Sommersemester 2025, Übung 010700: zum Vorlesungsverzeichnis
Mission und Kolonialismus: Geschichtliche Verflechtungen und theologische Debatten
In der interkulturellen Theologie ist die kritische Aufarbeitung des Verhältnisses von Mission und Kolonialismus ein zentrales Thema. Daran können Grundfragen des Verhältnisses von Kirche und Welt, von Theologie und Macht, von blinden Flecken und globaler Verflechtungsgeschichte diskutiert werden. Zugleich kann der Blick darauf gelenkt werden, wer gegenwärtig die handelnden Akteure in der Aufarbeitung sind und welche theologischen Lernprozesse sich entwickelt haben. Im Blick auf die Erinnerung an die Berliner Kongo-Konferenz 1884/85, bei der die europäischen Mächte sich den afrikanischen Kontinent unter sich aufteilten, gab es jüngst auch eine Intensivierung der politischen und wissenschaftlichen Beschäftigung. Auf kirchlicher Seite haben Missionswerke und ihre Museen sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Themas angenommen. Die Übung wird sich exemplarisch mit geschichtlichen Verflechtungen und theologischen Debatten zum Thema Dekolonialisierung beschäftigen.
Als zentraler Teil der Übung finden zwei Exkursionen statt: Ausstellungsbesuch „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“ im LWL Museum Zeche Zollern; Besuch der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal und des Museums auf der Hardt zur Missionsgeschichte.