Auch wenn letzte Zweifel nur schwer bis gar nicht auszuräumen sind, so haben wir zumindest guten Grund zu der Annahme, dass konkrete Gegenstände – also Gegenstände, die sich in Raum und Zeit verorten lassen und von denen Wirkungen ausgehen können – tatsächlich existieren. So mag es beispielsweise im hohen Maße plausibel sein, die Existenz der Gegenstände mit den Namen „Angela Merkel“, „Mount Everest“ und „Eiffelturm“ anzunehmen. Allerdings stellt sich die Frage, ob auch nicht-konkrete Gegenstände wie z.B. Gerechtigkeit, die Zahl 2, Eigenschaften wie z.B. diejenige, Bundeskanzlerin zu sein, und fiktionale Gegenstände wie z.B. derjenige mit dem Namen „Sherlock Holmes“ existieren. Sofern wir annehmen, dass solchen Gegenständen tatsächlich eine Existenz zukommt, stellt sich die Anschlussfrage, in welcher Hinsicht nicht-konkrete Gegenstände existieren und inwiefern sich die Art der Existenz konkreter Gegenstände von derjenigen nicht-konkreter Gegenstände unterscheidet. In seinem Buch Abstrakte Gegenstände setzt sich Wolfgang Künne detailliert mit möglichen Kriterien für die Existenz und die Identität abstrakter Gegenstände auseinander. Im Seminar werden wir Auszüge aus seinem Buch besprechen. Künne, Wolfgang: Abstrakte Gegenstände. Semantik und Ontologie. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann (2007).
- Lehrende/r: Timo Dresenkamp