Gruppe Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Beeinflussung der Leukozytentransmigration in der chronischen Dextran-Sodiumsulfat (DSS) induzierten Colitis der Maus
Einleitung:
In unseren bisherigen intravitalmikroskopischen Studien untersuchten wir in vivo das Adhäsionsverhalten von Leukozyten in submukosalen
Venolen des gesunden und entzündeten Mäusecolons (DSS induzierte Colitis). Die Intravitalmikroskopie (IVM) zur Darstellung der Leukozytenadhäsion
erfolgte dabei von serosal. Leukozyten wurden unspezifisch mit systemisch appliziertem Rhodamin 6G markiert. Zur Verbesserung der intravitalmikroskopischen Technik
wurden nun zwei Verbesserungen etabliert. Erstens kann nun die IVM zuverlässig von der luminalen Seite des Darmes durchgeführt werden, wobei insbesondere
die Mikrozirkulation der Mukosa studiert werden kann. Zweitens konnten wir durch die ex-vivo Isolierung von Lymphozyten aus der Milz der Maus und Färbung
mit Calcein erstmals selektiv das Adhäsionsverhalten einer bestimmten Leukozytenpopulation intravital-mikroskopisch untersuchen.
Zielsetzung:
Nach Adhäsion an der Gefäßwand transmigrieren die Lymphozyten durch das Endothel ins Interstitium. Dieser Schritt wird ebenfalls
über spezifische Zelladhäsionsmoleküle vermittelt. Dabei scheinen vor allem die endothelständigen CAMs PECAM-1, CD99 und JAM-A eine
zentrale Rolle zu spielen. Dies soll nun erstmals intravitalmikroskopisch in einem Modell chronisch entzündlicher Darmerkrankungen mittels Antikörperblockade
untersucht werden. Ebenfals soll geprüft werden, ob durch Hemmung der Leukozytentransmigration eine etablierte Colitis abgeschwächt werden kann.
Material und Methode:
Durch zyklische Applikation einer 3%-igen DSS-Lösung mit dem Trinkwasser wird eine chronische Colitis bei weiblichen Balb/c Mäusen induziert. In
Isofluran/N2O-Inhalationsnarkose wird in der Mikrozirkulation der Mukosa des distalen Colons die Transmigration fluoreszenz-gefärbter Leukozyten
intravitalmikroskopisch dargestellt. Dabei wird der direkte Effekt einer Antikörperblockade gegen PECAM-1 und CD99 untersucht. In einer zweiten Versuchsreihe wird
eine 5-tägige intraperitoneale Therapie mit den jeweiligen Antikörpern durch geführt. Die Entzündungsausprägung wird anhand klinischer
Scores (DAI), der MPO-Messung und histologisch bestimmt. Ergänzend sollen immunhistochemische Untersuchungen zur Expression der
Zelladhäsionsmoleküle PECAM-1, CD99 und JAM-A in gesunden und erkrankten Tieren erfolgen.
Beteiligte Wissenschaftler:
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