2-Fach-Bachelor Biologie

Das 2-Fach Bachelor Studium ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei Studienfächer zu gleichen Teilen studiert werden und mit einer Bachelorarbeit in einem der beiden Fächer abgeschlossen wird. Studierende des 2-Fach Bachelors streben zumeist das Berufsziel an, als Lehrer*innen an Gymnasien und Gesamtschulen zu arbeiten. Dazu baut der Master of Education auf das erfolgreich absolvierte 2-Fach Bacherlor Studium auf. Im Fach Biologie ist der Bachelor auf sechs Semester angelegt und umfasst vier Module. Zusätzlich nehmen alle Studierende verpflichtend an der Vorlesung und dem Seminar „Bioethik“ teil.


1. Studienjahr:

Grundlagen-Modul: Naturwissenschaften, Reflexive Biologie und Biodidaktik I

Die für gewöhnlich erste Frage, die wir in der Fachschaft von angehenden oder potentiellen Biologiestudierenden gestellt bekommen ist: „Wie viel Physik und Chemie müssen wir können? Ich hatte Chemie seit der 10.Klasse nicht mehr!“ Um diese Frage einfach zu beantworten: Natürlich ist es hilfreich ein Grundwissen in Physik und Chemie mitzubringen, jedoch dient gerade das erste Semester dazu, eure tief verborgenen Kenntnisse zu reaktivieren bzw. überhaupt erst zu entwickeln. Also keine Angst: Auch ohne große Vorkenntnisse kann das Studium angegangen werden. Studium ist nicht gleich Schule!

Arbeitsblätter über Arbeitsblätter…

Im ersten Semester wählt ihr drei Lerngruppen (Biologie, Chemie, Physik), in denen ihr euch wöchentlich mit etwa 15 Leuten und zwei Lerngruppenleitern trefft. In Eigenarbeit bereitet ihr euch auf die Lerngruppen vor, indem jede Woche ein Arbeitsblatt zu jeder Lerngruppe bearbeitet wird. Die Lerngruppe selbst dient dazu, das zuvor eigenständig Erarbeitete zu festigen. Dies erfolgt in Form von Spielen, Vorträgen oder Diskussionen. Das klingt nach viel Arbeit, was es auch ist, jedoch hilft es euch ungemein am Anfang des Studiums ein Gefühl für das neue Lernpensum an der Universität zu bekommen. Während des Semesters schreibt ihr drei Klausuren, die den Inhalt der Arbeitsbätter abfragen.
Einen Überblick über die Wahlmöglichkeiten der Lerngruppentermine findet ihr hier!

In den ersten Semesterferien darf auch endlich praktisch gearbeitet werden. Ihr werdet ein 2-wöchiges Chemiepraktikum absolvieren, um euch mit den grundsätzlichen Arbeitsweisen der Naturwissenschaften vertraut zu machen und euer chemisches Verständnis im Bezug auf die Biologie stärken. Hier werden typische Schülerversuche durchgeführt.

Im zweiten Semester wählt ihr nur noch eine Lerngruppe (Naturwissenschaften). Hier wird der Schwerpunkt mehr auf das Fach Biologie gerichtet, wobei die Relevanz von Physik und Chemie für das Biologiestudium nicht vernachlässigt wird. Zusätzlich besucht ihr noch eine Vorlesung, in der spezielle biologische Phänomene erklärt werden. Auch während des 2. Semesters schreibt ihr drei modulbegleitende Klausuren über die Lerngruppe und die Vorlesung.
Außerdem beginnt ihr im zweiten Semester noch zwei weitere Module die sich jeweils über zwei Semester strecken. Das eine in Biologiedidaktik, für das ihr im Sommersemester die Vorlesung "Einführung in die Biologiedidaktik" hört, in der euch ein erster Einblick in Theorien und Prinzipien von Biologieunterricht gegeben wird. Dazu besucht ihr noch ein Seminar in dem ihr ein Referat haltet. Zusätzlich schreibt ihr am Ende des Semesters eine MultipleChoice-Klausur über die Inhalte der Vorlesung. Das andere Modul trägt den schönen Titel "Reflexive Biologie". Dahinter verbergen sich die zwei Themenblöcke "Bioethik" und "Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie in den Biowissenschaften". Im Sommersemester hört ihr eine Vorlesung zur "Bioethik" in der unterschiedliche Dozierende biologisch relevante Themen wie die Stammzellforschung oder die "grüne Gentechnik" aus der ethischen Perspektive beleuchten. Dazu kommt ein begleitendes Seminar in dem ihr in Kleingruppen eine Seminarsitzung gestaltet. Dies ist vor allem für uns angehende Lehrer*innen eine wichtige Aufgabe (Zeitmanagement, Präsentationstechnik etc).

2. Studienjahr:

Grundlagen-Modul: Biologie, Reflexive Biologie und Biodidaktik I

Das kenne ich doch schon… Oder? Das dritte Semester verläuft anders als das erste Studienjahr. Keine Lerngruppen mehr, keine Arbeitsblätter, die euch zwingen den Stoff vor- oder nachzubereiten. Stattdessen finden viermal pro Woche Vorlesungen zu den Themen Biochemie, Genetik und Zellbiologie statt. Vieles in diesen Vorlesungen habt ihr schon in der Oberstufe oder spätestens im ersten Studienjahr gehört, sodass das Mitverfolgen der Vorlesung nicht schwer fällt. Allerdings solltet ihr euch nicht dazu hinreißen lassen, die Vorlesungen ausfallen zu lassen, obwohl es prinzipiell keine Anwesenheitspflicht in Vorlesungen gibt. Ich würde euch raten regelmäßig zu erscheinen, denn alle Profs haben ihre eigenen Schwerpunkte. Einmal pro Woche habt ihr nachmittags noch die Übung „Laborbiologie“. Hier führt ihr in Kleingruppen Versuche, wie z. B. eine Gelelektrophorese, durch oder untersucht das Verhalten von Mäusen.
Außerdem gehen die Module "Bioethik" und "Reflexive Biologie" weiter. In Biologiedidaktik habt ihr eine zweistündige Vorlesung, in der weitere Theorien zum Lernen und Unterrichten von Biologie besprochen werden und der Einfluss von Schülerinteressen und Vorstellungen auf den Unterricht erörtert wird. Über diese Vorlesung schreibt ihr am Ende des Semesters eine Klausur. Im Modul "Reflexive Biologie" geht es in diesem Semester um Wissenschaftstheorie. In der Vorlesung "Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie in den Biowissenschaften" setzt ihr euch mit den Arbeitsweisen auseinander, welche in den Biowissenschaften angewendet werden. Wie funktionieren diese? Welche Aussagen erlauben Wissenschaftliche Studien? Diese und andere Fragen werden hier besprochen und im begleitenden Seminar diskutiert.

Das vierte Semester verläuft so, wie man sich ein klassisches Biologiestudium vorstellt. Neben einer Grundlagenvorlesung, die noch weitere Themenbereiche der Biologie (wie z. B. Tierphysiologie, Pflanzen oder Ökologie) anspricht, dürft ihr nun endlich ins „Gelände“. Der Teil „Freilandbiologie“ ist aufgeteilt in Botanik und Zoologie. Im Teil Botanik erlernt ihr das Bestimmen von Pflanzen und das Erkennen der wichtigsten heimischen Pflanzenfamilien. Natürlich darf da das Anfertigen eines Herbariums nicht fehlen. Exkursionen helfen euch dabei, Pflanzen zu erkennen. Im Teil Zoologie bestimmt ihr zunächst Tierpräparate und nehmt anschließend noch an Exkursionen teil.

3. Studienjahr

Aufbau-Modul: Organismische Biologie, Aufbau-Modul: Zelluläre Biologie

Das fünfte Semester ist das wohl anstrengendste und arbeitsintensivste Semester im Bachelor. Ihr nehmt an sehr vielen Vorlesungen zu den Themen Ökologie, Evolution und Biodiversität der Pflanzen und Tiere, Verhaltensbiologie und Mikrobiologie teil. Folglich wird nun von euch erwartet, dass ihr den Stoff eigenständig und gut nacharbeiten könnt. Aus Erfahrung könnt ihr nicht zu allen Vorlesungen gehen, da die Koordination mit dem zweiten Studienfach schwer wird. Als Tipp kann ich euch nur raten, falls möglich, in diesem Semester nicht zu viele Kurse im anderen Studienfach zu wählen. Einmal pro Woche habt ihr zusätzlich noch ein fünfstündiges Praktikum. Dieses Modul geht nur über ein Semester… sollte wohl auch reichen an Lernstoff! Nehmt euch also für diese Semesterferien nicht vor, das Orientierungspraktikum an einer Schule (Pflichtmodul EW im Bachelor) zu absolvieren.

Das sechste Semester hat wieder etwas weniger Kurse, jedoch steht in diesem Semester auch schon die Bachelorarbeit an! Hier wird euch die Zellbiologie und Physiologie der Pflanzen und Tiere näher gebracht. Dies erfolgt durch Vorlesungen und einer Übung. Das Modul schließt mit einer Modulabschlussprüfung ab. Anschließend erfolgt das Anfertigen der Bachelorarbeit, die ihr entweder in Biologie oder in eurem anderen Fach schreibt.


Ansprechpartner*innen für den Studiengang 2-Fach Bachelor:

Solltest du weitere Fragen haben und möchtest gern persönlich mit jemandem ins Gespräch kommen, dann schreib einfach eine E-Mail an unsere Ansprechpartner*innen