Das Archiv bildet als Speichermedium für Dokumente, Artefakte und Materialien eine Voraussetzung für das historische Erscheinen kulturellen Wissens. Dabei ist die Vorstellung vom Archiv einerseits durch Institutionen des Sammelns, Konservierens, Forschens und Ausstellens geprägt, während sie andererseits einen Ort subjektgebundener Erfahrungen, den man mit labyrinthischer Fülle assoziiert. Entsprechend beziehen sich Praxen der Kunst auf das Archiv als ein Reservoir, in dem Erinnern und Vergessen sich gleichermaßen abbilden wie das Verdrängte, Übersehene und Verworfene. In den 1990er Jahre setzt in den künstlerischen Praxen parallel zur digitalen Datenproduktion eine intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten, der Materialität und Zeitlichkeit der Archive ein. Recherche, Reframing und Re-Enactments erweitern die Funktionen des Archivs und ihre klassisch bürokratische Bestimmung mittels partizipatorischer Prozesse. Das Seminar untersucht anhand von Fallstudien die konzeptuellen und medialen Manifestationen von Künstler*innenarchiven seit den 1960er Jahren.

 

Voraussetzung für die Kreditierung des Seminars sind die regelmäßige Teilnahme, die Ausarbeitung und Präsentation eines Referats, die Bereitstellung eines Thesenpapiers bis spätestens eine Woche vor dem Referatstermin sowie die Einreichung einer Hausarbeit (Frist: 01.03.2019).

 

Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt im SoSe 2018, am Donnerstag, den 19.07.2018, 12 – 14 Uhr (Raum 102).

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19