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Fachbereich 11
Physik

 

Lehre und Studiengänge

Die Anfängerzahlen sind im Berichtszeitraum weiter angestiegen.

Im Berichtszeitraum hat sich der Fachbereich mit Änderungen bzw. Entwürfen neuer Studien- und Prüfungsordnungen beschäftigt.

Der Fachbereich hat eine neue Promotionsordnung verabschiedet, die eine strukturierte und intensiv betreute Promotion vorsieht.

Vom 20.9. - 29.9.2004 fand zum ersten Mal unter Leitung der Professoren Friedrich und Kuhn ein Vorkurs für Studienanfänger in Physik und Geophysik statt, der vom Rektorat mit Mitteln aus dem Programm "Studienreform 2000+" gefördert wurde. Der Vorkurs bestand aus Vorlesungen und Übungen und hatte das Ziel, die Studierenden auf die Einführungsvorlesung "Physik I" vorzubereiten. An diesem Vorkurs nahmen 135 Studienanfänger teil. Dies entspricht etwa 70 % der Teilnehmer an der Vorlesung "Physik I" im laufenden Wintersemester und kann damit als Erfolg gewertet werden. Der Vorkurs soll daher auch in Zukunft angeboten werden.

Der Fachbereich Physik führte zum dritten Mal eine zweitätige "Herbstakademie PHYSIK" für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 bis 13 durch. Die Resonanz war außerordentlich groß. Es haben 170 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Das Programm, das mit großem Interesse aufgenommen wurde, bot Vorträge zu aktuellen Themen aus den Forschungsschwerpunkten des Fachbereichs, Laborbesichtigungen und Experimente, die von den Schülern selbst durchgeführt wurden.

An Lehrerinnen und Lehrer richtete sich der "Tag der Schulphysik" am 16.11.2004, den der Fachbereich jährlich veranstaltet. Auf dem Programm standen Vorträge zu Themen, die für den Physikunterricht interessant sind, und Diskussionen über Fragen des Unterrichtes und der Lehrerausbildung. Ziel der Veranstaltung ist eine Stärkung der Bindung, Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften an den Schulen und der Universität.

Diese beiden Veranstaltungen wurden vom "Arbeitskreis Schulphysik" ausgerichtet, der die Kontakte zu den Physikern an den abiturführenden Schulen des Münsterlandes pflegt und Angebote zur Unterstützung des Physikunterrichts (Laborbesichtigungen, Vorträge, Betriebspraktika etc.) koordiniert.

Der "Physik-Club" für Schülerinnen und Schüler, erweitert durch den "Physik-mit-Java-Club", wurde auch 2004 unter Leitung von Prof. Boschan wöchentlich durchgeführt.

Am "Girls Day" (April 2004) haben über 15 Teilnehmerinnen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren das Angebot von Frau Prof. Denz angenommen, sich durch Vorträge, Experimente, Laborführungen über das Studium der Physik zu informieren.

Das Institut für Kernphysik hat auch in 2004 ein Astro-Seminar für Schüler, Studienstiftler und Interessierte durchgeführt.

Personal, Nachwuchsförderung

Neu berufen wurden:

  • Prof'in Luisa De Cola, Physikalisches Institut
  • Prof. Dr. Sergej Demokritov, Institut für Angewandte Physik
  • Prof. Dr. Owe Philipsen, Institut für Theoretische Physik
  • Prof. Dr. Christian Weinheimer, Institut für Kernphysik

Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW hat dem Antrag von Prof. Mehrer, Institut für Materialphysik, auf Hinausschieben des Ruhestandes bis 30.9.2005 zugestimmt.

Im Rahmen der FOKUS-Initiative wurden drei Professuren den drei Fachbereichen Biologie, Chemie und Pharmazie sowie Physik zugewiesen. Es konnten zwei Berufungsverfahren in den Fachbereichen Biologie und Physik abgeschlossen werden.

Prof. Weinheimer wurde in das "Komitee für Hadronen und Kerne" berufen.

Das BMBF hat Prof. Weinheimer in den neuen Gutachterausschuss "Astrophysik und Astroteilchenphysik" berufen.

Das BMBF fördert die Arbeitsgruppe von Dr. Hölscher, Leiter der BMBF-Nachwuchsgruppe "Quantitative Rasterkraftspektroskopie in der Nano-Tribologie und -Biologie", in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 1,1 Millionen Euro.

Dr. Engel, Institut für Theoretische Physik, erhielt einen Sonderpreis "für die exzellente Anwendung von Informatik-Techniken im Zuge der Erarbeitung von wissenschaftlichen Ergebnissen" im Rahmen des "Förderpreises der Angewandten Informatik" für das Jahr 2004, der vom Förderkreis der Angewandten Informatik an der WWU Münster erstmalig verliehen wurde.

Im Bereich der Nanotechnologie konnte eine Kooperation mit Sao Paulo/ Brasilien aufgenommen und vertieft werden.

Die Kooperation mit China, insbesondere dem Nanozentrum (SMPC) Shanghai, konnte verstärkt werden. Mit der Universität Hangzhou wurde eine Zusammenarbeit aufgenommen.

Prof. Fuchs wurde zum Gastprofessor am Zentrum für Nanowissenschaften und Nanotechnologie der Zhejiang Universität in Hangzhou (China) ernannt.

Prof. Schmitz, Institut für Materialphysik, hat einen Ruf auf eine C4-Professur der Universität der Bundeswehr in Hamburg erhalten.

Frau PD Dr. Chi, Physikalisches Institut, wurde zur apl-Professorin ernannt.

PD Dr. Kubitscheck, Institut für Medizinische Physik und Biophysik, hat einen Ruf auf eine C4-Professur für Physikalische Chemie an die Universität Bonn erhalten und angenommen.

Im Fachbereich Physik wurden in 2004 ein Habilitationsverfahren (Dr. Dreisewerd), ein Umhabilitationsverfahren (PD Dr. Stolwijk) sowie 19 Promotionsverfahren abgeschlossen.

Prof. Kohl hat im Rahmen des Erasmus-Programms an einem Dozentenaustausch vom 1. bis 4.6.2004 an der Université Paris-Sud Veranstaltungen durchgeführt.

Mit Hilfe des Auslandsamtes der Université Paris-Sud konnte der Kontakt inzwischen auf Mathematik und Sportwissenschaften ausgedehnt werden.

Prof. W. Lange hat an einem Dozentenaustauschprogramm im Rahmen des Erasmus-Programms vom 8. bis 17.10.2004 an der Universität Nizza Sophia Antipolis teilgenommen.

Informationsverarbeitung

Die Zusammenarbeit der beteiligten Fachbereiche in der IVV-Naturwissenschaften hat sich im Jahre 2003 insgesamt positiv weiterentwickelt. Bei der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen, insbesondere auch im Bereich Software - Beschaffung, Verteilung, Installation und Betreuung - konnten die Synergieeffekte konsolidiert werden. Nach wie vor besteht eine starke Asymmetrie in der Personalverteilung zu Lasten des Fachbereichs Physik.

Die Verbesserung der Studienbedingungen war auch 2004 ein zentrales Anliegen.

Die studentischen Arbeitsplätze (CIP-Pools) wurden teilweise erneuert. Die Poolräume in der Kernphysik und in der Geophysik wurden neu ausgestattet. Die Einführung des Terminalservers "nwzhome" hat sich bewährt. Zur Nutzung freier Kapazitäten auf Pool-Rechnern zum numerischen Rechnen wurde das Projekt Morfeus aufgebaut. Damit konnten zum Teil auch Hochleistungsanforderungen abgedeckt werden, die bislang nur extern zu erhalten waren. Der Parallelrechner der Universität im ZIV wurde von einigen Arbeitsgruppen des FB intensiv genutzt.

Im "NWZnet", der Windowsdomäne für die Arbeitsplatzrechner der IVV, werden derzeit ca. 2.000 Computer betrieben. Ca. 5.000 Nutzer sind auf den Systemen zentral registriert. Die Einbeziehung von Linux-Rechnern machte Fortschritte.

Zur Verbesserung der Ausstattung von Wissenschaftlerarbeitsplätzen (fachbereichsinternes WAP) wurden wiederum einzelnen Arbeitsgruppen Zuschüsse gewährt. Ein umfangreicher HBFG-Antrag zum Ersatz der zentralen Server des NWZ bezüglich Compute-Leistungen und Storage-Kapazitäten wurde gestellt.

Die personelle Ausstattung ist weiterhin unbefriedigend. Nur wenige qualifizierte Mitarbeiter stehen für den Betrieb der Rechner, Planung des Gesamtsystems, Installation der vielfältigen Software, Betreuung der Nutzer in den Instituten und der Studenten zur Verfügung. Nur durch den unermüdlichen Einsatz dieser Mitarbeiter können größere Probleme vermieden und eine angemessene Fortentwicklung der IV-Versorgung erreicht werden.

Forschung und internationale Kontakte

Drei Professuren wurden im Rahmen des Einrichtung des "Interdisziplinären Forschungszentrums für kooperative und funktionale nanoskalige Systeme" (FOKUS) zugewiesen: eine C4-Professur an den Fachbereich Physik und jeweils eine C3-Professur an die Fachbereiche Chemie und Pharmazie und Biologie. Zwei Berufungsverfahren in den Fachbereichen Physik und Biologie konnten abgeschlossen werden.

Im Berichtszeitraum hielten sich am Fachbereich mehrere Humboldt-Preisträger sowie eine ganze Reihe von Humboldt-Stipendiaten auf. Außerdem kamen zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland zu Forschungsarbeiten oder Vorträgen an die Institute des Fachbereichs.

Die hervorragenden Ergebnisse der Forschungsgruppen der Institute wurden auf Konferenzen und Symposien im In- und Ausland präsentiert.

Es bestehen Kooperationen in verschiedenen Projekten mit ausländischen Universitäten.

Das BMBF-Drittmittelprojekt Bionik Kompetenzknoten Münster am Institut für Technik und ihre Didaktik wurde in diesem Jahr in die 2. Förderphase integriert. Arbeitsschwerpunkt des Netzwerkes Münster ist die Didaktik und Methodik sowie die Aus- und Weiterbildung zur Bionik.

Aufgrund dieser Aktivitäten wurde in diesem Jahr auf der Grundlage von Hochschulkooperationsvereinbarungen und dem Sokrates-Programm mit dem Aufbau von Studiengängen an der UNIDERP (Universität in Campo Grande/ Brasilien) und an der Universität Rezekne (Lettland) begonnen.

Der GRID-Rechnercluster zur weltweit vernetzten Simulation und Analyse des ALICE-Experiments konnte am CERN seinen Betrieb aufnehmen.

Ein erstes Patent nach dem neuen Hochschulerfindungsgesetz wurde Herrn Frekers (Institut für Kernphysik) zuerkannt. Ferner wurde die Fa. MEDXP aus dem Institut für Kernphysik gegründet - ein weiterer Erfolg der Science-to-Business Strategie des Fachbereichs Physik.

Im Berichtszeitraum konnten vier Networks of Excellence der EU unter Beteiligung des Fachbereichs ihre Arbeit aufnehmen: Nano2Life, FRONTIERS, Nano-Plasmo-Devices und Nanobeams.

Entwicklung und Perspektiven

Der Fachbereich Physik hat erstmals die Haushaltsmittel nach einem neuen, parametergesteuerten Schlüssel verteilt.

Die Nichtlineare Physik ist einer der Themenschwerpunkte des Fachbereichs. Die bereits jetzt durch Graduiertenkolleg und SFB-Initiative vorhandene starke Struktur soll als Ausgangspunkt genutzt werden, um in enger Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten den Schwerpunkt zu stärken. Der Fachbereichsrat des Fachbereichs Physik hat daher die Einrichtung eines Centers for Nonlinear Sciences (CeNoS) unterstützt.

Der Fachbereich plant in Kooperation mit den Fachbereichen Biologie, Chemie und Pharmazie, Mathematik und unter Beteiligung von Arbeitsgruppen der Medizinischen Fakultät die Gründung des Exzellenzzentrums "Emergenz in komplexen nano- und mesoskaligen Systemen" (EIKOS). Ziel ist es, mit neuesten physikalischen, chemischen und biologischen Charakterisierungs- und Synthesemethoden und theoretischen Untersuchungen die Grundlagen zum Verständnis von komplexen Strukturen und der Dynamik gerichteter räumlich-zeitlicher Prozesse und kooperativer Interaktionen auf molekularer und mesoskopischer Ebene zu schaffen. Derartige Prozesse sind ihrer Natur nach nichtlinear. Diese grundlegenden Kenntnisse können genutzt werden, um artifizielle Systeme für technologische oder zellbiologische Anwendungen unter Ausnutzung emergenter Eigenschaften zu entwickeln und schließlich am Ende der Entwicklung selbstorganisierte Systeme zu realisieren. Dies können beispielsweise molekulare Motoren und synthetische Zellfunktionen in der Medizin oder funktionale Systeme z.B. für die Informationsspeicherung und -übertragung auf optischem, magnetischem oder elektronischem Weg sein. Die Verzahnung der verschiedenen Naturwissenschaften und der Medizin zur Bewältigung dieser Aufgabe ist dabei ebenso essentiell wie die Aufklärung der zugrunde liegenden Mechanismen durch theoretische, mathematische, numerische und experimentelle Verfahren.

Parallel dazu soll das neue interdisziplinäre Promotionskolleg "Funktion durch Emergenz: Synthese, Analyse und Selbstorganisation multiskaliger Systeme" eingerichtet werden.


 

Prof. Dr. Helmut Zacharias
Dekan des Fachbereichs 11