Logo

 

  Impressum
  Inhaltsverzeichnis
  Rektorat
  Vorwort
  Ehrentafel
  Rechenschaftsbericht
  Fachbereiche
  Zentren
  Sonderforschungsbereiche
  DFG-Forschergruppen
  Graduiertenkollegs
  Sonst. wiss. Einrichtungen
  Zentrale Betriebseinheiten
  Gleichstellungsbeauftragte
  Pressestelle
  Auszeichnungen
  Daten


 

 

 

Graduiertenkolleg
"Template Directed Chemical Synthesis"

 

Am 1. April 2001 hat das Internationale Graduiertenkolleg "Template Directed Chemical Synthesis", das erste seiner Art an der Westfälischen Wilhelms-Universität, seine Arbeit aufgenommen. Im Rahmen dieses bilateralen Graduiertenkollegs arbeiten 12 Arbeitsgruppen des Instituts für Anorganische und Analytische Chemie sowie des Organisch-Chemischen Instituts gemeinsam mit zehn Wissenschaftlern der "Holland Research School of Molecular Chemistry" an interdisziplinären Forschungsvorhaben. Eine intensive bilaterale Kooperation wird durch die Bildung von sechs holländisch-deutschen Untergruppen gewährleistet, die gemeinsam formulierte Forschungsvorhaben in das Graduiertenkolleg eingebracht haben. Das wissenschaftliche Programm umfasst dabei alle relevanten Gebiete der molekularen Synthesechemie, wobei die Expertise und wissenschaftliche Ausrichtung der beteiligten Gruppen auf den Schnittstellen zwischen anorganischer, organischer, biologischer und theoretischer Chemie liegen.

Die zurzeit 50 deutschen Kollegiaten, von denen 13 durch ein Stipendium gefördert werden, werden durch das Lehrangebot des Graduiertenkollegs und durch ihre Forschungstätigkeit in Kooperation mit den holländischen Partnern nicht nur in ihren Kenntnissen der synthetischen und theoretischen Chemie weiter ausgebildet, sondern durch die fächer- und länderübergreifende Struktur des Graduiertenkollegs auf spätere Arbeitsfelder in der Chemischen Industrie mit interdisziplinärer und internationaler Forschung vorbereitet. Die Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft wird besonders durch die Einbindung des am Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster angesiedelten Instituts für Betriebswirtschaftliches Management in das Ausbildungsprogramm deutlich.

Auch im Jahre 2003 hat das Internationale Graduiertenkolleg zahlreiche Veranstaltungen organisiert und durchgeführt. So fand im März die jährlich durchgeführte Lehrveranstaltung zur Einführung in die Computer-unterstützte Chemie (Workshop "Computational Chemistry") unter Mitwirkung von Dozenten der holländischen Partneruniversitäten statt. Die bewährte Behandlung ausgewählter Themenkomplexe von hoher Aktualität wurde auch in diesem Jahr im Rahmen von Expertenseminaren renommierter, auswärtiger Dozenten durchgeführt. Im Februar präsentierte Prof. Schmidbaur (Technische Universität München) die "Chemie des Goldes". Im Juli diskutierte Prof. Raptis (University of Puerto Rico) "Pyrazolyl-Liganden in polynuklearen Metall-Komplexen" und im November berichtete Prof. Ford (UC Santa Barbara, USA) über die "Photochemie von Übergangsmetallkomplexen". Im Oktober fand das gemeinsame Symposium "Template-Directed Chemical Synthesis" des Internationalen Graduiertenkollegs und der "Holland Research School of Molecular Chemistry" mit Vorträgen von Münsteraner Professoren als auch Münsteraner Kollegiaten in Leiden, Niederlande, statt. Zusätzlich fanden die Vorlesungen "Moderne Verfahren der Konkurrenzanalyse" und "Innovationsmanagement in der Chemischen Industrie" durch das Institut für Betriebswirtschaftliches Management statt. Die Ausbildung der Kollegiaten wurde durch zahlreiche Vorträge renommierter Experten aus dem In- und Ausland intensiviert. Im Jahre 2003 wurden zwei neue Komponenten in das Lehrprogramm des Internationalen Graduiertenkollegs aufgenommen. So fand im Juni erstmals das gemeinsam mit der Firma MLP durchgeführte Seminar "Kommunikation" unter Behandlung der Themenbereiche "Rhetorik und Kommunikation", "Die Bewerbung trainieren" und "Assessment-Center-Training" statt. Besonderer Wert wurde hierbei auf die praktische Übung der, für einen Großteil der Kollegiaten bald anstehenden, Bewerbungssituation gelegt. Als besonderes Highlight des Lehrprogramms 2003 wurde im Februar das "Wintersymposium on Molecular Science" in Saas Grund, Schweiz, durchgeführt. Alle Teilnehmer mussten über ihre wissenschaftlichen Ergebnisse entweder in Form von Vorträgen oder in Form von Postern berichten. Dies führte zu lebhaften Diskussionen der aus verschiedenen Instituten des Fachbereiches teilnehmenden Kollegiaten, die durch Intensivierung der sozialen Kontakte im Skigebiet von Saas Fee abgerundet wurden. Das wissenschaftliche Programm beinhaltete zudem allgemein gehaltene Vorträge von Dozenten der Technischen Universität Berlin und von der University of Wales. Dieses neue Element der Ausbildung zur Intensivierung des wissenschaftlichen als auch des persönlichen Austausches zwischen den Kollegiaten wurde von allen Beteiligten als großer Erfolg bewertet. Die im letzten Jahr eingeführten monatlichen Treffen der Kollegiaten, in dem je zwei der Kollegiaten Vorträge über ihre aktuelle Forschung halten, wurde weitergeführt, wodurch ein weiterer Wissenstransfer zwischen den beteiligten Arbeitsgruppen gewährleistet wird.

Die wissenschaftlichen Kooperationen im Rahmen des Internationalen Graduiertenkollegs wurden durch bilaterale Treffen der Untergruppen ausgebaut, in denen intensiv über bereits bestehende gemeinsame Projekte diskutiert wurde. Zudem fand ein reger Austausch von Doktoranden zwischen kooperierenden deutschen und holländischen Arbeitsgruppen statt, wodurch die Kollegiaten neben der wissenschaftlichen Ausbildung Erfahrungen über die Arbeit in auswärtigen Forschungsinstituten sammeln konnten. Der Erfolg des Konzeptes des Internationalen Graduiertenkollegs wird durch gemeinsame Publikationen von Münsteraner Arbeitsgruppen, aber auch vor allem durch gemeinsame Publikationen von Münsteraner und Holländischer Arbeitsgruppen sowie den ersten abgeschlossenen Dissertationen beteiligter Kollegiaten dokumentiert.

 

Dr. Thorsten Glaser
Koordinator des Graduiertenkollegs