Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Sonderforschungsbereich 492
Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen

 

Der Sonderforschungsbereich 492 "Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen" wird seit Januar 2000 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Übergeordnetes Forschungsthema ist der Zusammenhang zwischen der Struktur der stationären Zellumgebung und deren Rolle bei der Steuerung von zellulären Leistungen im weiteren Sinne. Der Projektverbund von 14 Arbeitsgruppen aus Kliniken und Instituten der Medizinischen Fakultät, aus wissenschaftlichen Einrichtungen der Fachbereiche Chemie und Pharmazie bzw. Biologie sowie aus dem Institut für Arterioskleroseforschung gewährleistet die Bearbeitung der Thematik in einem fachübergreifenden und interdisziplinären Ansatz. Dieses Vorgehen ist unerlässlich, weil die extrazelluläre Matrix nicht nur biomechanische Gewebsfunktionen, sondern auch metabolische Leistungen sowie Proliferation, Differenzierung und den programmierten Tod von Zellen tiefgreifend und instruktiv mitreguliert. Dies ist sowohl für die Entwicklung, die Homöostase sowie den Untergang auf der Ebene von Zellen und Geweben von Bedeutung. Somit tragen Kenntnisse über die extrazelluläre Matrix unter anderem auch zum Verständnis entzündlicher, neoplastischer und degenerativer Erkrankungen bei.

Die Forschungsvorhaben des SFB 492 sind in zwei Projektbereiche und zwei zentrale Projektgruppen gegliedert. Im Projektbereich A: "Struktur, Assemblierung und Turnover von Makromolekülen der extrazellulären Matrix" stellt die zentrale Problematik die Erforschung von Aufbau und Erhaltung der komplexen Architektur fibrillärer Suprastrukturen dar und umfasst folgende Teilprojekte:

A2:    "Struktur und Biogenese der Knorpelmatrix" (Prof. P. Bruckner, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
A3: "Biosynthese, Prozessierung und Pathologie der Verankerungsfibrillen der Haut" (Prof. L. Bruckner-Tuderman, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten)
A4: "Die proteolytische Konversion von Profibrillin zu Fibrillin und ihre Modifikation: Rolle bei der Bildung elastischer Mikrofibrillen" (Priv.-Doz. Dr. M. Raghunath, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten)
A5: "Struktur und Funktion der Prokollagen C-Proteinase (BMP1)" (Prof. W. Stöcker, Institut für Zoophysiologie / Molekulare Physiologie)
A6: "Struktur, Stoffwechsel und Interaktionen von Dermatansulfat-Proteoglykanen der extrazellulären Matrix" (Prof. H. Kresse, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
A7: "Internalisierung von Proteinen der extrazellulären Matrix zur Regulation ihrer extrazellulären Konzentration und biologischen Aktivität" (Prof. V. Gerke, Institut für Medizinische Biochemie)

Schwerpunkt des Projektbereichs B "Extrazelluläre Matrix als Barriere und Organisator zellulärer Funktionen" ist der Zusammenhang zwischen Matrixstruktur und der Steuerung der Zelladhäsion und -migration. Dabei werden im Gegensatz zu traditionell untersuchten Bindegewebszellen hier vor allem Zellsysteme genutzt, deren Wechselwirkungen mit der Matrix in der Vergangenheit nicht im Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses gestanden haben, bei denen aber neue Ergebnisse die Bedeutung der Matrix für Differenzierung, Adhäsion, Barrierenbildung und Barrierenpenetration aufgezeigt haben. Die geförderten Teilprojekte sind:

B2:    "Interaktion von dendritischen Antigen-präsentierenden Zellen mit interstitiellen Matrixproteinen" (Prof. S. Grabbe, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten)
B3: "Die Erkennungsstruktur des 31-Integrins in Laminin-5" (Dr. J. Eble, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)
B4: "Einfluss der extrazellulären Matrix auf die Differenzierung des Endothels und des Epithels der Blut-Hirn-Schranken" (Prof. H.-J. Galla, Institut für Biochemie)
B5: "Der Beitrag der extrazellulären Matrix für die Wegfindung kommissuraler Axone und Migration glialer Zellen im embryonalen ZNS von Drosophila" (Prof. C. Klämbt, Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie)
B9: "Adhäsive Interaktionen zwischen Staphylokokken und Wirtsgewebe: Matrix-Suprastruktur als Determinante invasiver Infektion" (H'Doz. Dr. M. Herrmann, Institut für Medizinische Mikrobiologie; Prof. P. Bruckner, Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie)

Die zentrale Projektgruppe Z2 "Elektrospray- und Laser-Desorption-Fourier-Transform-Ion-Zyklotoron-Resonanz-Massenspektrometrie (FT-ICR-MS)" (Prof. J. Peter-Katalinic, Institut für Medizinische Physik und Biophysik) belegt den wichtigen Beitrag des SFB 492 zur Etablierung, bzw. Entwicklung und Fortsetzung der interdisziplinären Proteomforschung in Münster. Das Projekt Z3 "Bildgebende Verfahren" (Prof. H. Robenek, Institut für Arterioskleroseforschung) bringt international ausgewiesene Expertise in der Bioanalytik und der morphologischen Analyse auf ultrastruktureller Ebene für alle Teilprojekte ein.

Neben gemeinsam durchgeführten Projekten erfolgt ein Austausch von Erfahrungen der Münsteraner Arbeitsgruppen mit Wissenschaftlern des In- und Auslandes durch wöchentlich abgehaltene SFB-Seminare.

 

Prof. Dr. Peter Bruckner
Sprecher des SFB 492