Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 12
Chemie und Pharmazie

 

Lehre und Studiengänge

Die Studiengänge des Fachbereiches Chemie und Pharmazie erfreuen sich wachsenden Interesses. So nahmen zum Wintersemester 2002/03 142 Studienanfänger, davon 73 Frauen, das Studium der Diplom-Chemie auf.

Für den Studiengang Lebensmittelchemie ist Münster zahlenmäßig der größte Standort in Deutschland. Zurzeit sind 241 Studierende (144 Frauen) in diesem Studiengang eingeschrieben. Im Gegensatz zu den Studierenden der Diplomchemie schließen die AnwärterInnen der Lebensmittelchemie ihr Studium mit einer Staatsprüfung ab. Auf diese Weise wird unterstrichen, dass die Lebensmittelchemie im Dienste des vorbeugenden Verbraucherschutzes steht und einen hohen gesundheitspolitischen Stellenwert besitzt.

Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Lehramtskandidaten und -kandidatinnen: Mit insgesamt 455 Studierenden (ohne 1. Staatsexamen) ist Münster bundesweit die zweitgrößte Ausbildungsstätte für Lehramtsanwärter im Fach Chemie.

Die Pharmazie ist eines der wenigen naturwissenschaftlich-technischen Fächer, die überwiegend Studentinnen anlocken. Zurzeit sind von 837 Studierenden der Pharmazie 620 Frauen, das entspricht einem Anteil von 74 %! Es wäre schön, wenn es zukünftig gelänge, junge Frauen auch für die anderen Studiengänge im Fachbereich stärker zu begeistern.

Das Institut für Physikalische Chemie richtete den neuen Schwerpunkt „Chemie-Informatik" ein, um der zunehmenden Bedeutung der „Computerchemie", den theoretischen Vorhersagen und Simulationen, Rechnung zu tragen.

Der noch junge Studiengang Diplom-Wirtschaftschemie konnte zu Beginn des Wintersemesters zum zweiten Mal Studienanfänger begrüßen. Nach 19 Studierenden im Vorjahr waren es zu diesem Wintersemester 49 Studierende. Diese Entwicklung zeigt, wie richtig die Entscheidung war, diesen Studiengang an der Universität Münster zu etablieren.

Wenn auch diese gestiegenen Studierendenzahlen den gesamten Fachbereich vor große organisatorische Herausforderungen stellen, so werden sie von allen Beteiligten aktiv angenommen, um junge Menschen für die chemischen und pharmazeutischen Disziplinen zu begeistern.

Personal und Nachwuchsförderung

Ein Vorhaben, das allen Beteiligten erhebliche Anstrengungen abverlangte, war der Umzug des Institutes für Anorganische und Analytische Chemie in die neuen Laborgebäude. Sie dienen ausschließlich der Forschung. Diplomanden, Doktoranden und das technische Personal arbeiten nun in einem modernen Umfeld, das den derzeitigen Anforderungen an Arbeitssicherheit und Umweltschutz entspricht. Auch der Anbau des Institutes für Biochemie konnte seiner Bestimmung übergeben werden. Aufgrund des gestiegenen Interesses am Fach Biochemie als Studien- und Promotionsfach waren die räumlichen Verhältnisse im Institut zunehmend eingeschränkt. Diese Situation konnte durch die Inbetriebnahme der Laboratorien im neuen Anbau entzerrt werden.

In der NRW Graduate School of Chemistry werden seit nunmehr einem Jahr hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler durch Promotionsstipendien gefördert. Neben der Arbeit am eigenen Forschungsprojekt beinhaltet der Promotionsstudiengang weitere Lehrveranstaltungen, die eine breite naturwissenschaftliche Bildung auf hohem Niveau vermitteln. Da die meisten der Graduate Scholars aus dem Ausland nach Münster kommen, - zurzeit sind 34 Doktoranden aus 11 Nationen Stipendiaten der Graduate School - ist es wünschenswert, dass sie auch über die Universität hinaus Deutschland als Forschungs- und Industriestandort der Chemie kennen lernen. Dem wurde mit einer mehrtägigen Exkursion in das mitteldeutsche Chemiedreieck und nach Leipzig Rechnung getragen.

Durch Kooperationen der Hochschullehrer am Fachbereich mit ausländischen Forschungsgruppen ist es auch in diesem Jahr wieder möglich gewesen, dass interessierte Studierende, Diplomanden und Doktoranden Forschungsprojekte im Ausland durchführten. Neben einem zunehmenden internationalen Bekanntheitsgrad des Fachbereiches können die Studierenden ihren Horizont erweitern und interkulturelle Fähigkeiten erwerben, was auch für ihre späteren beruflichen Perspektiven immer wichtiger wird.

Forschung und Internationale Kontakte

Die 12 Institute konnten im abgelaufenen Jahr wieder hervorragende Ergebnisse ihrer Forschungsgruppen auf Konferenzen und Symposien im In- und Ausland präsentieren. Die Kontinuität dieser erfolgreichen Forschung zeigt sich in der Verleihung zahlreicher Preise und Auszeichnungen für Wissenschaftler unserer Universität, auf die im Einzelnen einzugehen den Rahmen dieses Jahresberichtes sprengen würde. Durch weitere Verbesserung der Ausstattung, etwa durch Anschaffung von Großgeräten oder Stärkung von Institutsbibliotheken, sind die Voraussetzungen für eine weitere erfolgreiche Forschungstätigkeit im Fachbereich gegeben. Generell zeigt sich, dass die Forschung zunehmend interdisziplinär wird. Beispielsweise wurden durch die Neubesetzung der Lehrstühle für Pharmazeutische und Medizinische Chemie zwei neue Forschungsschwerpunkte etabliert. In Zukunft wird eine verstärkte Zusammenarbeit mit einzelnen medizinischen Fächern, wie der Onkologie oder der Inneren Medizin, stattfinden

Eine wesentliche Grundlage erfolgreicher wissenschaftlicher Tätigkeit ist der Austausch. Daher konnten die Institute des Fachbereiches auch in 2002 wieder zahlreiche Gastwissenschaftler begrüßen, die Vorträge hielten oder in Münster Forschungsprojekte durchführten. Die Kooperationen fanden mit Wissenschaftlern aus dem europäischen Raum, aber auch aus Asien und Nordamerika statt; die Universität Münster ist also in ein dichtes wissenschaftliches Netzwerk eingesponnen. Auch in internationalen Gremien, z. B. in EU-Gremien zur Lebensmittelchemie, ist die Expertise Münsteraner Wissenschaftler gefragt.

Im kommenden Jahr erwarten wir zahlreiche Berufungen neuer Hochschullehrer, die weitere Akzente in Forschung und Lehre setzen werden.
 

Prof. Dr. Jens Leker
Dekan des Fachbereichs 12