Das (Teil)Seminar im Modul, das zur qualitativen Methodenausbildung gehört, greift eine für Abschlussarbeiten etablierte Form der Datenauswertung methodisch heraus, nämlich die Analyse von Daten, die in der sozialen Realität bereitgestellt werden und zielt nicht auf selbst erhobene Daten empirischer Sozialforschung.

Die Entscheidung ist für dieses Semester zugunsten politischer Reden im Bundestag der aktuellen Parlamentslegislatur gefallen. In meinungsbildenden Medien ist thematisiert worden, dass sich die politische Kultur im und des Bundestages verändert habe.

Eine typische Zielstellung qualitativer rekonstruktiver Sozialforschung, die im Seminar erprobt werden soll, ist es, dieser „Qualitätsverschiebung“, die in den Medien gesehen und beklagt wurde, zunächst etwas näher zu kommen und durch die Rekonstruktion von Argumentationsmustern, durch die analytische Dechiffrierung von Angst-Argumenten oder Aggressionsargumenten in politikfeldbezogenen Debatten herauszuarbeiten und zu bestimmen.

Methodisch wird über dieses Untersuchungsfeld die Erprobung von qualitativ-rekonstruktiven Verfahren wie der Grounded Theory aber auch der Formen der qualitativen Inhaltsanalyse in Anlehnung an das Konzept von Mayring möglich.

Die Studienleistung besteht erstens in einem methodologischen Paper und zweitens in der qualitativen Datenanalyse von ausgewählten Bundestagsreden (in Teilen) in Studierendenteams, die Prüfungsleistung wird individuell durch eine ausgewählte kleinere Analyse eines Redenausschnitts auf der Basis von Grounded Theory geleistet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19