Der Begriff der Künstlerischen Forschung hat sich seit einigen Jahren sowohl in der Kunstszene als auch in der Kunstphilosophie zu einer Art Modebegriff entwickelt, der in unterschiedlichsten Kontexten Anwendung findet. Der niederländische Kunsttheoretiker Henk Borgdorff versteht darunter eine der Kunst eigentümliche Art der Forschung und Erkenntnisproduktion, die sich methodisch nicht auf die etablierten wissenschaftlichen Disziplinen reduzieren lässt. Diese Vorstellung hat das Selbstverständnis vieler Künstler verändert und die Neugründung von Instituten und Gesellschaften initiiert, die sich gezielt einer solchen künstlerischen Forschung widmen. Doch was genau ist unter einer künstlerischen Forschung zu fassen? Welches Wissen kann durch künstlerische Prozesse gewonnen werden? Und ist es überhaupt sinnvoll, der Kunst eine eigene Form der Forschung und der Wissensproduktion zuzuschreiben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars. Anhand von Texten aus der aktuellen Debatte und klassischen philosophischen Texten sollen Antworten auf diese Fragen gesucht und das Verhältnis zwischen Kunst, Forschung und Wissenschaft reflektiert werden.

Informationen zum Seminarplan, der Seminarliteratur und den Prüfungsmodalitäten werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19