Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 11
Physik

 

Lehre und Studiengänge

Der Fachbereich Physik der Universität Münster war im Berichtszeitraum der drittgrößte Physik-Fachbereich in der Bundesrepublik Deutschland. Dennoch weist er eine im Vergleich zum Bundes- und Landesdurchschnitt erfreulich kurze Studiendauer und eine hohe Absolventenquote auf. Der Median der Studiendauer bis zum Diplom liegt im Berichtsjahr bei 11.15 Semestern. Dies konnte durch einen effizienten Studienbetrieb im Rahmen der neuen Studienordnung und durch eine intensive Betreuung in kleinen Gruppen erzielt werden. Diese intensive Betreuung erfahren im Fachbereich auch die Studierenden naturwissenschaftlicher und medizinischer Fächer, was nur durch Einsatz von Personal über die bereitgestellten Landesstellen hinaus erreicht werden konnte. Die Zahl aller Studienanfänger im Fachbereich und auch in den Nebenfächern hat im WS 2001/02 gegenüber dem Vorjahr weiter zugenommen.

Es sei darauf verwiesen, dass in der HIS-Umfrage unter Studierenden über Studienbedingungen an der Westfälischen Wilhelms-Universität die Lehre in der Physik durch die Studierenden überaus positiv bewertet wurde.

Der Fachbereich beteiligt sich über das bisherige Angebot an andere Fachbereiche hinaus an den neuen Studiengängen der Biologie und der Informatik.

Der Fachbereich hat in 2002 seine Habilitationsordnung an die neue Verfassung angepasst.

Es wurde eine neue Broschüre über den Fachbereich Physik erstellt, in der sich der Fachbereich in Lehre und Forschung präsentiert.

Mit mehreren Veranstaltungen hat der Fachbereich die Pflege der Kontakte zu den Lehrerinnen und Lehrern der Physik an den abiturführenden Schulen des Münsterlandes gefördert und Angebote für Schülerinnen und Schüler realisiert. Neben zahlreichen Veranstaltungen am „Hochschultag" wurde zum zweiten Mal eine zweitägige „Herbstakademie Physik" für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13 durchgeführt, die eine erfreulich große Resonanz und auch Beachtung in der Öffentlichkeit fand. Es haben 137 Schülerinnen und Schüler aus einem großen Einzugsgebiet teilgenommen. Vorträge, Laborführungen und Experimente, die von den Teilnehmern selbst durchgeführt wurden, fanden großes Interesse. Der jährliche „Tag der Schulphysik" für Physiklehrerinnen und -lehrer, der im Herbst stattfand, diente der Weiterbildung und der Intensivierung der Kontakte zwischen den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern der Physik mit dem Ziel, den Physikunterricht an den Schulen zu stärken. Die Veranstaltungen werden vom "Arbeitskreis Schulphysik" koordiniert, der weitere Angebote schafft und bereithält, u.a. Führungen, Laborbesichtigungen, Vorträge und Informationen auf Internet-Seiten. Weiterhin wurde der regelmäßig stattfindende „Physik-Club" für Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Prof. Boschan fortgeführt. Der in diesem Rahmen durchgeführte Workshop zur Java-Programmierung stieß auf große Nachfrage.

Die Weihnachtsvorlesung von Herrn Prof. Zweck (Regensburg) „Über das Fassungsvermögen von Babywindeln und das Langzeitgedächtnis von Buttermilchbechern: Polymere im Alltag" fand breites öffentliches Interesse und war ein großer Erfolg.

Auch im Jahr 2002 konnten die AbsolventInnen des Fachbereichs aus einer Fülle von beruflichen Möglichkeiten und attraktiven Angeboten auswählen. PhysikerInnen finden zur Zeit in einem sehr breiten Spektrum von Berufsfeldern ihre Anstellung, wie z.B. in der physikalischen und nichtphysikalischen (Chemie, Pharma, Biologie) Großindustrie, in Software-Firmen, in der Automobilbranche, im Maschinenbau, im Elektroingenieurwesen, in Banken und Unternehmensberatungen sowie in Schule, Hochschule, staatlichen Institutionen und Forschungszentren.

Personal, Nachwuchsförderung

Herr Prof. St. Linz hat zum 01.10.2002 seine Tätigkeit im Institut für Theoretische Physik aufgenommen.

Herr Prof. G. Schmitz hat zum 31.10.2002 seine Tätigkeit im Institut für Materialphysik aufgenommen.

Frau Prof. C. Denz hat einen Ruf auf eine C4-Professur für Experimentalphysik der Universität Magdeburg erhalten.

Herr Prof. Fuchs hat einen Ruf des Wissenschaftsministeriums des Landes Rheinland-Pfalz als wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Mikrostrukturtechnik in Mainz verbunden mit einem Lehrstuhl an der Universität Mainz erhalten. Der Fachbereich Physik konnte zusammen mit dem Rektorat diesen Ruf abwehren.

Herrn Priv.-Doz. Dr. Krüger wurde mit Wirkung vom 21.02.2002 die Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor" verliehen.

Herrn Prof. Fuchs wurde vom Stifterverband der Deutschen Wissenschaft eine Forschungsdozentur mit dem Thema „Nanoanalytische Methoden in der Hirnforschung" bewilligt. Diese Dozentur wurde zum 01.07.2002 mit Herrn Dr. T. Schäffer besetzt.

Im Berichtsjahr wurden vier Habilitationsverfahren (Dr. T. Ackemann, Dr. M. Axt, Dr. A. Khoukaz, Dr. J. Lemm) erfolgreich abgeschlossen.

Herr Dr. V. Mohles vom Institut für Materialphysik wurde mit dem Masing-Gedächtnispreis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde ausgezeichnet.

Informationsverarbeitung

Die Zusammenarbeit der an der IVV-Naturwissenschaften beteiligten Fachbereiche (Biologie, Chemie und Pharmazie sowie Physik) ist auch im Jahr 2002 erfolgreich verlaufen. Bei der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen ergaben sich erneut Synergieeffekte. Im Verlaufe des Jahres wurden im Fachbereich die studentischen CIP-Arbeitsplätze wiederum teilweise erneuert. Die Institute haben Zuschüsse zur Finanzierung von WAP-Beschaffungen aus ihren laufenden Mitteln aufgebracht. Die Verstetigung von Ausgaben, insbesondere für Ergänzungsbeschaffungen, erweist sich als hilfreich. Damit ist die Grundausstattung mit Arbeitsplätzen und Softwareausstattung deutlich verbessert worden. Bei den Servern zeichnet sich ein Erneuerungsbedarf ab, wie er auch schon vom IVV-Lenkungsausschuß empfohlen worden ist. Höchstleistungsanforderungen an Rechenkapazität mussten nach wie vor extern auf parallelen Großrechnern in überregionalen Rechenzentren abgedeckt werden. Eine gewisse Asymmetrie in der Personalverteilung in der IVV 4 zu Lasten des Fachbereichs Physik besteht weiterhin. Darüber hinaus ist die personelle Ausstattung der IVV insgesamt gesehen unzureichend, wie es schon seit geraumer Zeit vermerkt wird. Dadurch kommt es immer wieder zu erheblichen Engpässen, die nur schwer überwunden werden können.

Forschung und internationale Kontakte

Der Sonderforschungsbereich 458 mit dem Thema „Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen", an dem das Institut für Materialphysik mit drei Teilprojekten beteiligt ist, wurde für drei weitere Jahre bewilligt.

Der SFB 424 „Molekulare Orientierung als Funktionskriterium in chemischen Systemen", an dem das Physikalische Institut beteiligt ist, wurde um 3 Jahre verlängert.

Im Berichtszeitraum waren wieder viele Arbeitsgruppen des Fachbereichs an bundesweiten Schwerpunktprogrammen und Verbundprojekten der DFG und des BMBF sowie an Vorhaben der EU beteiligt. Wieder wurden etwa 50 begutachtete Drittmittelvorhaben neu eingeworben.

Der Fachbereich unterhält auch eine große Zahl von nationalen und internationalen Forschungskooperationen. In vielen Arbeitsgruppen sind Stipendiaten, Post-Doktoranden und weitere Gäste aus dem Ausland tätig. Herr Dr. Desyatnykov von der Australian National University, Canberra, und Prof. Belic von der Universität Belgrad als Humboldt-Stipendiat in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Denz, Herr Dr. Yu (University of Western Australia) in der Arbeitsgruppe von Herrn Donath. Eine größere Zahl von Wissenschaftlern aus China, Frankreich und Russland waren Gäste in der Arbeitsgruppe von Prof. Fuchs, die Professoren Gao (Hangzhou Institute of Technology, China) und Halpern (Howard University, Washington) in der Gruppe von Herrn Zacharias.

Das German-Chinese Center of Nanotechnology (Leiter Priv.-Doz. Dr. Chi) veranstaltete im Mai einen Workshop mit einer regen Beteiligung hochrangiger Wissenschaftler aus China.

Entwicklung und Perspektiven

Die Perspektiven des Fachbereichs in der Forschung sind im neuen Strukturplan vom 01.07.2002 dargelegt. Die inhaltliche Ausrichtung des Fachbereichs und die Besetzung der in den nächsten Jahren freiwerdenden Stellen orientieren sich an den im Strukturplan beschriebenen vier Forschungsschwerpunkten Geophysik, Nanophysik, Nichtlineare Physik und Subatomare Physik. Den aktuellen Forschungsperspektiven der Materialphysik wurde durch ihre Integration in den Schwerpunkt „Nanophysik" Rechnung getragen. Diese Schwerpunkte gewährleisten eine klare Fokussierung des Forschungsprofils auf moderne und wichtige Forschungsgebiete.

Im Mai 2002 war die Grundsteinlegung des CeNTech-Gebäudes. Mit einem Bezug kann in der ersten Jahreshälfte 2003 gerechnet werden. Damit stehen dann technisch angepasste Räume für die interdisziplinäre Forschung in den Nanowissenschaften zur Verfügung.

Eine intensive Zusammenarbeit der Feinmechanischen Werkstätten des Instituts für Materialphysik und des Physikalischen Instituts wurde mit einer Vereinbarung fixiert.

Allgemeines

Im Rahmen des Erasmus-Programms ist ein Studierendenaustausch mit der Université Paris-Sud (Orsay) vereinbart worden.
 

Prof. Dr. Helmut Zacharias
Dekan des Fachbereichs 11