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Fachbereich 13
Biologie

 

Lehre, Studiengänge

Im Jahre 2003 wurde die grundlegende Studienreform im Fachbereich Biologie konsequent weitergeführt, um ein integratives System gestufter Studiengänge in den Biowissenschaften zu realisieren. Unser Konzept überzeugte im Sommer 2003 auch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der unter fast einhundert Bewerbern unseren BSc-Studiengang Biowissenschaften als einzigen naturwissenschaftlichen Studiengang bundesweit mit dem Prädikat "Reform-Studiengang" auszeichnete. Das Preisgeld von insgesamt 300.000 Euro wird direkt für die Umsetzung des Reformkonzepts eingesetzt, insbesondere im Bereich der fachintegrierten Vermittlung von Schlüsselqualifikationen. Die Verleihung des Stifterverbands-Preises und die feierliche Eröffnung des BSc zum Beginn des WS 2003/04 in der Aula des Münsteraner Schlosses fanden ein breites und sehr positives Echo auch in den überregionalen Medien. Mit dem Start des BSc-Studiengangs wurden gleichzeitig die bisherigen Diplom-Studiengänge Biologie und Biotechnologie eingestellt. Ebenso eingestellt wurden die Lehramts-Studiengänge für die Primarstufe und die Sekundarstufen I und II. Sie wurden ersetzt durch die neuen Lehramts-Studiengänge für Grund-, Haupt- und Realschulen, für Gymnasien und Gesamtschulen sowie für Berufskollegs. Wir hoffen, auch diese Lehramts-Studiengänge möglichst zügig in das System gestufter Studiengänge integrieren zu können. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass zum Jahresende mit der Errichtung eines neuen Kursraums für den Fachbereich im Bereich des Instituts für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie begonnen wurde, in dem das für die neuen Studiengänge erweiterte Angebot von Kursen abgehalten werden kann.

Prof. Steinbüchel publizierte zusammen mit Mitarbeitern das neue Lehrbuch "Mikrobiologisches Praktikum" für die Ausbildung im Fach Mikrobiologie.

Personal, Nachwuchsförderung

Herr Prof. Bornberg-Bauer (Arbeitsgruppe Bioinformatik), Herr Prof. Linke (Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik) und Herr Prof. Kudla (Institut für Botanik) haben ihre Dienste angetreten. Herr Prof. Stöcker (Institut für Zoophysiologie) hat den Fachbereich verlassen und eine C4-Professur in Mainz angetreten. Herr Prof. Sachser (Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie) hat einen Ruf auf eine C4-Professur an die Universität Hamburg erhalten; der Fachbereich versucht, mit der Einrichtung einer C4-Professur den Ruf abzuwehren. Ende des Jahres 2003 erhielt Herr Prof. Bock (Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen) einen Ruf auf einen Direktorenposten an das Max-Planck-Institut in Golm. Die Besetzungen der Professorenstellen Nachfolge Prof. Stöcker und Nachfolge Prof. Sieger hoffen wir in 2004 erfolgreich abschließen zu können.

Im Jahr 2003 wurde nach internationaler Ausschreibung mit Unterstützung des Landes NRW und der Universität Münster eine Nachwuchsgruppe mit Herrn Dr. Hummel (Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie) als Leiter gegründet. Herr Hummel erhielt im Dezember 2003 den Neurowissenschaftlichen Nachwuchspreis des Ministeriums. Herr Dr. Pielage, Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie, erhielt den Preis der besten Promotionsarbeit von der Deutschen Gesellschaft für Entwicklungsbiologie. Herrn Prof. Steinbüchel (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie) wurde der Forschungspreis der Universität zuerkannt. Herrn Dr. Kalscheuer (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie) wurde der Dissertationspreis der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster zuerkannt. Frau Dr. Kusche (Institut für Zoophysiologie) erhielt den Promotionspreis des Fachbereichs Biologie der Universität Mainz, außerdem erhielt sie einen Posterpreis auf der Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Berlin. Herr Dr. Grobe (Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik) erhielt einen Förderbeitrag der Förderer-Gesellschaft der Universität Münster. Ein von ihm gestellter DFG-Antrag wird zurzeit zur Aufnahme in den SFB "Extrazelluläre Matrix" von der DFG begutachtet.

Die Nachwuchsförderung wurde nicht nur durch Personalmittel im Rahmen von Drittmittelprojekten, sondern auch durch eine Reihe von Promotionsstipendien verschiedener Stiftungen und Organisationen (u.a. BMBF-Projekt FLUMAGIS, Alexander v. Humboldt, DAAD, Erasmus, Studienstiftung des Deutschen Volkes, Villigst, Graduiertenförderung des Landes NRW, Promotionsstipendien der WWU, Graduiertenkolleg) gefördert.

Im Rahmen des Frauenförderprogramms der WWU und des Fachbereichs wurden verschiedene Projekte von der Gleichstellungsbeauftragen der WWU und vom Fachbereich unterstützt (Reise- und Tagungsmittel, Kursausstattungen, Auswertung von Umfrageergebnissen, Seminare zu Erfolgsstrategien und Kommunikation für Frauen, Eingliederungsmaßnahmen für Frauen nach Babypause, etc.).

Im Juni 2003 verlieh der Fachbereich die Ehrendoktorwürde an Herrn Prof. Dr. A. Demain (MIT, Cambridge, USA).

Botanischer Garten

2003 jährte sich der 200. Gründungstag des Botanischen Gartens der Universität Münster. Am 13. Mai fanden eine akademische Feierstunde im Hörsaal des Instituts für Botanik und anschließend ein Empfang in der Orangerie des Botanischen Gartens statt. Während des Sommerhalbjahres wurde durch Vorträge, Exkursionen, Führungen und besonders Ausstellungen auf dieses Ereignis hingewiesen, das im Rundfunk, Regionalfernsehen und in den Printmedien eine außerordentlich positive Resonanz erzielte.

Forschung und internationale Kontakte

Der SFB 629 "Molekulare Zelldynamik: Intrazelluläre und zelluläre Bewegungen", an dem die Arbeitsgruppen von Prof. Klämbt, Bähler, Püschel und Tudzynski beteiligt sind, wurde 2003 von der DFG bewilligt.

Die Arktisforschung wurde erfolgreich weitergeführt. Geländearbeiten zur Höhenstufung der Vegetation Grönlands wurden durchgeführt. Publikationen über Vegetationstypen wurden fertiggestellt und die CAVM Karte der Arktis wurde veröffentlicht. Die Untersuchungen zur Struktur Phytodiversität und Dynamik in flechtenreichen Ökosystemen in Westeuropa wurden fortgesetzt. Es erschienen mehrere Monografien über Vegetationstypen Westeuropas.

Prof. Steinbüchel schloss die Publikation der 12-bändigen Buchreihe "Biopolymers", dessen englische Ausgabe nun auch von einem Verlag der VR China in chinesischer Sprache gedruckt wird, erfolgreich ab.

Prof. von Willert wurde zum Berater der Namibianischen Regierung in Fragen der Kultivierung der Heilpflanze Teufelskralle in Namibia berufen. Ein ethnobotanisch-soziologisches Projekt in der Kalahari unter Beteiligung der Deutschen Botschaft und mehrerer Firmen wurde gestartet. Die Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich zur Verteilung schwerer Isotope in Bäumen als Beitrag zur Chronodendrologie wurde fortgeführt. Frau Dr. Orthen (Institut für Ökologie der Pflanzen) intensivierte ihre Forschungsaktivitäten an der Universität Brasilia und beendete ihre vom DAAD und CAPES geförderte Gastprofessur 2003 erfolgreich.

In der Abteilung für Limnologie ist ein europäisches Forschungsprogramm zur Wanderfischproblematik im Aufbau. Im Institut für Evolution und Ökologie der Tiere gibt es Bestrebungen, mit dem Institut für Reproduktionsmedizin ein Graduiertenkolleg zu beantragen.

Nach Renovierung und Herstellung der Arbeitsfähigkeit im Gebäude Hindenburgplatz wurden in der Abteilung Elektrophysiologie und Molekularbiologie verschiedene bereits bestehende internationale Kooperationen wieder intensiviert. Unter anderem bestehen Kooperationen mit Prof. Dr. Van Driessche (Leuven, Belgien), Prof. Dr. Horisberger (Lausanne, Schweiz) und Prof. Dr. Awayda (New Orleans, USA).

Weitere internationale Kooperationen bestehen u.a. mit Prof. Dr. Zalc (Paris, Frankreich), Prof. Dr. Volk (Rehovot, Israel), Prof. Dr. Davies (San Francisco, USA), Prof. Dr. Palme (Wien, Österreich), Prof. Dr. Daan (Groningen, Niederlande) und Prof. Dr. Marchessault (McGill University, Montreal, Canada). Weiterhin mit verschiedenen Universitäten in Kolumbien (Bogota, Medellin), Australien, Südafrika (Pretoria), Lettland, Dänemark, Schottland, Österreich (Innsbruck) und in den Niederlanden (Groningen, Amsterdam).

Entwicklung/Perspektiven

Nach den grundlegenden Reformen in der Forschungsstruktur und den parallel durchgeführten Veränderungen in der Stellenstruktur stand das Jahr 2003 weiterhin verstärkt unter dem Aspekt der Fortplanung weiterer SFB's sowie der vollständigen Neustrukturierung der Lehre. Gegen Ende des Jahres wurde damit begonnen, ein neues Konzept (Biologie 2008) zu entwickeln, mit dem am Fachbereich Umstrukturierungen eingeleitet werden sollen, welche dessen Fähigkeit zum Einwerben von Drittmitteln stärken und diesen in die Lage versetzen soll, weitere Forschungsverbünde (z. B. SFB, DFG-Forschergruppe, Graduiertenkollegs) zu initiieren und federführend zu tragen. Durch die vorgesehenen Maßnahmen sollen die drei im Strukturplan definierten Schwerpunkte "Zellbiologie und Physiologie", "Biotechnologie" und "Evolution und Biodiversität" gestärkt werden sowie die Ausbildung in den Lehramtsstudiengängen qualitativ verbessert werden.
 

Prof. Dr. Alexander Steinbüchel
Dekan des Fachbereichs 13