WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1997

Fachbereich 5 Medizinische Fakultät



Lehre

Die medizinische Lehre ist im wesentlichen in Angebot und Umfang durch die jeweils gültige Approbationsordnung geregelt. In den laut Approbationsordnung festgelegten Prüfungsordnungen wird detailliert beschrieben, welche medizinischen Lehrveranstaltungen bis zur Meldung zur entsprechenden Prüfung angeboten und besucht sein müssen. Aufgrund dieser festgelegten Struktur ist der Umfang und die Charakteristik des Lehrangebots nur in geringem Maße der aktuellen Nachfrage durch die Studierenden entsprechend anpaßbar. Dennoch ist das im Jahre 1997 angebotene Lehrprogramm an der Medizinischen Fakultät quantitativ und inhaltlich erheblich ausgeweitet worden. So ist es im Wintersemester 1997/98 gelungen, eine Ringvorlesung mit dem Thema „Tod und Sterben" für alle Studierenden anzubieten, die den ersten Schritt zur Verringerung des bestehenden Lehrdefizits darstellt. Diese Thematik erlangt aufgrund der spezifischen Altersstruktur der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland eine zunehmende Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist, daß mit dieser Veranstaltung Kliniker, Vorkliniker und auch außerhalb der Medizinischen Fakultät mit dieser Thematik befaßte Experten kooperieren und die verschiedenen Aspekte zum Thema „Tod und Sterben" diskutierten.

Als weitere wichtige Entwicklung im Rahmen der Medizinischen Lehre ist die Einführung von Evaluationsverfahren zur Überprüfung der Qualität der Lehre zu nennen. Insbesondere ist eine Entwicklung hervorzuheben, die die Qualität der Lehre sukzessive verbessern wird. Hier handelt es sich um die erstmalig an der Medizinischen Fakultät durchgeführte Objected Structured Clinical Examination (OSCE). Diese Prüfungsform wird bisher nur an drei anderen Fakultäten in der Bundesrepublik angewandt. Sie ist im Unterschied zu den üblichen Verfahren in der Lage, klinische Fertigkeiten der Studierenden qualitativ zu prüfen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kursus der allgemeinen klinischen Untersuchungen" wurde sie vom Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten der Medizinischen Fakultät erstmalig durchgeführt. Weil diese OSCE unmittelbar die Evaluation der Ergebnisse einer klinischen Lehrveranstaltung zuläßt, besteht die Absicht, die interessanten Ergebnisse durch Ausweitung dieses Prüfungsverfahrens auch auf andere Lehrveranstaltungen des klinischen Studienabschnitts zu übertragen. Im Jahre 1998 wird die Qualität der Lehre im weiteren Umfang durch zusätzlich Evaluationsverfahren gestärkt und unterstützt werden.

Forschung

Im Jahre 1997 wurden von der Medizinischen Fakultät grundsätzliche Entwicklungen eingeleitet und durchgeführt.

So wurde das Interdisziplinäre Klinische Forschungszentrum (IKF) etabliert und hat in 1997 seine volle Arbeit aufgenommen. Bereits 1997 wurden Vorkehrungen für einen Fortsetzungsantrag in 35 Teilprojekten mit einem Finanzvolumen von rd. 7,5 Mio. DM getroffen.

Zu den beiden bereits bestehenden Forschungsschwerpunkten, „Biologie der Gefäßwand, Pathophysiologie ihrer Krankheiten" und „Die Entzündung: Zell- und molekularbiologische Grundlagen und ihre Organmanifestation" wurde als dritter Forschungsschwerpunkt die „Transplantationsmedizin" hinzugefügt.

Die wissenschaftlichen Erfolge im Bereich der Medizinischen Fakultät wurden durch Forschungspreise an verschiedene Wissenschaftler dokumentiert. Besonders hervorzuheben ist hier die Ehrung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Herrn Univ.-Prof. Dr. Vestweber den mit 3 Mio. DM dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis zuerkannt hat.

Nachdem das Innovationsprogramm Forschung - Innovative Medizinische Forschung (IMF) - 1996 verabschiedet wurde, welches strukturelle Defizite der universitären Forschungsförderung angehen, neue Bewertungsmaßstäbe etablieren sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielt unterstützen soll und dem IMF für 1996 noch anteilige Mittel in Höhe von 800.000,- DM zur Verfügung standen, wurde im Jahre 1997 das IMF weiter institutionalisiert, so daß die Fördersumme erstmals in voller Höhe von 3,5 Mio. DM zur Verfügung gestellt und ausgeschüttet werden konnte.

In der Medizinischen Fakultät sind darüber hinaus folgende wissenschaftliche Einrichtungen etabliert:


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9705
Datum: 1998-02-05 ---- 1998-08-28