Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Rechenschaftsbericht des Rektorats über das Jahr 2002

 

 

1. Hochschulrechtliche Lage

Am 28. März 2002 trat die neue Verfassung der Universität Münster in Kraft. Mit ihr wurde das Hochschulgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen vom 14. März 2000 an der Universität umgesetzt. Inhaltlich bedeutete dies zum einen eine Verlagerung von Zuständigkeiten von der Zentralebene auf die Fachbereichsebene und damit eine Verkürzung und Beschleunigung von Verfahrensabläufen. Zum anderen wurde die Verteilung der Zuständigkeiten auf die Organe neu geordnet: Auf der Fachbereichsebene wurde die Stellung der Dekanin/des Dekans bzw. des Dekanats gestärkt, auf der Zentralebene führten die Neuerungen zu einer Stärkung des Rektorats. Die Amtszeiten der Gremien und Funktionsträger/-innen, die durch das Hochschulgesetz bis zum In-Kraft-Treten der neuen Universitätsverfassung verlängert worden waren, endeten damit. Die somit fällig werdenden Neuwahlen zu den durch die neue Verfassung zum Teil neu gebildeten Gremien wurden unverzüglich durchgeführt.

Mit einer durch verfassungsrechtliche Bedenken begründeten Verzögerung trat am 23. Februar 2002 die noch im Vorjahr vom Deutschen Bundestag beschlossene Dienstrechtsreform, bestehend aus dem 5. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes und dem Gesetz zur Änderung der Professorenbesoldung, in Kraft. Mit dem 5. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes besteht nunmehr eine bundesrechtliche Grundlage für die Einrichtung von Juniorprofessuren, die es jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglichen sollen, im Rahmen eines auf maximal sechs Jahre befristeten Dienstverhältnisses ohne vorherige Habilitation selbständig zu forschen und zu lehren und sich auf diesem Weg für eine Universitätsprofessur zu qualifizieren. Zugleich wurde die Befristung von Arbeitsverhältnissen des wissenschaftlichen Personals neu geregelt.

Mit dem 6. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes, das am 15. August 2002 in Kraft getreten ist, sind hinsichtlich der Befristung von Arbeitsverhältnissen die erforderlichen Übergangsregelungen, deren Fehlen im 5. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes seitens der Hochschulen moniert worden war, nachträglich geschaffen worden. Damit ist nunmehr sichergestellt, dass wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen, wissenschaftliche Assistenten/-innen sowie wissenschaftliche Hilfskräfte, die ihre Tätigkeit bereits unter Geltung der alten Befristungsregelungen aufgenommen hatten, mit einer Laufzeit bis zum 28.02.2005 befristet beschäftigt werden können. Weitere wesentliche Regelungsinhalte dieses Änderungsgesetzes sind zum einen die darin festgeschriebene Freiheit von Studiengebühren für das Erststudium sowie für ein darauf aufbauendes Masterstudium, zum anderen die Aufnahme von Bachelor- und Masterstudiengängen in das an deutschen Hochschulen studierbare Regelangebot.

Am 21. Mai 2002 wurde die zwischen der Universität Münster und dem MWF ausgehandelte Zielvereinbarung unterzeichnet. Die Universität ging damit insbesondere die Verpflichtung zur Einrichtung eines Centrums für Religiöse Studien, eines Landeskompetenzzentrums für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht, eines neuen Schwerpunkts für Angewandte Kommunikation, eines Zentrums für interdisziplinäre Biowissenschaften, eines Kompetenzzentrums für Waldökologie, Holz- und Forstwirtschaft sowie zu weiterer Profilierung der Medizinischen Fakultät ein. Im Gegenzug verpflichtete sich das Ministerium zu einer umfangreichen finanziellen Förderung dieser Maßnahmen.

Die Absicht der nordrhein-westfälischen Landesregierung, im Jahr 2002 im Landtag den Beschluss über ein Studienkonten- und finanzierungsgesetz herbeizuführen, erwies sich als undurchführbar. Ein diesbezüglicher Entwurf wurde in den Landtag daher nicht mehr eingebracht. Die Absicht zur Einführung von Studienkonten besteht jedoch weiterhin und soll voraussichtlich mit Wirkung vom Jahr 2004 an verwirklicht werden.

2. Forschung - Forschungstransfer - Drittmittel

Einzelheiten der in den zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität betriebenen Forschung darzustellen, ist Aufgabe der Berichte der Fachbereiche und zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen. Daher kann sich der Bericht an dieser Stelle auf einige grundsätzliche Aussagen zur Situation der Forschung in unserer Universität sowie auf einige Glanzlichter des Berichtszeitraums beschränken.

Zunächst ist die Feststellung erlaubt, dass die Einschätzung des letzten Jahres, für die in unserer Universität betriebene Forschung habe der Eintritt in eine Phase der Konsolidierung auf hohem Niveau begonnen, sich im Berichtsjahr - wie ein Blick auf die Drittmittelbilanz zeigt - im Wesentlichen bestätigt hat. So konnte das schon sehr erfreuliche Gesamtvolumen der im Universitätskapitel, d. h. außerhalb der Medizin, verausgabten Drittmittel des Jahres 2001 in Höhe von 32,534 Mio. Euro in 2002 noch einmal um annähernd 3,4 Mio. Euro auf nunmehr beachtliche 35,921 Mio. Euro gesteigert werden.

Wesentliche Bedeutung für die Beurteilung der Qualität und Leistungsfähigkeit der an einer Hochschule betriebenen Forschung haben gemeinhin die an ihr eingerichteten Sonderforschungsbereiche. In dieser Hinsicht ist es erfreulich zu berichten, dass derzeit in unserer Universität acht Sonderforschungsbereiche eingerichtet sind, ein neuer Sonderforschungsbereich "Molekulare Zelldynamik: Intrazelluläre und zelluläre Bewegungen" im Dezember 2002 erfolgreich begutachtet worden ist und die Begutachtung eines weiteren geplanten Sonderforschungsbereiches "Solitäre und andere stark nichtlineare Strukturen in dissipativen Systemen" durch die DFG im Sommersemester 2003 - hoffentlich ebenfalls erfolgreich - stattfinden wird. Damit hätte erstmals in der Geschichte der Universität die Zahl der an ihr eingerichteten Sonderforschungsbereiche den zweistelligen Bereich erreicht, wäre nicht der Weiterfinanzierungsantrag des SFB 493 "Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des vorderen Orients" für die Haushaltsjahre 2003 bis 2005 Anfang Dezember vom Hauptausschuss der DFG abgelehnt worden. Lediglich eine sich bis zum Ende des Jahres 2003 erstreckende Auslauffinanzierung wurde von der DFG bewilligt. Die Schließung dieses SFB schon nach der ersten Förderphase hat seine Mitglieder tief getroffen. Gespräche zwischen Rektorat und Vorstand zu Einzelheiten der Abwicklung und der Neupositionierung des SFB sind bereits eingeleitet.

Profilbildenden Charakter haben herkömmlicherweise auch die an einer Hochschule eingerichteten DFG-Graduiertenkollegs, von denen derzeit an der Universität lediglich fünf bestehen. Hier gilt es, die Herausforderung und Verpflichtung ihrer Verdoppelung aus der Zielvereinbarung mit dem Ministerium anzunehmen und weitere Graduiertenkollegs vorzubereiten und einzuwerben. Das Rektorat jedenfalls ist bereit, Graduiertenkollegs sowohl schon während der Antragsphase als auch nach der Bewilligung nach Kräften zu unterstützen. Erfreulich ist, dass bereits wieder Antragsverfahren für zwei neue Graduiertenkollegs eröffnet sind, zum einen für das internationale Graduiertenkolleg "Changing Models of Sovereignty in South-East Asia" in Zusammenarbeit mit der Universität Leiden, und zum anderen für das Graduiertenkolleg "Grenzen und Grenzräume in Südosteuropa und im südlichen Osteuropa".

Von den an der Universität eingerichteten An-Instituten ist zu berichten, dass die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung im Mai 2002 den lang ersehnten Beschluss gefasst hat, das Institut für Arterioskleroseforschung zum Jahre 2005 in die sog. "Blaue Liste" der vom Bund geförderten hochrenommierten Forschungsinstitute aufzunehmen. Damit hat das Institut beste Chancen, ab 2005 die lukrative 50 %ige institutionelle Bundesförderung zu erhalten. Weniger erfolgreich hingegen war die Entwicklung des Instituts für Chemo- und Biosensorik (ICB). So musste dessen Vorstand im letzten Quartal des Jahres beim Amtsgericht Münster den Insolvenzantrag stellen, nachdem zuvor alle Anstrengungen des Instituts, die Liquidität aufrecht zu erhalten, gescheitert waren. Die Bemühungen um den Erhalt bzw. die Fortführung des Instituts in neuer Organisationsform (GmbH) scheinen einstweilen einen erfolgreichen Abschluss zu finden - allerdings ohne Beteiligung der Münsteraner Hochschulen. Mehr als die Hälfte der ca. 80 Institutsmitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.

Im November 2002 konnte in weiterer wichtiger Schritt zur Komplettierung der Forschungslandschaft in Münster vollzogen werden: Zu feiern war das Richtfest des CeNTech, des Zentrums für Nanotechnologie. Dieses Gebäude wird nach seiner Fertigstellung noch in diesem Jahr die wesentliche räumliche Voraussetzung für die Zusammenarbeit von Universität und CeNTech GmbH bieten. Es bleibt zu hoffen, dass die Ziele dieser im Jahre 2001 vertraglich begründeten Kooperation, wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Nanotechnologie und angrenzender Gebiete in die Anwendung zu überführen und die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Neugründung und Ansiedlung von einschlägig ausgerichteten Unternehmen zu fördern, dann auch erreicht werden.

Im Dezember schließlich erreichte die Universität eine überaus erfreuliche Nachricht von der DFG: Erneut erhält ein Wissenschaftler der Universität Münster den höchstdotierten deutschen Forschungspreis. Prof. Dr. Hubert Wolf vom Institut für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät wird am 17.02.03 mit dem Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet werden. Der Preis ist mit 1,55 Mio. Euro dotiert. Die Mittel werden als Forschungsförderung für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung gestellt. Besonders erfreulich ist, dass nach den vier universitären Preisträgern aus der Planetologie, der Mathematik und der Medizin nun auch einmal ein Geisteswissenschaftler ausgezeichnet wird.

Die Dienstleistungen von SAFIR, der Servicestelle Antragsberatung zu Forschungsförderungsprogrammen aus nationalen und internationalen Ressourcen, stießen auch im Berichtszeitraum auf eine weiterhin stetig zunehmende Nachfrage. Insbesondere die Recherche nach externen Finanzquellen wurde sehr stark in Anspruch genommen. SAFIR legte einen Schwerpunkt ihrer Beratungsaktivitäten auf das 6. Forschungsrahmenprogramm der EU und stand den Forscherinnen und Forschern der WWU frühzeitig bei deren Weichenstellung zur Seite. Ein Beispiel dafür war die ausgebuchte Informationsveranstaltung "Frühling in Europa" im Oktober 2002. Die gemeinsam mit der Fachhochschule und dem Verein bioanalytik-muenster angebotene Veranstaltung wurde von Interessierten aus ganz Deutschland besucht und darf auch als ein Imageerfolg für die Universität Münster innerhalb der deutschen Forschungslandschaft gewertet werden. Besonders intensiv begleitete SAFIR viele Einreicher von "Expressions of Interest".

Erfolgreich war ebenfalls das von SAFIR im Mai 2002 veranstaltete 14. "Spektrum Literatur". Die referierenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler begeisterten ihre Zuhörer und das Konzept der Kombination von Vorträgen und Bildern, Geistes- und Naturwissenschaften, studentischen Rezitationen und Filmausschnitten ging einmal mehr auf.

Die Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) konnte im Berichtszeitraum einige umfangreiche Verbundprojekte im Bereich Sensibilisierung für Unternehmensgründungen, Internationalisierung des Forschungstransfers und Exploration neuer Geschäftsfelder abschließen. Das aus EU-Mitteln geförderte Projekt "SPINNOVA" zur Förderung von Geschäftsideen bei Studierenden wurde erfolgreich beendet. Im Laufe des Jahres konnte das Projekt "Geschäftsfeld-Mining", realisiert aus dem Preisgeld des Wettbewerbs der Landesregierung "Hochschulgründerverbünde", über die Vorstellung von 10 prospektiven Geschäftsfeldern durch internationale Fachleute realisiert werden. Die AFO konzipierte weiterhin gemeinsam mit der Fachhochschule Aachen und Euroconsult, Uni Bonn die MATRIX - Akademie für Forschungsförderung unter Förderung des MWF.

Die Internationalisierungsstrategie der AFO erhielt mit der neuen gemeinsamen Vorlesungsreihe Grundlagen und Perspektiven des deutsch-brasilianischen Technologietransfers mit der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer in Sao Paulo (AHK), die per Videokonferenz übertragen wird mit einer ersten Staffel von sechs Veranstaltungen, einen kräftigen Impuls. Die Arbeitsstelle Forschungstransfer war ferner Co-Organisator der 14. Bundestagung der KOWI, Koordinierungsstelle der EU der deutschen Wissenschaftsorganisation, in Münster, der mit ca. 270 Fachleuten im Bereich der europäischen Forschungsförderung bisher größten Bundestagung.

Vom Wissenschaftsministerium des Landes NRW wurde die AFO mit der Planung und Umsetzung des Symposiums "Forschungstransfer aus NRW-Hochschulen, Potenziale, Chancen Perspektiven" im Rahmen der Ausstellung "Die 3. Mission - Forschung und Transfer im Parlament" beauftragt, das am 18. November 2002 als Auftaktveranstaltung der landesweiten Transferausstellung im Landtag des Landes NRW im Plenarsaal des Parlaments mit 450 Teilnehmern stattfand. Besonderer Höhepunkt war die erstmalige Verleihung des Transferpreises der Universität im nordrhein-westfälischen Landtag in Gegenwart des Landtagspräsidenten. Ebenfalls im Auftrag des Wissenschaftsministeriums NRW und des Messerates der NRW-Hochschulen wurde der zweitägige 3. Messeworkshop "Kommunikation und Visualisierung von Wissenschaft" im Haus Bommerholz ausgerichtet.

Die Schaffung eines Bewusstseins um Patente und weitere Schutzrechte für Erfindungen aus der Universität Münster wurde durch Beteiligung am POWeR-Konsortium (Patentoffensive Westfalen/Ruhr) - auch mit der Akquisition externer Fördermittel - auf den Weg gebracht.

3. Lehre und Studium

Bedingt durch den deutlichen Anstieg der Zahl der Exmatrikulationen hat sich die Zahl der Studierenden zum Wintersemester 2002/03 erneut leicht verringert, wobei die Entwicklung in den einzelnen Fachbereichen höchst unterschiedlich verlaufen ist. Der Vorjahreswert für die Gesamtuniversität (43.822) wurde nur knapp verfehlt: Bei der Feststellung des Semesterendstandes - der Termin war auf den 01.12. vorzuziehen - waren 43.800 Studierende eingeschrieben, darunter 22.640 (= 51,7 Prozent) Frauen und 3.855 (= 8,8 Prozent) Ausländer. Frauen- und Ausländeranteil erreichen damit jeweils Höchstwerte.

Die Zahl der bestandenen Abschlussprüfungen ist im Prüfungsjahr 2001 leicht zurückgegangen (4.726 gegenüber dem Vorjahr 4.797). Mit 4.726, darunter 674 Promotionen, verzeichnete die Universität Münster wie schon 2000 nach den Universitäten München und Köln die meisten bestandenen Abschlussprüfungen. Dabei verlief die Entwicklung bei den einzelnen Abschlussarten sehr unterschiedlich. Die Zahl der bestandenen Prüfungen war bis auf die für das Lehramt Sekundarstufe I überall leicht rückläufig. Das Lehramt für die Sekundarstufe I verzeichnete in 2001 mit einem Plus von 12,3 Prozent zum vierten Mal in Folge ein deutliches Plus. Bei den Habilitationen erreichte die Universität mit 64 (Vorjahr: 63) einen Spitzenwert. Dass die Universität Münster hinsichtlich Studienzeiten und Studienerfolg eine ausgesprochen positive Bilanz vorweisen kann, wurde zuletzt durch eine Untersuchung des Wissenschaftsrats zur Entwicklung der Fachstudiendauer an Universitäten 1990 bis 1998 erneut eindrucksvoll bestätigt.

Im Berichtszeitraum wurden folgende neue Studiengänge eingeführt: Master of Southeast Asian Studies, Bachelor in Public Administration bzw. Master in European Studies (Politikwissenschaft gemeinsam mit Twente), Zusatzstudiengang für Medienpädagogik (für angehende Lehrer), Religionswissenschaft (Magister) sowie zahlreiche neue Weiterbildungsstudiengängen in Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaft, z.B.: Steuerwisenschaften, Mergers & Acquisitions, MCM Executive Program, WI Executive Program Information Management, CUR Executive Accounting & Controlling Program, EMEM Executive Master of Econimics Muenster Program. Ferner startete das gemeinsames Studienprogramm mit der Akademischen Rechtsuniversität Moskau (gleichzeitig Einrichtung eines Deutsch-Russischen Universitätszentrums für vergleichende Rechtsstudien).

Mit den in 2002 erstmalig verliehenen Universitätspreisen hat das Rektorat einen neuen Weg der universitätsinternen Wissenschaftsförderung und der Anregung der Wettbewerbs beschritten. Die Preise, hoch dotiert und zweckgebunden für die Einbringung in neue wissenschaftliche Vorhaben, sollen beispielhafte und herausragende Leistungen insbesondere des Nachwuchses in Forschung, Lehre und bei der Gleichstellung von Frauen und Männern würdigen. Dazu gehören der Preis für herausragende Lehre, der Forschungspreis, ein Nachwuchs-Forschungspreis und Dissertationspreise für die einzelnen Fakultäten, der Transferpreis sowie der Frauenförderpreis. Die Forschungspreise dienen der Finanzierung weiterer wissenschaftlicher Arbeiten, während die Mittel des Lehrpreises die weitere Verbesserung der Lehre finanzieren sollen. Mit dem Forschungspreis zeichnet die Universität Münster in jedem Jahr eine ihrer Wissenschaftlerinnen oder einen ihrer Wissenschaftler für herausragende Leistungen in der Forschung aus. Das Rektorat will so Anreize schaffen und den internen Wettbewerb innerhalb der Universität stärken. Die Namen der Preisträger/-innen 2002 finden sich im Kapitel über die Auszeichnungen der Universität.

Im Jahr 2001 war die empirische Untersuchung der HIS-GmbH "Studieren an der Universität Münster." Einschätzungen, Motive und Wünsche aus der Sicht der Studierenden" fertiggestellt worden. Mit dieser repräsentativen Befragung wurden Meinungen, Bewertungen und Wünsche zum Studium aus der Sicht der Studierenden erhoben, mit zum Teil sehr aufschlussreichen Ergebnissen. Dabei lag der Schwerpunkt der Untersuchung auf der Frage nach Potentialen der Verbesserung von Studium und Lehre - entsprechend stehen Defizite und Schwächen im Vordergrund der Darstellung. Diese Befunde wurden in 2002 in der Universität einer breiten Diskussion zugeführt. Als Ergebnis werden konkrete Verbesserungen bei Studium, Lehre und Serviceangeboten angestrebt - der hier eingeleitete Prozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen.

Das im Zuge des sog. Bologna-Prozesses entwickelte Konzept der gestuften Studiengänge und damit das Vorhaben einer flächendeckenden Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen bestimmen auch an der Universität Münster die Diskussion um die Reform und die Neuentwicklung von Studiengängen. Das Tempo der Umstellung wird voraussichtlich stark von der Akzeptanz der neuen Studienabschlüsse am Arbeitsmarkt beeinflusst werden. Die Universität hat sich in 2002 an einer MWF-Ausschreibung für einen Modellversuch zur Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen im Lehramtsbereich beteiligt. Das hier entwickelte Konzept "Biowissenschaften 2000 plus" (Prof. Mörschbacher) ist mit dem Lehrpreis 2002 der Universität ausgezeichnet worden.

4. Haushalt und Bauangelegenheiten

Das Ausgabevolumen der Universität Münster - ohne Universitätsklinikum - betrug im abgelaufenen Haushaltsjahr insgesamt 276,2 Mio. Euro (Vorjahr 242,2 Mio. Euro). Die Steigerung ist im Wesentlichen auf die erstmalige Veranschlagung der Haushaltsmittel für die Zahlung von Mieten und Pachten an den Bau- und Liegenschaftsbetriebe zurückzuführen. Für das Personal wurden im Berichtszeitraum 147,8 Mio. Euro (Vorjahr 143,3 Mio. Euro) und für den sächlichen und investiven Bedarf einschließlich der kleineren und ergänzenden Bauunterhaltung sowie der Mietausgaben 46,8 Mio. Euro (Vorjahr 22,3 Mio. Euro) ausgegeben. Hierin enthalten sind nicht die Ausgaben für die Lehre und Forschung sowie die aus Drittmitteln und Erlassmitteln finanzierten Ausgaben. Für Lehre und Forschung wurden 25,0 Mio. Euro (Vorjahr 25,5 Mio. Euro) ausgegeben. Die Ausgaben aus Drittmitteln betrugen 35,9 Mio. Euro (Vorjahr 32,5 Mio. Euro) und aus Erlassmitteln 20,7 Mio. Euro (Vorjahr 18,6 Mio. Euro).

Die Verwaltungseinnahmen des Haushaltsjahres 2002 - Titel 119 50 - beliefen sich auf 1.252.000 Euro (aus ULB, Vermietung und Verpachtung, Hörergebühren u.a.). Damit konnte das Vorjahresergebnis von rd. 1,4 Mio. Euro nicht ganz erreicht werden. Die Einnahmen der Universitäts- und Landesbibliothek in Höhe von 292.000 Euro wurden zur Verstärkung des Etats dieser Einrichtung verwendet. Die übrigen Einnahmen von 960.000 Euro konnten wiederum zur Deckung des Mehrbedarfs in dem Titel 547 12 (sonstige sächliche Verwaltungsausgaben) herangezogen werden.

Nach Ablauf des Haushaltsjahres 2002 wurde eine Mittelschöpfung in Höhe von 5,2 Mio. Euro aus den Einsparungen bei den Planstellen der Beamten und den Stellen für Angestellte des Universitätshaushalts ermittelt. Dies entspricht dem Vorjahresergebnis. Hiervon sind den Fachbereichen rd. 1,2 Mio. Euro zugewiesen worden.

Die universitären Ausgaben für Forschung und Lehre in den Fachbereichen und sonstigen wissenschaftlichen Einrichtungen werden aus den Mitteln der Titelgruppe 94 bestritten. Im Haushaltsjahr 2002 sind der Universität 24,2 Mio. Euro bereit gestellt worden, und zwar für

Personal (Titel 429 94) 13,7 Mio. Euro
Sachausgaben (Titel 547 94) 9,3 Mio. Euro
Investitionen (Titel 812 94) 1,2 Mio. Euro

Zusätzlich konnten die Haushaltsmittel für Forschung und Lehre durch den Haushaltsrest von 0,9 Mio. Euro, durch Mittel der Mittelschöpfung durch die Fachbereiche mit weiteren 1,2 Mio. Euro und durch Einnahmen der Universitäts- und Landesbibliothek mit 0,3 Mio. Euro verstärkt werden. Dies entspricht verfügbaren Gesamtausgabemitteln für Zwecke der Lehre und Forschung in Höhe von 25,4 Mio. Euro. Nach dem vorläufigen Jahresergebnis wurden in der Titelgruppe 94 verausgabt für

Personal 9,25 Mio. Euro
sächliche Verwaltungsausgaben 14,02 Mio. Euro
Preise und Stipendien 0,12 Mio. Euro
Investitionen 1,60 Mio. Euro

Das ergibt eine Gesamtausgabe von 24,99 Mio. Euro.

Zusätzlich zur Verstärkung der Ausgaben in der Titelgruppe 94 (Lehre und Forschung) konnte für das Haushaltsjahr 2001 ein Haushaltsrest von 969.300 Euro erwirtschaftet werden, der zur Verstärkung der Mittel für Lehre und Forschung herangezogen worden ist.

Nach Ablauf des Haushaltsjahres 2002 konnte unter Berücksichtigung eines Mehrbedarfs bei den Titeln 547 11 und 547 12, einer Einsparung bei der Titelgruppe 94 und der nicht verausgabten Mittel der "Mittelschöpfung" ein Haushaltsrest von rd. 2,9 Mio. Euro erwirtschaftet werden, der zur Verstärkung der Haushaltsmittel im Jahre 2003 bereitsteht.

Durch den Ausgabetitel 547 11 für Zwecke der Unterhaltung und Bewirtschaftung von Grundstücken, Gebäuden und Räumen wurden im Berichtsjahr der Universität Haushaltsmittel in Höhe von 15,5 Mio. Euro (Vorjahr 14,4 Mio.) bereitgestellt. Nach Abschluss des Haushaltsjahres wurden über diesen Titel Ausgaben in Höhe von 16,7 Mio. Euro bestritten. Dies entspricht einer Mehrausgabe von 1,2 Mio. Euro. Die größten Posten nehmen ein die Energieversorgung mit 6,3 Mio. Euro, die Reinigungskosten mit 3,1 Mio. Euro und die Ausgaben des technischen Bedarfs mit 1,1 Mio. Euro.

Die weiteren über diesen Titel finanzierten Ausgaben beinhalten die kleinere Bauunterhaltung mit 1,7 Mio. Euro und ergänzende kleinere und mittlere Bauunterhaltungsausgaben von 2,3 Mio. Euro. Insgesamt sind für Bauunterhaltungsmaßnahmen für die Fachbereiche rund 4,0 Mio. Euro verausgabt worden. Damit hat die Universität Münster wiederum einen erheblichen Beitrag zur Instandhaltung und Verbesserung der Bausubstanz geleistet, der aus den Mitteln der "Mittelschöpfung" finanziert wurde.

Der Neubau AC/PC wurde im Jahr 2002 fertiggestellt und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb Münster als Eigentümer übergeben. Die Übergabe an die Universität Münster als Nutzer erfolgte im Oktober 2002. Ferner konnte im Jahr 2002 die Sanierung des Gebäudes Hindenburgplatz 55 fortgesetzt werden. Wie auch in den vergangenen Jahren konnten viele dringende Maßnahmen nur dadurch realisiert werden, dass die Universität - wie bereits erwähnt - eigene Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt hat. Anzuführen sind dabei insbesondere folgende Maßnahmen:

  • Renovierung der Räume des Rechtswissenschaftlichen Seminars, Universitätsstr. 14-16
  • Umbau der Räume für das Institut für Deutsche Philologie II, Domplatz 23
  • Renovierung des Pressearchivs, Bispinghof 24-25

An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass zahlreiche Sanierungsmaßnahmen direkt durch das Dezernat 4 geplant und durchgeführt wurden.

5. Stellensituation

Im Februar 2002 ist die Dienstrechtsreform durch das 5. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes sowie das Gesetz zur Reform der Professorenbesoldung in Kraft getreten. Die wesentlichen Änderungen für die Hochschulen, die Einführung der Juniorprofessuren, die Abschaffung von Hochschuldozenten- und Assistentenstellen, der Wegfall der Habilitation als Qualifikationsnachweis für eine Berufung und die Einführung leistungsbezogener Elemente in die Professorenbesoldung, werden für die Hochschulen erst nach Umsetzung in Landesrecht, wofür den Ländern eine Frist bis zum 01.01.2005 eingeräumt wurde, Geltung erlangen. Im November 2002 hat zunächst eine Anhörung des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung des Landestags Nordrhein-Westfalen zum Thema Dienstrecht stattgefunden. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die vom Bundesgesetzgeber gesetzte Umsetzungsfrist von Nordrhein-Westfalen auch ausgeschöpft werden wird, so dass die Hochschulen auch Zeit haben werden, sich auf die neuen Verhältnisse einzustellen.

Anderes gilt jedoch für die durch das 5. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes neugeregelten Befristungsmöglichkeiten von Arbeitsverträgen wissenschaftlicher Angestellter. Diese Regelungen bedürfen nämlich nicht der Umsetzung in Landesrecht, sondern gelten unmittelbar. Grundsätzlich vereinfacht die Neuregelung den Abschluss befristeter Arbeitsverträge, da es nunmehr möglich ist, Arbeitsverträge ohne weitere Begründung auf sechs Jahre vor der Promotion und sechs Jahre nach der Promotion zu befristen. Der Bundesgesetzgeber hat im 6. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes vom 08.08.2002 eine großzügige Übergangsregelung eingeführt, die eine Verlängerung bzw. den Abschluss befristeter Verträge von Personen, die bei Inkrafttreten des 5. Gesetzes zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes an einer Hochschule beschäftigt waren, für eine Laufzeit bis zum 28.02.2005 zulässt.

Im Berichtszeitraum wurden 40 C4/C3-Professuren ausgeschrieben. Nach 36 Berufungsverhandlungen konnten 26 C4/C3-Professorinn und Professoren ernannt werden. Es wurden elf Bleibeverhandlungen geführt. Im Rahmen des Qualitätspakts wurden 14 Planstellen/Stellen im Berichtszeitraum abgesetzt, davon zwei A 14, zwei A 13 sowie neun BAT VIb/VII-Stellen und eine BAT VII/VIII-Stelle unterschiedlicher Dienstarten.

6. Internationale Beziehungen

Bei der Zahl der ausländischen Studierenden ist seit Jahren ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen: Im WS 1984/1985 waren es 1.637, im WS 1998/1999 3.118 und aktuell liegt die Zahl bei 3.855. Die absolute Zahl hat sich demnach in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt und liegt nunmehr bei ca. 8,8 % der Studierenden. Damit führt sich eine positive Entwicklung weiter fort und es besteht die berechtigte Aussicht, in diesem Bereich auch zukünftig eine weitere Verbesserung der Situation zu erzielen. Die Zahl der "Bildungsinländer" lag im WS 2001/2002 bei 911 (23,6 %). Zur geografischen Herkunft der Studierenden ist festzuhalten, dass nach wie vor der größte Teil aus Europa (61,8 %) stammt, gefolgt von Asien (24,3 %), Afrika (8,8 %) sowie Mittel- und Südamerika (3,4 %). Bedauerlich ist der nach wie vor sehr geringe Anteil von Studierenden aus Nordamerika (1,2 %).

Im Berichtsjahr 2002 erhielt die Universität Münster ca. 300.000 _ von der Europäischen Kommission zur Finanzierung der Studierendenmobilität. Somit konnten 320 Münsteraner Studierende einen ERASMUS-Zuschuss für ihren Aufenthalt im europäischen Ausland erhalten. Im Gegenzug studierten im gleichen Zeitraum 152 ausländische ERASMUS - Stipendiaten an der Universität Münster. Der Dozentenaustausch (30 Münsteraner Teilnehmer in 2002) beruht auf Kooperationsabkommen mit zzt. 233 Partnerhochschulen.

ECTS ist in den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Medizin sowie in den Fächern Geschichte, Politikwissenschaft, Pharmazie, Chemie und Haushaltswissenschaften eingeführt und wird in Kürze auch im Fach Geographie Grundlage der gegenseitigen Anerkennung akademischer Leistungen sein.

Die Arbeit des Internationalen Zentrums "Die Brücke" kann auch für das Jahr 2002 als erfolgreich bezeichnet werden. Mit mehr als 100 Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art, dem umfangreichen Serviceangebot und - als kultureller Höhepunkt - dem "Internationalen Sommerfest" mit mehreren tausend Besucherinnen und Besuchern konnte die Brücke wiederum ihren herausgehobenen Stellenwert für die ausländischen Studierenden unter Beweis stellen. Hervorzuheben ist ferner das in Kooperation mit dem Studentenwerk neu entwickelte Projekt "Brücke vor Ort", das sich mit der Verbesserung der Lebensqualität der ausländischen Studierenden in den Wohnheimen beschäftigt. Weiterhin waren die Projektangebote "Friendship - Programm" (Paten für ausländische Studierende), die Angebote der "Internationalen Frauengruppe" und das Büro Alumni-International erfolgreich. Darüber hinaus waren in 2002 zahlreiche Aktivitäten gegen Fremdenfeindlichkeit Schwerpunkt der Aktivitäten.

Zum Bereich Gastwissenschaftler/-innen: In 2002 konnte die Universität Münster 34 Gastprofessoren/-innen begrüßen. Die Zahlen der ausländischen Stipendiaten im Bereich der Wissenschaftler stellten sich in 2002 wie folgt dar: DAAD: 19, Alexander von Humboldt-Stiftung 27, Heinrich-Hertz-Stiftung 8, Fulbright 3 und EU-Programme 14.

Bei den Universitätspartnerschaften sind in 2002 neue Abkommen geschlossen worden (zumeist auf Fakultätsebene) mit: Institut Commercial de Nancy (Frankreich), Khon Kaen University (Thailand), 18 Mart Universitesi Çanakkale (Türkei), Mirso-Ulugbeck Universität Taschkent (Usbekistan), Akademische Rechtsuniversität und Institut für Staat und Recht der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau (Russland). Darüber hinaus befinden sich mehrere Partnerschaftsvorhaben in Vorbereitung.

7. Beziehungen zu Stadt und Region

Die Universität Münster versteht sich nicht zuletzt als ein wissenschaftliches und kulturelles Kompetenzzentrum für die erweiterte Region. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Universität vielfältige Aktivitäten, die auch für die Profilierung der Region wesentlich sind. Wichtige Beiträge hierzu lieferte auch in 2002 die "Arbeitsstelle Forschungstransfer" (AFO), insbesondere im Bereich von Praxiskooperationen allgemein und der Förderung der Zusammenarbeit mit Kleinunternehmen im Besonderen. Vergleichbares gilt für den "Career Service", der das breite Beratungsangebot im Hinblick auf die Arbeitsmarktfähigkeit der Studierenden weiter ausgebaut hat.

Die Universität arbeitete auch in 2002 in einer ganzen Reihe von städtischen und regionalen Planungsgremien mit, von denen beispielhaft die "Technologie Initiative Münster" (tim) erwähnt sei. Sie dient der Profilierung Münsters als Standort für forschungsintensive Unternehmen. Vergleichbare Intentionen verfolgt die Universität auch mit ihrer Beteiligung am "Zentrum Handwerk und Wissenschaft".

In 2002 konnte mit dem Bau des Centrums für Nanotechnologie (CeNTech) begonnen werden. Das von Land, Stadt und Sparkasse unterstützte Projekt, innerhalb dessen die Universität und die CeNTech GmbH eine Kooperation eingegangen sind, wird weitreichende Folgewirkung für den Forschungs- und Technologiestandort Münster haben.

Auch in 2002 wurde der Tag der offenen Tür als "Hochschultag" aller münsterischen Hochschulen unter Beteiligung der Stadt Münster, der Stadtwerke Münster und des Studentenwerks Münster durchgeführt. Die Resonanz des Informationstages fiel bei den etwa 12.000 Schülerinnen und Schülern auch in diesem Jahr überaus positiv aus.

Das von einer Kontaktstelle im Fachbereich 6 betreute "Studium im Alter" traf im Berichtsjahr wiederum auf eine sehr große Resonanz. Das mit der Erstausbildung junger Studierender verzahnte Weiterbildungsangebot wendet sich erfolgreich an interessierte ältere Menschen aus der Stadt wie der gesamten Region. Es vermittelt geistige Impulse und praktische Anregungen für die Lebensgestaltung im neuen Lebensabschnitt.

Der Universität kommt unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten eine wichtige Funktion als größter Arbeitgeber der Region zu. Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang, dass sich die Universität Münster auch stark in der beruflichen Ausbildung engagiert: So befanden sich zum Ende des Berichtsjahres - einschließlich der Medizinischen Einrichtungen - insgesamt 252 Auszubildende in Berufsausbildungsverhältnissen, die sich auf 31 Berufe verteilten.

8. Ausblick

Die Universität Münster hat sich das Ziel gesetzt, ihre Leistungsbilanz auf den Feldern von Forschung, Lehre, Weiterbildung, Internationalisierung und Wissenstransfer kontinuierlich und flächendeckend zu verbessern. Und trotz der nicht einfacher gewordenen Rahmenbedingungen gibt die Gesamtentwicklung in den zurückliegenden zwölf Monaten Anlass zu der Erwartung, dass die Universität Münster im Wettbewerb der Hochschulen einen Spitzenplatz behaupten kann. Für die Zukunft gilt es vor allem, in der Forschung weitere Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs einzuwerben und die Drittmittelbilanz weiter auszubauen. In der Lehre steht die Etablierung gestufter Studiengänge und damit das Vorhaben einer flächendeckenden Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen ebenso im Mittelpunkt unserer Anstrengungen, wie der weitere Ausbau des Multimediaangebotes, die Umsetzung der Ergebnisse aus der HIS-Studie und die Stärkung des berufsqualifizierenden Aspekts. In diesen Bereichen wird die Universität Münster weitere Akzente setzen, hier gilt es die eingeleiteten Veränderungsprozesse fortzuführen.

 

 


Münster, den 12. Februar 2003