In diesem Seminar/dieser Übung erarbeiten wir uns zunächst Grundlagen der Onomastik (Namenforschung), um anschließend eigenständige kleine Forschungsprojekte zu Personennamen oder Toponymen (Namen für Orte) zu verfolgen.
Diese Projekte haben gemeinsam, dass sie Namen in ihrer Veränderlichkeit, in ihrer Anpassung an ihre Umgebung, betrachten. Das kann zum einen diachron sein, z.B. könnte man die Verhochdeutschung niederdeutscher (Witte > Weiß) oder die Latinisierung deutscher Familiennamen (Schmied > Faber) in der frühen Neuzeit genauer betrachten oder die (Um-)Benennung von Straßen aus politischen Gründen. Zum anderen können bewegliche Namen auch synchron untersucht werden zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit oder in verschiedenen sozialen Situationen, Gesprächssituationen oder Lebensabschnitten einer Person (z.B. Spitz- und Kosenamen, Ehenamen). Zu Anpassungs- und Abgrenzungsprozessen von Namen kommt es auch in räumlicher Hinsicht im Sprachkontakt: Wie werden/wurden z.B. Personennamen aus anderen Namenkulturen an das deutsche Namensystem angepasst? und wie wird an Sprachgrenzen oder in ehemaligen Kolonialgebieten (um)benannt?
Das Seminar schließt mit einer Postersession ab, die Ihre Forschungsergebnisse dokumentiert. Es besteht die Möglichkeit, die Poster auf einer Fachtagung zum Thema Bewegte Namen (Münster, 11.-13.9.2019) nochmals im größeren Rahmen zu präsentieren.
- Lehrende/r: Antje Dammel
- Lehrende/r: Philipp Maximilian Dondrup