Soll jetzt auch noch die Kirche flüssig werden? Fundamental-ekklesiologische Gedanken zu den Paradoxien unserer Zeit

Autor/innen

  • Erik Borgman Professor für Public Theology, Inhaber des Cobbenhagen Chair der Tilburg University P.O. Box 90153 NL-5000 LE Tilburg

Abstract

Dieser Aufsatz problematisiert die Forderung nach einer liquid church im Rahmen der liquid
modernity. Es wird die Frage gestellt, wie liquid life als ein Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums
gelesen werden kann und ob es als fides informis zu begreifen ist auf dem Weg zu
einer fides formata, wie Thomas von Aquin es formuliert. Der paradoxe Charakter der flüssigen
Modernität wird vorgestellt und die Art und Weise, in der sie die Menschen nötigt, sich
immer dessen bewusst zu sein und auf das zu reagieren, was von ihnen durch diese ‚Verflüssigung‘
abverlangt wird, um zu überleben. Im Vergleich zur klassischen Moderne ist liquid
modernity weniger in der Gefahr, selbstgenügsam zu sein. Allerdings gilt die Offenheit nicht
für die Präsenz Gottes. Liquid modernity ist offen gegenüber immer neuen Möglichkeiten, um
in einer feindlichen Umgebung zu überleben. Nicht durch eine Verdoppelung der ‚Verflüssigung‘
der liquid modernity erfüllt die Kirche ihren Auftrag, so wird argumentiert, sondern durch
die je aktuelle Verkörperung der treuen Präsenz Gottes zu allen Zeiten, liquid oder nicht.


This article discusses the call for a liquid church in the context of liquid modernity. The question
is asked how liquid life can be read as a sign of the times in light of the Gospel, in terms
of the Second Vatican Council, and whether it can be understood as fides informis in the process
of becoming fides formata, to use Thomas Aquinas’ terms. The paradoxical character of
liquid modernity is introduced as well as the way it obliges people to be always aware of and
to respond to what is asked of them in order to survive. In comparison with classical modernity,
liquid modernity is less in danger of being self-sufficient, however, its openness is not
openness in regard to God’s presence. Instead, liquid modernity is open towards new opportunities
to survive in an inimical environment. It will be argued here that is therefore not by
mirroring the hyper-change of liquid modernity that the church fulfills its mission, but by
acutely embodying God’s faithful presence at all times, liquid or otherwise.

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Veröffentlicht

2015-02-23
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