein des modernen Menschen aus und entfaltet auf nicht einmal 300 Textseiten das Gesamtgebiet der Systematischen Theologie. Dabei kommt es zu radikalen Umformungen der überlieferten Lehre und riskanten Einsichten. Dem Werk ist unter anderen wegen der fehlgehenden politischen Überzeugung seines Autors nur wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden.

Den als Verschriftung eines Vorlesungszyklus entstandenen, höchst niveauvollen „Leitfaden“ ergänzte und erläuterte Hirsch bald nach Fertigstellung unter Berücksichtigung seiner Lehrerfahrungen. Im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes wird derzeit am IfES an einer kritischen Neuedition des längst vergriffenen Buches unter Einschluss der von Hirsch angebrachten Zusätze gearbeitet. Das Seminar kann auf einen Vorabauszug des Textes aus diesem Projekt zugreifen und wird sozusagen als Kontroll- und Feedbackgruppe selbst Teil der fortlaufenden Editionsarbeit.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2018/19