Wie lässt sich das Thema „Krieg und Frieden in der Geschichte des Christentums“ in Museen und Ausstellungen präsentieren? – Das Gedenk- und Jubiläumsjahr 2018 gibt Anlass, dieser Frage im Schnittfeld von Kirchengeschichte, Fachdidaktik und Museumspädagogik näher nachzugehen: 1618 begann der Dreißigjährige Krieg, 1648 wurde er mit dem Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück beendet; 1918, vor hundert Jahren, endete der erste Weltkrieg. Der Münsteraner Katholikentag steht daher 2018 unter dem Leitwort „Suche Frieden“, und die Münsteraner Museen sowie das Bistum Münster laden 2018 gemeinsam zu einer mehrteiligen, großen Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“ ein.

Anhand ausgewählter Ereignisse und Themen aus zweitausend Jahren Kirchengeschichte zeigt das Seminar, wie sich das Christentum im Spannungsfeld zwischen dem Anspruch der Ethik Jesu und den Herausforderungen der geschichtlich-politischen Umwelt in Theorie und Praxis zu Krieg und Frieden verhalten hat. In den Blick genommen werden dabei u.a. die Entwicklung der Lehre vom gerechten Krieg, die Kreuzzüge und Religionskriege, die Religionsfrieden, die pastorale Begleitung der Soldaten im Krieg, die christlichen Friedensbewegungen sowie historische Schlichtungs- und Friedensinitativen aus christlicher Verantwortung. Wie sich das Thema „Christentum, Krieg und Frieden“ kulturhistorisch-museal inszenieren und präsentieren lässt, soll dann vor allem am Beispiel der Münsteraner Ausstellung untersucht und diskutiert werden. Um eine sachgerechte Analyse der musealen Präsentationsweisen zu ermöglichen, werden im Vorfeld der Ausstellungsbesuche die entsprechenden fachdidaktischen und museumskundlichen Methoden erarbeitet. Vorgesehen sind auch Gespräche mit Kuratoren, die an der Gestaltung des Ausstellungsprojekts „Frieden. Von der Antike bis heute“ beteiligt sind.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2018