Konversion militärischer Liegenschaften

Bernd Wuschansky

Herausforderung und Chance für die Kommunen

Die Bandbreite möglicher Probleme der Konversion, also der zivilen Umnutzung ehemals militärisch genutzter Anlagen, reicht von der Sanierung kontaminierter Flächen bis hin zur Entwicklung neuer Verkehrsanbindungen und notwendiger Infrastruktur. Es muss überprüft werden, ob vorhandene Gebäude genutzt werden können, ob sie sanierungsbedürftig sind oder ob sie abgerissen werden müssen. Brachliegende Militärstandorte befinden sich z. T. außerhalb der Städte bzw. in deren Randlagen, z. T. liegen sie aber auch in attraktiven Innenstadtgebieten und offerieren so unterschiedliche Wege nachfolgender Nutzungsmöglichkeiten. Während sich bei Stadtrandlagen eine gewerbliche Nutzung anbietet, können Flächen in Stadtzentren durchaus als Wohn- oder Dienstleistungsstandorte dienen.
Die Lösung derartiger Fragen und Probleme und vor allem die Erstellung sinnvoller Nutzungskonzepte erfordern daher eine genaue Potentialanalyse der verschiedenen Flächen. Bebauungspläne können daraufhin die Leitlinien für den Fortschritt eines frei gewordenen Areals festlegen. Dieser schwierige Findungs- und Realisierungsprozess, mit dem sich auch die Stadt Münster mit Abzug der britischen Truppen konfrontiert sah, wird in dem vorliegenden Beitrag anhand unterschiedlicher Umnutzungsmodelle erläutert. Weit über das Beispiel der Speicherstadt Münster hinaus wird das Thema Konversion hier anschaulich vorgestellt. Zahlreiche Konversionsmaßnahmen aus Münster und aus Nordrhein-Westfalen kommen zur Sprache, wobei zusätzliche Übersichtskarten sowohl die Konversionsstandorte (1990-2007) in Nordrhein-Westfalen als auch militärisch genutzte Einrichtungen und Liegenschaften in der Stadt Münster (1990) ausweisen. Daneben illustriert der Autor, der als Leiter des Bereichs „Raumwissenschaftliche Information und Kommunikation“ am renommierten Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) in Dortmund tätig ist, die verschiedenen Konversionsmaßnahmen mithilfe zahlreicher Abbildungen.

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