Wasser- und Dampfkraft läuteten Ende des 18. Jahrhunderts (1784) die erste industrielle Revolution ein, indem sie die durch Webstühle begonnene Massenproduktion durch Maschinen entscheidend antrieben und zur Entstehung der Eisenbahnen und der Schwerindustrie führten. Die elektrische Energie ermöglichte Ende des 19. Jahrhunderts mit dem ersten Fließband (1833) die zweite industrielle Revolution, mit der die Arbeitsprozesse nach und nach automatisiert wurden, während die Kommunikationen zunehmend globalisiert wurden und das Leben insgesamt eine beschleunigte Dynamik bekam. Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts erfolgte mit dem Einsatz der Informationstechnologien die dritte industrielle Revolution, als der Personal-Computer für Büro und Haushalt einen eigenen neuen Industriezweig begründete. Mit der Digitalisierung der analogen Techniken und der Vernetzung von materieller und virtueller Welt befinden wir uns an der Schwelle der vierten industriellen Revolution. Robotik und Cyber-Physical-Systems bilden das Grundgerüst der smart factory, in der die Produktion sich selbstreferenziell und selbststeuernd vollzieht. 2014 waren 1,5 Millionen Industrieroboter im Einsatz, 2018 sollen es schätzungsweise 2,3 Millionen sein. Die Zahl der Menschen mit implantierten Chips, die mit Nahfeldkommunikationstechnik ausgestattet sind, steigt weltweit und inzwischen fühlen sie sich als Teil einer Cyborg-Community. Wie sich diese neuartigen Arbeitsformen auf Arbeits- und Lebenswelt auswirken, welche globalen sozialen Folgen sie mit sich bringen und wie sich damit die Existenzweisen wandeln, wird uns im Seminar beschäftigen. Konkrete Literaturangaben sind dem Seminarprogramm zu entnehmen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19