Genetische Modellorganismen bieten experimentelle Plattformen für Studien zu molekularen Prinzipien komplexer biologischer Prozesse. Gemeinsame Merkmale dieser Organismen sind ihr kurzer Lebenszyklus, zelluläre und molekulare Manipulierbarkeit und die Fähigkeit, mit ihnen relativ einfache genetische Analysen komplexer Funktionen durchführen zu können.

© Uni MS - PD Dr. Bettina Zeis

In unserer Forschung verwenden wir die planktonischen Mikrokrebstiere Daphnia. Unser Fokus liegt dabei auf der Analyse der Genfunktion und der Aufklärung der Organisation, Integration und Kontrolle von Proteinnetzwerken, die zu spezifischen biologischen Prozessen führen. Insbesondere interessieren uns die molekularen Prinzipien der Umweltanpassung und -akklimatisierung sowohl innerhalb des tolerierbaren Bereichs der Umweltvariation als auch an den Toleranzgrenzen, an denen zelluläre Stressreaktionen ausgelöst werden. Dabei verfolgen wir einen integrativen Ansatz, der Analysen auf molekularer, zellulärer und organismischer Ebene kombiniert und ökologische und evolutionäre Aspekte berücksichtigt. Methoden und Techniken, die während dieser Studien verwendet werden, umfassen Werkzeuge aus der Proteinbiochemie (z. B. Proteomik, Chromatographie- und Elektrophoresetechniken, Enzym- und Metabolitanalysen), Physiologie (z. B. Optophysiologie (Videomikroskopie) und Standardtechniken der Tierphysiologie), Ökologie (z. B. genetische und morphologische Charakterisierung von Daphnienpopulationen, Mikrokosmosexperimente) und Evolutionsbiologie (Selektionsexperimente im Labor).