Gruppe Oberer Gastrointestinaltrakt
Wertigkeit des postoperativen Gastrographinschlucks nach Ösophagus- und Magenresektionen
Einleitung:
Die Anastomoseninsuffizienz ist die wohl schwerwiegendste und deshalb auch am meisten gefürchtete Komplikation nach Ösophagektomie
oder Gastrektomie. Je nach Art des Eingriffs und Lage der Anastomose liegt ihre Inzidenz zwischen 2 % und über 40 % mit einer relevanten Mortalität. Eine
routinemäßige Kontrastmitteldarstellung der Anastomose vor enteraler Belastung wird nach wie vor weit praktiziert. Diese zeigt jedoch häufig klinisch nicht
relevante Fisteln (falsch-positive Befunde), während klinisch eindeutige Lecks radiologisch nicht immer dargestellt werden (falsch-negative Befunde). Zudem besteht in
der frühen postoperativen Phase die Gefahr einer Kontrastmittelaspiration. Daher wird von einigen Autoren zunehmend ein Verzicht auf
Routine-Kontrastmitteldarstellungen gefordert und praktiziert.
Zielsetzung:
In der vorliegenden prospektiv-randomisierten Studie soll der Nutzen von Routine-Kontrastmitteldarstellungen nach Ösophagus- bzw.
Magenresektionen untersucht werden. Bei standardisiertem postoperativen Vorgehen soll der Einfluss einer Gastrographindarstellung der Anastomose am 4. postoperativen Tag
vor einem vollständigen Kostaufbau geprüft werden.
Material
und Methoden:
Eingeschlossen werden alle Patienten nach Ösophagus- bzw. Magenresektionen erfolgte eine randomisierte Verteilung auf zwei Gruppen. In Gruppe
A wird am 4. postoperativen Tag eine Gastrographindarstellung durchgeführt und anschließend der Kostaufbau mit fester Nahrung begonnen. In Gruppe B erfolgt
der feste Kostaufbau ohne vorherige Gastrographindarstellung. Ab dem ersten postoperativen Tag dürfen alle Patienten 400 ml Wasser/Tee pro Tag zu sich nehmen. Bei
klinischem Verdacht auf eine Nahtinsuffizienz erfolgt sofort eine Gastrographindarstellung sowie eine Endoskopie der Anastomosenregion.
Mit der Patientenrekrutierung wird ab sofort
begonnen.
Beteiligte Wissenschaftler:
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