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Fachbereich 6
Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften

 

Die im Fachbereich zusammengeschlossenen Disziplinen Erziehungswissenschaft, Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Soziologie setzten im Jahr 2004 ihre Arbeit an der Veränderung ihrer Studienstruktur und Lehrangebote in Richtung Modularisierung und Vorbereitung auf konsekutive Studienstrukturen fort, wobei die Anstöße des Rektorats zur Weiterentwicklung des Lehrangebots aufgenommen wurden. So konnten auch die entsprechenden neuen Studien- und Prüfungsordnungen (Diplompädagogik, Zwischenprüfung Lehrämter) umgesetzt werden. Die bestehende Struktur mit 6 Instituten in drei Lehreinheiten (Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft und  Sozialwissenschaften) hat sich konsolidiert und wurde durch bauliche Maßnahmen im Bereich Scharnhorststrasse (Einrichtung eines gemeinsamen CIP-Pools Scharnhorststr.) weiter gestärkt. Ein Höhepunkt war die vom Fachbereich angeregte und veranstaltete Ehrenpromotion von Dr. h.c. Wolfgang Thierse im Jahr 2004.

Studiengänge, Lehre

Vom Fachbereich werden folgende Studiengänge angeboten (in [ ] die zuständigen Lehreinheiten):

  • Erziehungswissenschaft (Magister/Promotion) [Erziehungswissenschaft]
  • Erziehungswissenschaftliches Studium (Lehramt P, SI, SII, SII/SI sowie GHR, GyGe, BK) [Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften]
  • Interkulturelle Pädagogik (Lehramt Zusatzqualifikation) [Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften]
  • Kommunikationswissenschaft (Magister/Promotion) [Kommunikationswissenschaft]
  • Lernbereich Gesellschaftslehre (Lehramt P) [Sozialwissenschaften]
  • Pädagogik (Diplom) [Erziehungswissenschaft]
  • Pädagogik (Lehramt) [Erziehungswissenschaft]
  • Pädagogik (Promotion Dr. paed.) [Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften]
  • Politikwissenschaft (Magister/Promotion) [Sozialwissenschaften]
  • Politikwissenschaft (vier internationale Doppeldiplome bzw. BA/MA-Studiengänge) [Sozialwissenschaften]
  • Sozialwissenschaften (Lehramt SI, SII, SII/I) [Sozialwissenschaften]
  • Soziologie (Magister/Promotion) [Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften]
  • Zusatzstudiengang "Medien und Informationstechnologien in Erziehung, Bildung und Unterricht" (Lehramt) [Erziehungswissenschaft]
  • Als neuer Studiengang wurde der Bachelor-Studiengang Politik und Wirtschaft zum Wintersemester 2004/05 akkreditiert.

Zusätzlich sind alle am Fachbereich vertretenen Fächer in einer Fülle von Diplom-, Magister- und Promotionsstudiengängen als Nebenfach studierbar.

Das Ziel des Dekanats, die Arbeit an der Modularisierung des Studienangebots zu einem vorläufigen Abschluss bringen zu können, konnte für die Lehreinheiten Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften erreicht werden, während die Kommunikationswissenschaft dieses Ziel bis zum SS 2005 erreichen wird. Parallel zur Modularisierung des Lehrangebots erfolgte auch die Umstellung des Diplomstudiengangs (Pädagogik) auf die neue Struktur durch die Entwicklung und Verabschiedung einer neuen Diplom-Studien- und -Prüfungsordnung. Diese konnte zum Beginn des WS 2004/05 in Kraft treten, nachdem die neue Zwischenprüfungsordnung für das Studium der verschiedenen Lehrämter zum SS 2004 in Kraft gesetzt wurde.

Entwicklung der Studierendenzahlen

Die Gesamtzahl der Studierenden (1. Fach) im Fachbereich ist langfristig betrachtet im Berichtszeitraum auf hohem Niveau stabil geblieben (WS 1999/2000 5.691, WS 2000/01 5.510, WS 2001/02 5.364; WS 2002/03 5.330; WS 2003/04 5.994); allerdings war kurz vor dem Wirksamwerden des Studienkontengesetzes in NRW ein nochmaliger Anstieg zu konstatieren. Die Überlastquoten für die drei Lehreinheiten des Fachbereichs sind im Jahr 2004 leicht angestiegen (Erziehungswissenschaft 119 % statt 109 % im Vorjahr, Sozialwissenschaften 122 % statt 116 % im Vorjahr) bzw. verharren auf einem sehr hohen Wert (Kommunikationswissenschaft 144 % statt 151 % im Vorjahr).

Im Berichtszeitraum hat sich der für die Politikwissenschaft im Studiengang Magister/Promotion eingeführte NC weiterhin merklich ausgewirkt. So ist die Gesamtzahl der Studienanfänger und Studienanfängerinnen in der Lehreinheit Sozialwissenschaften auch 2004 wie bereits in den Vorjahren 2003, 2002 und 2001 gegenüber den neunziger Jahren gesunken. Der Rückgang der sehr hohen Zahl der Studienanfänger in den Lehramtsstudiengängen seit 1997 hat sich nicht fortgesetzt, sondern ist im Gegenteil von einem massiven Anstieg abgelöst worden (von 1.634 im WS 1996/97 auf 1.966 im WS 1999/2000, 1.109 im WS 2000/01, 1.492 im WS 2001/02, 1.568 im WS 2002/03 und 1.598 im WS 2003/04). Die Belastungssituation bleibt prekär; dies macht sich insbesondere beim Prüfungsaufwand bemerkbar, der noch weiter ansteigen wird (als Folge der in den früheren Jahren hohen Studienanfängerzahlen). Diese hohe Belastung stellt nach wie vor besonders für die Soziologie einen massiven Engpass dar.

Die zum SS 2004 eingeführte Erhebung von Studiengebühren hat auf der einen Seite vorübergehend zu einer Erhöhung von Abschlüssen geführt, der Rückgang an Studierenden insgesamt blieb am Fachbereich andererseits jedoch im allgemeinen Rahmen der Reduktion der Studierendenzahl an der WWU von 11-12%.

Personal, Nachwuchsförderung

Das Dekanat hatte sich die Fokussierung der Forschungsförderung durch Schwerpunktbildung vorgenommen. Eine Erhebung der verschiedenen Forschungsbereiche, in denen an Dissertationen gearbeitet wird, wurde im Berichtszeitraum abgeschlossen und bildet die Grundlage für diese Fokussierung.

Frau Prof. Zimmer vom Institut für Politikwissenschaft war erfolgreich mit der Einwerbung einer wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe zum Thema: "Europäische Zivilgesellschaft und Multi-level Governance" für fünf Jahre.

Im Jahr 2004 hat der Fachbereich sechs Habilitationsverfahren abgeschlossen, wobei in einem Fall die Habilitierte eine Hochschuldozentur im Tausch für eine Assistentenstelle erhalten konnte. Außerdem wurde eine Promotion mit dem Dissertationspreis der Universität Münster ausgezeichnet.

Im Berichtsjahr ist ein Hochschullehrer mit Erreichen der Altersgrenze ausgeschieden (Konegen), die Wiederbesetzung der Stelle ist im Gange. Auch die Wiederbesetzung der Methodenstelle in der Soziologie konnte im Berichtsjahr noch nicht abgeschlossen werden. Nach Ruferteilung im Dezember hoffen wir jedoch auf eine Besetzung zum Sommersemester. Zwei wissenschaftliche Mitarbeiterstellen konnten neu besetzt werden.

Die von der KPPE vorgeschlagenen und vom Rektorat beschlossenen Stellenabgaben im Zusammenhang der Arbeitszeitverlängerung von Beamten bedeuteten für die Soziologie eine Abgabe von drei Stellen und für die Erziehungswissenschaft von zwei Stellen.

Gegenwärtig laufen fünf Berufungsverfahren, die möglicherweise im Jahr 2005 abgeschlossen werden können.

Forschung und internationale Kontakte

Im Rahmen der Strukturveränderung macht es sich der Fachbereich zur Aufgabe, sein Drittmittelaufkommen merklich zu steigern. Im Berichtszeitraum konnten diesbezüglich gute Erfolge erzielt werden. Zu nennen sind hier vor allem Projekte im Bereich Lernforschung, der institutsübergreifend ein maßgeblicher Schwerpunkt in der Grundlagen- wie aber auch in der anwendungsorientierten Forschung des FB darstellt. Ein weiterer zentraler Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten des FB ist die Genderforschung, die - wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten - sowohl in der Soziologie wie in den Erziehungswissenschaften und in der Politikwissenschaft maßgeblich mit Drittmittelprojekten vertreten ist.

Im Fachbereich sind ferner eine ganze Reihe von EU-geförderten Projekten angesiedelt, die primär mit Fragen der europäischen Identitätsbildung und -findung befasst sind. Herauszustellen ist schließlich, dass der Fachbereich in erheblichem Umfang in den Aufbau und die Verstetigung internationaler und insbesondere europaspezifischer Kooperationsvorhaben in der Lehre engagiert ist. Als regionale Schwerpunkte sind hier insbesondere die Transformationsländer Südost- und Osteuropas sowie Russland zu nennen.

Der Ausbau passgenauer Verzahnungen von forschungsorientierten MA- und Promotionsstudiengängen wird bereits praktisch durch eine systematische Förderung des Nachwuchses umgesetzt. Die aus dem Jahre 2003 stammende Befragung lieferte die Erkenntnis, dass bei einer großen Zahl von Promovierenden eine Intensivierung des Betreuungsaufwandes notwendig wäre, um das angestrebte Forschungsziel und den damit verbundenen Titel in einem entsprechenden Zeitrahmen auch erfüllen zu können. Dieses Ziel scheint aber in vielen Fällen nicht immer erreichbar zu sein. Der Fachbereich setzt sich daher zum Ziel, auf drei Ebenen eine Änderung der Promotionsförderung zu bewirken.

Zum einen soll durch die Einrichtung von Promotions-Studiengängen eine inhaltliche Fokussierung der angebotenen Themenbereiche, in denen eine Promotion angestrebt werden kann, erreicht werden. Die Promotion wird dann durch geeignete Kurse begleitet, so dass eine stärkere Konzentration und Profilierung erreicht wird.

Zweitens soll durch eine Änderung der Promotionsordnung eine größere Attraktivität der Promotion in Münster am FB 6 erreicht werden (Ein-Fach-Promotion mit Disputatio).

Und schließlich drittens wird durch eine Konzentration auf wenige Abschlüsse ein stärkerer wissenschaftlicher Bezug hergestellt.

Zur Unterstützung der Kollegen und Kolleginnen des Fachbereichs, die sich im Rahmen EU-geförderter Programme engagieren, sollen drittmittelgeförderten Forschungsprojekten von Seiten der Verwaltung Räumlichkeiten für den Projektzeitraum zur Verfügung gestellt werden.

Um die Teilnahme von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Forschergruppen, die interdisziplinär zu spezifischen Themenkomplexen des FB 6 arbeiten, an internationalen Tagungen zu unterstützen, sollen Mittel des Fachbereichs eingesetzt werden. Ziel soll sein, die im FB 6 zusammengeschlossenen Disziplinen in der internationalen Forschungs-Community sichtbarer zu machen und insbesondere Nachwuchswissenschaftler/-innen, die häufig von der DFG in ihrer Antragstellung auf Reisekostenmittel nicht in angemessener Weise berücksichtigt werden, zu ermutigen, ihre Forschungsergebnisse auf internationalen Foren zu diskutieren, Kontakte zu schlie&zlig;en und ein Networking zu initiieren, das der WWU und dem FB 6 mittelfristig zu Gute kommen wird.


 

Prof. Dr. Hansjörg Scheerer, PhD
Dekan des Fachbereichs 6