Kolonialismus und Imperialismus haben Jahrhunderte lang zur Unterdrückung, Ausbeutung und Vernichtung von Menschen in allen Teilen der Erde geführt. In postkolonialen Werken geht es darum diese Geschichte in geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung so zu verarbeiten, dass koloniale Denk- und Handlungsmuster aufgedeckt und ihre Kontinuitäten aufgezeigt werden. Ins-besondere wird der universalistische Anspruch von Theorien hinterfragt, beispielsweise die Theo-rie von der Moderne. Auch die eurozentrische Beschreibung des Morgenlands ist aus postkolonia-ler Sicht als eine Form von Orientalismus (Said) zu verstehen, die zu einer Art der Kolonisierung des Selbst (Fanon) führt. Grundlegende Lektüre wird der Band von Maria do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan sein, postkoloniale Schlüsseltexte von Edward Said, Homi k. Bhabha und Gayatri Chakravorty Spivak werden ebenfalls studiert. Desweiteren wird mit Julia Reuter und Paula Villa nach den Perspektiven einer postkolonialen Soziologie zu fragen sein.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19