Die Frühromantiker waren ein loser Bund von Dichtern, Theoretikern und Philosophen, die ungefähr in der Zeit zwischen 1795 und 1800 vor allem in Jena und Berlin zusammenkamen. Als besonders namhafte Vertreter können etwa die beiden Brüder Friedrich und Anton Wilhelm Schlegel, Novalis, Friedrich Schleiermacher, Johann Heinrich Wackenroder, Ludwig Tieck, Dorothea Schlegel und Caroline Schlegel-Schelling genannt werden, in einem erweiterten Sinne auch Friedrich Hölderlin und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling.
Zu den Themen, mit denen sie sich vorwiegend beschäftigten, gehören Poesie, Politik, Religion und Philosophie. Eine für diese Bewegung besonders charakteristische Idee besteht darin, dass die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Kunst- und Wissenschaftsdisziplinen aufgehoben werden sollen, um sie zu einer alles umfassenden Gesamtdisziplin zu vereinigen. Die Frühromantiker propagierten außerdem eine Offenheit für neue literarische Darstellungsformen, vor allem für die Form des Fragments, eines grundsätzlich unabgeschlossenen experimentellen Textstücks, das den Leser zum kreativen Mitdenken auffordert.

In diesem Seminar wollen wir uns über drei zentrale Themenkomplexe einen Zugang zur Philosophie der Frühromantik erarbeiten, nämlich die frühromantischen Konzeptionen des Selbstbewusstseins, der Poesie und der Bildung. Zu diesen drei Themenkomplexen werden wir jeweils Texte bzw. Textausschnitte von unterschiedlichen Frühromantikern lesen und gemeinsam interpretieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2018