Künstler oder Journalist? Zur Genese eines norwegischen literarischen Feldes um 1890 am Beispiel der Autoren Arne Garborg und Knut Hamsun
Über dieses Buch
Die ästhetizistische norwegische Literatur um 1890 ist, ganz in europäischer Manier, reich an Künstler- und Literatengestalten. Diesen werden in Norwegen oftmals Journalistenfiguren an die Seite gestellt. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, inwiefern beide nicht nur der metatextuellen Reflektion über herrschende Literaturkonzeptionen dienen, sondern zugleich als kritischer Kommentar zu den Produktions-, Distributions- und Konsumtionsbedingungen von norwegischer Literatur gelesen werden können. Denn aufgrund der problematischen Verlagssituation in Norwegen erscheinen im 19. Jahrhundert viele Bücher norwegischer Autoren in Dänemark, während ihre journalistischen Texte in Norwegen publiziert werden. Wie literarische und journalistische Texte der Autoren Arne Garborg und Knut Hamsun darauf kritisch reagieren, zeigt Anna Frewer auf. Unter Rückgriff auf Bourdieus Feldtheorie wird erkenntlich, dass literarische Verfahren im Spannungsfeld von künstlerischem und journalistischem Schreiben eine wesentliche Funktion für die Etablierung einer autonomen norwegischen Literatur einnehmen.



