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Jahresbericht
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Die Beliebtheit des Universitätsstudienortes Münster bzw. die relative Knappheit des lokalen Studienplatzangebotes zeigt sich im bundes- und landesweiten Vergleich durch die Anzahl der Bewerber für einen Studienplatz (Bewerber-Platz-Relation) zum Wintersemester 2004/05. Bei den Studiengängen im bundesweiten Auswahlverfahren weist der Studiengang Humanmedizin mit 10 Bewerbern pro Studienplatz bei weitem die höchste Bewerber-Platz-Relation der Universität Münster auf. Die zweithöchste Bewerber-Platz-Relation ergibt sich im Studiengang Zahnmedizin mit 5,6 Bewerber pro Studienplatz. In beiden medizinischen Studiengängen liegen die Bewerber für Münster deutlich über den landes- und bundesweiten Durchschnittswerten. Absolut sind dies die höchsten Bewerberzahlen für die medizinischen Studiengänge seit mehr als zehn Jahren. Weiter rückläufig, aber immer noch auf sehr hohem Niveau, ist die absolute Zahl der Bewerbungen für den Diplomstudiengang Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster. Im Landes- und Bundesvergleich bewegen sich die Werte für die Universität Münster insgesamt weiterhin im Spitzenbereich. Bei den Studiengängen im landesweiten Auswahlverfahren sind die Bewerberzahlen für die Universität Münster insgesamt weiter gestiegen. Ein stärkerer Rückgang ist beim Diplomstudiengang Wirtschaftsinformatik zu verzeichnen. Dies entspricht dem landesweiten Trend. Die Bewerberzahlen für Studiengänge im örtlichen Zulassungsverfahren sind sehr stark gestiegen. Ein Grund ist dabei die Einbeziehung weiterer Studiengänge in das Verfahren. Sehr hohe Bewerberzahlen im vierstelligen Bereich weisen die Magisterstudiengänge Kommunikationswissenschaft und Psychologie auf. Bis auf wenige Ausnahmen (Geoinformatik, Informatik, Landschaftsökologie) sind die Bewerberzahlen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt haben sich zum Wintersemester 2004/2005 an der Universität Münster 32.456 Bewerber auf die 6.791 Studienplätze, die sich in Vergabeverfahren befanden, beworben. Das sind fast ein Viertel Bewerber mehr als zum vorherigen Wintersemester. Zur Finanzierung von Investitionen für zusätzliche Studienplätze in besonders stark nachgefragten und innovativen Studiengängen hat das Rektorat auch im Haushaltsjahr 2004 im Rahmen des hochschulinternen Kapazitätserweiterungsprogramms wieder zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Die Zahl der Prüfungen ist im Prüfungsjahr 2003 gegenüber dem Vorjahr (2002: 4.723) um knapp acht Prozent gesunken. Insgesamt wurden 2003 4.363 Prüfungen an der Universität Münster abgelegt; darunter 654 (2002: 787) Promotionen. Im bundesweiten Vergleich liegt die Universität Münster damit wie in den beiden Jahren zuvor nach den Universitäten München und Köln an dritter Stelle. Die Entwicklung bei den einzelnen Abschlussarten verlief zum Teil sehr unterschiedlich. Im Vergleich zum Vorjahr gab es Steigerungen bei den Magister- und Staatsexamensprüfungen (+25,2 bzw. +6,0 %). Bei den Diplomprüfungen (-24,8 %), Promotionen (-16,9 %) und im Lehramtsbereich (-10,3 %) sind hingegen Rückgänge zu verzeichnen. Erstmals weist die Prüfungsstatistik in diesem Jahr Bachelor- und Masterabschlüsse aus. Mit den in 2004 zum dritten Mal verliehenen Universitätspreisen hat das Rektorat einen neuen Weg der universitätsinternen Wissenschaftsförderung und der Anregung der Wettbewerbs beschritten. Die Preise, hoch dotiert und zweckgebunden für die Einbringung in neue wissenschaftliche Vorhaben, sollen u.a. beispielhafte und herausragende Leistungen insbesondere des Nachwuchses in Forschung, Lehre und bei der Gleichstellung von Frauen und Männern würdigen.Der Forschungspreis 2004 ging an Prof. Dr. Gerd Althoff (FB Geschichte/Philosophie), der Lehrpreis an Prof. Dr. Werner Kuhn (FB Geowissenschaften), der Nachwuchs-Forschungspreis an Dr. Thorsten Glaser (FB Chemie und Pharmazie) und der Frauenförderpreis an Prof. Dr. Gottfried Vossen (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Die Namen der weiteren Preisträger/-innen 2004 finden sich im Kapitel über die Auszeichnungen der Universität. 4. Haushalt und Bauangelegenheiten Das Ausgabevolumen der Westfälischen Wilhelms-Universität - ohne UKM - betrug im abgelaufenen Jahr insgesamt 272,9 Mio. Euro (Vorjahr 291,1 Mio. Euro). Das niedrigere Ergebnis ist u.a. dadurch begründet, dass ab 2004 die Personalausgaben für emeritierte Professoren nicht mehr im Universitätshaushalt nachgewiesen werden und die Zuweisung von Haushaltsmitteln aus zentralen Kapiteln der Ministerien (Erlassmittel) erheblich reduziert wurden. Das Ausgabevolumen des UKM betrug 515,7 Mio. Euro (Vorjahr 500,6 Mio. Euro) - dabei belief sich der Sachaufwand auf 235,4 Mio. Euro (Vorjahr 221,6 Mio. Euro) und der Personalaufwand auf 280,3 Mio. Euro (Vorjahr 279,0 Mio. Euro). Die Erträge des UKM beliefen sich in 2004 auf 512,6 Mio. Euro (Vorjahr 493,3 Mio. Euro). Für das Personal der Universität - ohne UKM - wurden im Berichtszeitraum 138,0 Mio. Euro - neu: ohne Ausgaben für emeritierte Professoren - (Vorjahr 149,9 Mio. Euro) und für den sächlichen und investiven Bedarf einschließlich der kleineren und ergänzenden Bauunterhaltung 59,9 Mio. Euro (Vorjahr 57,6 Mio. Euro) ausgegeben. Hierin enthalten sind nicht die Ausgaben für die Lehre und Forschung sowie die aus Drittmitteln und Erlassmitteln finanzierten Ausgaben. Für Lehre und Forschung wurden 24,9 Mio. Euro (Vorjahr 24,4 Mio. Euro) ausgegeben. Die Ausgaben aus Drittmitteln betrugen 35,7 Mio. Euro (Vorjahr 39,7 Mio. Euro) und aus Erlassmitteln 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 19,5 Mio. Euro). Die Verwaltungseinnahmen des Haushaltsjahres 2004 - Titel 119 50 - beliefen sich auf 1.580.000 Euro. Damit wurde das Vorjahresergebnis (1.652.000 Euro) unterschritten. Die Einnahmen der Universitäts- und Landesbibliothek in Höhe von 368.000 Euro wurden zur Verstärkung des Etats dieser Einrichtung verwendet. Die übrigen Einnahmen in Höhe von 1.212.000 Euro konnten zur Deckung des Mehrbedarfs im Titeln 547 12 - Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben - herangezogen werden. Nach Ablauf des Haushaltsjahres 2004 wurde wiederum eine Mittelschöpfung in Höhe von 3,3 Mio. Euro (Vorjahr 3,3 Mio. Euro) aus den Einsparungen bei den Planstellen der Beamten und den Stellen für Angestellte und Arbeiter des Universitätshaushalts erzielt. Von den geschöpften Mitteln sind den Fachbereichen 0,8 Mio. Euro zugewiesen worden. Die universitären Ausgaben für die Lehre und Forschung in den Fachbereichen und sonstigen wissenschaftlichen Einrichtungen werden aus den Mitteln der Titelgruppe 94 bestritten. Im Haushaltsjahr 2004 sind der Universität 26,9 Mio. Euro, und zwar für bereitgestellt worden. Dieses stellt gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von rd. 2,0 Mio. Euro dar, die durch eine Verbesserung bei der landesweiten Verteilung der Mittel der Titelgruppe 94 begründet ist. Zusätzlich konnten die Haushaltsmittel für Lehre und Forschung durch Selbstbewirtschaftungsmittel (vormals Haushaltsreste) der vergangenen Jahre von rd. 4,4 Mio. Euro, durch die „Mittelschöpfung" der Fachbereiche mit weiteren 0,8 Mio. Euro und durch Einnahmen der Universitäts- und Landesbibliothek mit 0,4 Mio. Euro verstärkt werden. Dies entspricht verfügbaren Gesamtausgabemitteln für Zwecke der Lehre und Forschung in Höhe von 32,5 Mio. Euro. Nach dem Rechnungsergebnis wurden in der Titelgruppe 94 verausgabt für: Nach Ablauf des Haushaltsjahres 2004 konnten unter Berücksichtigung eines Mehrbedarfs bei den Titeln 547 11 und 547 12, einer Einsparung bei der Titelgruppe 94 und der nicht verausgabten Mittel der "Mittelschöpfung" Selbstbewirtschaftungsmittel (vormals Haushaltsreste) von 4,3 Mio. Euro erwirtschaftet werden, die zur Verstärkung der Haushaltsmittel im Jahre 2005 bereitstehen. Nachdem die operativen Arbeiten der zurückliegenden Jahre im Berichtsjahr 2004 weit gehend abgeschlossen werden konnten, verlagerte sich der Schwerpunkt der Arbeiten darauf, die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) im Hinblick auf ihre Planungs- und Steuerungsrelevanz weiter zu entwickeln. Der Übergang in diese neue Phase ist geprägt von der Diskussion über die Einführung eines Globalhaushalts im Jahre 2006 und der Bedeutung der KLR in diesem Zusammenhang. Extern ermöglichten erste Auswertungen der Kennzahlenberichte aller Universitäten des Landes durch das Ministerium vergleichende Analysen der Kostendaten. Entgegen der ursprünglichen Erwartung standen im Berichtsjahr die Personaldaten intern noch nicht vollständig auf Basis von Istkosten zur Verfügung, so dass weiterhin kalkulatorische Personalkosten verwendet worden sind. Damit ist der größte Kostenblock weiterhin nur in Form von Durchschnittssätzen berücksichtigt. Wie an allen Hochschulen des Landes ist die interne Kosten- und Leistungsrechnung bislang auf die zentrale Ebene beschränkt. Der Landesrechnungshof wies nach Prüfung an der Universität im Sommer darauf hin, dass kostenrechnerische Verfahren in Verwaltungsbereichen und zentralen Einrichtungen, für die sich eine dezentrale KLR anbieten würde, über erste Ansätze nicht hinausgelangt sind. Diese Ansätze weiter zu entwickeln, ist eines der Vorhaben des anstehenden Jahres. Durch denAusgabetitel 547 11 - Unterhaltung und Bewirtschaftung von Grundstücken, Gebäuden und Räumen wurden im Berichtsjahr der Universität Haushaltsmittel in Höhe von 15,5 Mio. Euro (Vorjahr 14,4 Mio.) bereitgestellt. Im vergangenen Haushaltsjahr wurden über diesen Titel Ausgaben in Höhe von 17,1 Mio. Euro bestritten, davon alleine 5,4 Mio. Euro für Energiekosten und 3,5 Mio. Euro für Reinigungskosten. Ebenfalls über diesen Titel finanzierten Ausgaben beinhalten die Maßnahmen für Schönheitsreparaturen sowie die ergänzende kleinere und mittlere Bauunterhaltung für die Fachbereiche mit insgesamt 3,7 Mio. Euro. Damit hat die Universität Münster wiederum einen erheblichen Beitrag zur Instandhaltung und Verbesserung der Bausubstanz geleistet, der nicht nur aus dem Titelansatz, sondern auch aus der "Mittelschöpfung" finanziert werden konnte. Im Mittelpunkt des Jahres 2004 stand der Neubau AC/PC II als zweiter Baustein des "Naturwissenschaftlichen Zentrums". Die Erstellung und Genehmigung der Haushaltsunterlage Bau (HU Bau), die als Voraussetzung für die Anmeldung zum Rahmenplan dient, konnte in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Die Planungen für den Neubau sind mittlerweile abgeschlossen. Sobald der 34. Rahmenplan verabschiedet worden ist und vorbehaltlich der Eingruppierung in die Kategorie I, wird die Ausschreibung auf den Weg gebracht. Mit dem Baubeginn wird in der zweiten Jahreshälfte 2005 gerechnet. Der Umbau des Heizkraftwerkes in ein Heizwerk konnte im Jahr 2004 zum Abschluss gebracht werden. Im Jahr 2004 konnten u.a. folgende Maßnahmen fortgeführt bzw. fertiggestellt werden, wobei wie auch in den vergangenen Jahren viele dringende Maßnahmen nur dadurch realisiert werden konnten, dass die Universität eigene Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt hat: Fortsetzung der Sanierung Fürstenberghaus (rd. 2 Mio. Euro), Anbau des Kursraums Mikrobiologie (rd. 1,3 Mio. Euro), Sanierung der Bedienstetenkantine Bispinghof (rd. 860.000 Euro), Umbau des Altbaus der Anorganischen Chemie (rd. 460.000 Euro). An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass zahlreiche Sanierungsmaßnahmen direkt durch das Bau- und Liegenschaftsdezernat geplant und durchgeführt wurden. 5. Stellensituation Nachdem bereits zum 01.01.2004 die wöchentliche Arbeitszeit der Landesbeamten erhöht wurde, wurde mit Wirkung zum 15. August 2004 auch die Lehrverpflichtung für alle Lehrenden mit Ausnahme der wissenschaftlichen Assistentinnen und Assistenten sowie der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in befristeten Beschäftigungsverhältnissen durch entsprechende Änderung der Lehrverpflichtungsverordnung um jeweils eine Stunde erhöht. Zwischenzeitlich ist auch die von der Universität Münster wegen Erhöhung der Arbeitszeit im Beamtenbereich geforderte Abgabe (inkl. UKM) auf 31 Stellen in vier Tranchen in den Haushaltsjahren 2004 bis 2007 festgelegt. Wie bereits im letzten Jahr berichtet, hat die Kommission für Planung, einschließlich Personalplanung und Evaluation - KPPE - einen Evaluationsbericht erstellt, der sich nicht darauf beschränkte, Stellenabzüge vorzuschlagen, sondern gleichzeitig Anregungen zur Neustrukturierung gab, für die eine Verminderung der Stellenabgaben in Aussicht gestellt wurde. Der Senat hat, diesem Gedanken folgend, eine „Kleine-Fächer-Kommission" zur Beratung der betroffenen Lehreinheiten bei der Planung sinnvoller fachübergreifender Verbünde eingesetzt. Im Ergebnis ist sowohl der Senat mit seiner Empfehlung in seiner letzten Sitzung des Sommersemesters 2004 als auch das Rektorat mit seinem Beschluss vom 02.09.2004 den Vorschlägen der KPPE in vollem Umfang und den Empfehlungen der Kleinen-Fächer-Kommission im Wesentlichen gefolgt. Die Umsetzung sowohl der angedachten Strukturen als auch der Stellenabgaben erfolgt jedoch etwas zögerlich. Wie im letzten Jahresbericht angekündigt, sollte 2004 der erste Juniorprofessor der Universität Münster ernannt werden. Hierzu ist es bedauerlicherweise nicht gekommen, da das Bundesverfassungsgericht vor der Ernennung am 27. Juli 2004 das Hochschulrahmengesetz von Anfang an für nichtig erklärt hat. Dieses Urteil des Bundesverfassungsgerichts hatte jedoch noch weitreichendere Folgen. Denn nicht nur die Regelungen über die Juniorprofessuren und die Habilitationen, sondern auch die Befristungsregelungen waren mit der Konsequenz betroffen, dass die Rechtsgrundlage für die Befristung der seit dem 23.02.2002 abgeschlossenen Verträge mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Nachhinein entfiel. Vier wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben diese Situation genutzt und Klage beim Arbeitsgericht auf Feststellung unbefristeter Arbeitsverhältnisse erhoben. Mit Wirkung zum 31.12.2004 hat der Gesetzgeber zwischenzeitlich durch das Gesetz zur Änderung dienst- und arbeitsrechtlicher Vorschriften im Hochschulbereich nicht nur die Juniorprofessuren, sondern auch die Befristungsregelungen mit Rückwirkung erlassen, so dass die Befristungen der Arbeitsverträge rückwirkend wieder auf eine Rechtsgrundlage gestellt wurde. Ob dies vor Gericht bestand haben wird, bleibt jedoch abzuwarten. Der Berichtszeitraum stand insgesamt im Zeichen des Umbruchs. Die zum 01.01.2005 wirksam werdende Dienstrechtsreform wirkte sich insbesondere wegen der Einführung der W-Besoldung insoweit aus, als versucht wurde, möglichst alle freien Professuren noch während der Geltung der C-Besoldung zu besetzen. Die zum 01.01.2005 ebenfalls eingeführten Juniorprofessuren sowie die gleichzeitige Abschaffung der wissenschaftlichen Assistenten-, Oberassistenten- und Hochschuldozentenverhältnisse bedurften ebenso wie die Übertragung beamtenrechtlicher Zuständigkeiten auf die Universitäten zum 01.01.2005 umfänglicher Vorbereitungen. Auch der zum 01.01.2006 einzuführende Globalhaushalt hatte bereits insoweit Folgen, als die Fachbereiche aufgefordert wurden, Stellen entweder nur kurzfristig zu besetzen oder fünf Prozent ihres Stellenbestands unbesetzt zu lassen, um der voraussichtlichen Unterfinanzierung des Personalhaushalts begegnen zu können. Nachdem durch das zehnte Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften die Möglichkeit eröffnet worden war, auf Antrag einer Professorin oder eines Professors den Eintritt in den Ruhestand hinauszuschieben, haben hiervon 7 Professoren im Berichtszeitraum Gebrauch gemacht. Drei weitere Anträge mussten abgelehnt werden, weil die Stellen aufgrund von Umstrukturierungen nicht mehr zur Verfügung standen. Im Berichtszeitraum wurden 35 Professuren ausgeschrieben. Es konnten 43 Professorinnen und Professoren ernannt werden, davon 23 auf C4-Professuren. Zusätzlich wurden in der Medizinischen Fakultät 14 Professuren (plus eine Juniorprofessur) ausgeschrieben. Besetzt werden konnten in der Medizin in 2004 14 Professuren, davon 3 auf C4-Professuren. Von den bereits im Haushaltsplan angebrachten kw-Vermerken wurden im Berichtszeitraum 19 weitere realisiert. Im Einzelnen betraf dies zwei C3-Stellen, eine A13-Stelle für einen Akademischen Rat, eine BAT IIa-Lektorenstelle, eine BAT Ib/IIa-Dauerstelle, fünf Stellen für nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie neun Stellen für Arbeiterinnen und Arbeiter. Als Stellenabgabe für die Erhöhung der Arbeitszeit der Beamten wurden sechs C1-Stellen benannt. 6. Internationale Beziehungen Bei der Zahl der ausländischen Studierenden war in den vergangenen Jahren ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen: Im WS 1984/1985 waren es 1.637 und im WS 1998/1999 3.118. Im WS 2004/05 liegt die Zahl bei 3.691. Die absolute Zahl hat sich demnach in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt und liegt nunmehr (WS 2004/05) bei ca. 9,4 Prozent der Studierenden. Mit diesem Wert schwächt sich allerdings die erwähnte positive Entwicklung aktuell ab - möglicherweise wegen der Einführung der Studienkonten. Die Zahl der "Bildungsinländer" (deren Definition sich in 2003 geändert hat) lag im WS 2004/2005 bei 633. Zur geografischen Herkunft der Studierenden ist festzuhalten, dass nach wie vor der größte Teil aus Europa (2.199) stammt, gefolgt von Asien (1.052), Afrika (252) sowie Mittel- und Südamerika (150). Bedauerlich ist die nach wie vor sehr geringe Zahl von Studierenden aus Nordamerika (32). Zum Bereich Gastwissenschaftler/-innen: In 2004 konnte die Universität Münster 46 Gastprofessoren/-innen begrüßen (Vorjahr 41). Bei den Universitätspartnerschaften sind in 2004 neue Abkommen geschlossen worden mit: Universidade para o Desenvolvimento do Estado e Regiao do Pantanal, Campo Grande (Brasilien), Dokkyo Universität, Saitama (Japan), Jordan University of Science and Technology, Irbid (Jordanien), Concordia University, Montreal (Kanada), San Diego State University (USA), University of Alabama at Birmingham (USA). Im Berichtsjahr 2004 erhielt die Universität Münster ca. 307.000 Euro von der Europäischen Kommission zur Finanzierung der Studierendenmobilität. Somit konnten 430 Münsteraner Studierende (258 weiblich / 172 männlich) einen ERASMUS-Zuschuss für ihren Aufenthalt im europäischen Ausland erhalten. Im Gegenzug studierten im gleichen Zeitraum 223 ausländische ERASMUS - Stipendiaten (156 weiblich / 67 männlich) an der Universität Münster. Am ERASMUS-Dozentenaustausch, für den ein Budget von ca. 23.500 Euro zur Verfügung stand - nahmen im vergangenen Studienjahr 30 Münsteraner Lehrende teil, die an einer europäischen Partnerhochschule Lehrveranstaltungen gaben. Weitere 13 Dozenten nutzten ERASMUS - Mittel, die zum Zwecke der Koordination bereit gestellt wurden (28.000 Euro), zur Anbahnung neuer Kontakte oder besuchten ihre Partner, um die Kooperation zu vertiefen bzw. neue Projekte zu besprechen. ECTS ist in den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Medizin sowie in den Fächern Geschichte, Politikwissenschaft, Pharmazie, Chemie und Haushaltswissenschaften sowie Geographie eingeführt und ist Grundlage der gegenseitigen Anerkennung akademischer Leistungen. Die soziale und kulturelle Betreuung ist in der „Brücke" mit ihren unterschiedlichen Partnern sehr gut positioniert. Das Kooperationsprojekt Brücke vor Ort (Betreuung in den Wohnheimen) mit dem Studentenwerk wurde nach drei Jahren erfolgreicher Arbeit abgeschlossen. Das Patenprogramm "Friendship" zwischen deutschen Studierenden und/oder Familien und ausländischen Studierenden hat 2004 an Resonanz stark gewonnen. Mittlerweile wurden 40 ausländische Studierende an deutsche Paten vermittelt und betreut. Und auch die Betreuung von ausländischen Absolventen/innen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Zu den Info-Veranstaltungen mit regionalen und überregionalen Fachleuten kamen insgesamt über 500 interessierte Studenten/-innen. 7. Beziehungen zu Stadt und Region Die Universität Münster versteht sich auch als wissenschaftliches und kulturelles Kompetenzzentrum für die erweiterte Region. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Universität vielfältige Aktivitäten, die auch für die Profilierung der Region von Bedeutung sind. Wichtige Beiträge hierzu lieferte in 2004 die "Arbeitsstelle Forschungstransfer" (AFO), insbesondere im Bereich von Praxiskooperationen allgemein und der Förderung der Zusammenarbeit mit Kleinunternehmen im Besonderen. Vergleichbares gilt für den "Career Service", der das breite Beratungsangebot im Hinblick auf die Arbeitsmarktfähigkeit der Studierenden weiter ausgebaut hat. Die Universität arbeitete auch in 2004 in einer ganzen Reihe von städtischen und regionalen Planungsgremien mit, von denen beispielhaft die "Technologie Initiative Münster" (tim) erwähnt sei. Sie dient der Profilierung Münsters als Standort für forschungsintensive Unternehmen. Vergleichbare Intentionen verfolgt die Universität auch mit ihrer Beteiligung am "Zentrum Handwerk und Wissenschaft". Die auch von der Universität unterstützte Beteiligung der Stadt Münster am Wettbewerb des Stifterverbandes „Stadt der Wissenschaft 2005" endete mit einem Achtungserfolg: Unter 37 teilnehmenden Städten konnte sich Münster immerhin unter den „Top Ten" platzieren. Auch in 2004 wurde der Tag der offenen Tür als "Hochschultag" aller münsterischen Hochschulen unter Beteiligung der Stadt Münster, der Stadtwerke Münster und des Studentenwerks Münster durchgeführt. Die Resonanz des Informationstages fiel bei einer Rekordbeteiligung von rund 15.000 Schülerinnen und Schülern auch in diesem Jahr überaus positiv aus. Das von einer Kontaktstelle im Fachbereich 6 betreute "Studium im Alter" traf im Berichtsjahr wiederum auf eine sehr große Resonanz. Das mit der Erstausbildung junger Studierender verzahnte Weiterbildungsangebot wendet sich erfolgreich an interessierte ältere Menschen aus der Stadt wie der gesamten Region. Es vermittelt geistige Impulse und praktische Anregungen für die Lebensgestaltung im neuen Lebensabschnitt. Sehr erfolgreich verliefen auch die Veranstaltungen der gemeinsam mit den "Westfälischen Nachrichten" durchgeführten Vorlesungen im Rahmen der Kinder-Uni Münster: bis zu 1.000 Kinder füllten jeweils die Hörsäle und folgten gespannt den Ausführungen der Vortragenden. Die von SAFIR organisierte Reihe "Spektrum Literatur" ist fest etablierter Bestandteil des universitären Veranstaltungsprogramms: Die Vortragsreihe in 2004: "Zeit - sonst nichts" erwies sich als großer Magnet für ein überaus stark interessiertes Publikum. Der Universität kommt unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten eine wichtige Funktion als größter Arbeitgeber der Region zu. Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang, dass sich die Universität Münster auch stark in der beruflichen Ausbildung engagiert: Mit der Bereitstellung sechs zusätzlicher Ausbildungsplätze unterstützte die Universität Münster die Ausbildungsplatzoffensive des Landes Nordrhein-Westfalen. Allein bei den Kaufleuten für Bürokommunikation stockte sie von den vorgesehenen zwölf gleich um 25 Prozent auf 15 neue Auszubildende auf. Die angespannte Situation auf dem Lehrstellenmarkt zeigte sich im Berichtsjahr auch deutlich im Anstieg der Bewerberzahlen um über 100%. Insgesamt befanden sich in der Universität und im Universitätsklinikum zum Ende des Berichtsjahres 259 Auszubildende in Berufsausbildungsverhältnissen, die sich auf 32 Berufe verteilen, und zwar ohne die schulischen Ausbildungsplätze im Gesundheitswesen. Münster, den 20. April 2005
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