”Gewalt” und Ambivalenzen sind eng miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. So können Erlebnisse mit Gewalt sogenannte Ambivalenzerfahrungen hervorrufen. Das Ambivalente zeichnet sich dabei in dem bipolaren Widerspruch von Empfindungen aus, wie bspw. Hass-Liebe. Ebenso können solche Ambivalenzerfahrungen auch zu Gewalt als Umgangsform führen, wie es bspw. in parnterschaftlichen Beziehungen vorkommt. Gesellschaftliche Normen und Wertvorstel-lungen wirken sich zudem auf die Möglichkeiten aus mit Erfahrungen dieser Art umzugehen. Sie bedingen sowohl Klischees und Stereotypen, als auch daraus folgend ein Konfliktpotenzial in so-zialen Beziehungen. Im Seminar geht es zum einen darum, aus sozialisationstheoretischer Perspektive sowohl den Gewaltbegriff als auch das Ambivalente in seiner Vielschichtigkeit zu durchleuchten und zu defi-nieren. Zum anderen werden am Beispiel häuslicher Gewalt mögliche Zusammenhänge und Ver-knüpfungen von Gewalt und Ambivalenz erfasst und gedeutet. Aus den gewonnenen Erkenntnis-sen lassen sich für das Seminar abschließend Handlungstypen konstruieren, die in partnerschaft-lichen Beziehungen den Umgang in Gewaltsituationen und mit Ambivalenzerfahrungen verdeutli-chen. Im Rahmen des Seminars können benotete und unbenotete Leistungen sowohl schriftlich (Essay, Protokoll, Hausarbeit) als auch mündlich (Präsentation) erbracht werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19