Dermatoimmunologie und Tumorimmunologie
Biologie der dendritischen Zellen
Die Zellmigration ist essentieller Bestandteil der Funktion dendritischer Zellen, da diese zum einen aus dem Blut
in ihre Zielorgane einwandern und zum anderen nach Aktivierung aus diesen wieder auswandern, um Antigene
in die lymphatischen Organe zu transportieren. Daher untersuchen wir sowohl die Wanderung dendritischer
Zellen aus dem Blut in periphere Gewebe als auch deren Migration aus den Geweben in regionale Lymphknoten,
wobei uns besonders die hierfür relevanten Selektine und Integrine interessieren. Wir konnten zeigen,
dass DC weder Selektine noch b2-Integrine für die transendotheliale
Migration benötigen. Weiterhin wurde die Bedeutung von b2-Integrinen
für die Antigenpräsentation untersucht, und insbesondere der Immunphänotyp von
CD18-genmutanten Mäusen charakterisiert. Hier konnten wir zeigen, dass b2-Integrine von DC exprimiert werden, diese jedoch im wesentlichem nicht funktionell
sind. Regulatorische Proteine sind wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass die b2-Integrine der DC nicht aktiv sind. Mit Hilfe der siRNA Transfektion soll
untersucht werden, ob die Inhibierung der regulatorischen Proteine eine nachfolgende Aktivierung der b2-Integrine zur Folge hat. Erste siRNA Transfektionen wurden erfolgreich
durchgeführt und eine transiente Inhibition der regulatorischen Proteine konnte mittels konfokaler
Laser-Scan Mikroskopie beobachtet werden. Auf der anderen Seite weisen aber b2-Integrin-defiziente Mäuse überraschenderweise eine spontane
Überaktivierung des B- und T-Zell Kompartments auf. Hier haben wir die Aktivierbarkeit
von naiven T-Zellen, und damit die Bedeutung von LFA-1, was das Einzige auf T-Zellen exprimierte b2-Integrin ist, für die T-Zell-Aktivierung genauer untersucht. Wir konnten
zeigen, dass LFA-1 für die T-Zell-Aktivierung in zweierlei Hinsicht von grosser Bedeutung ist. Erstens
unterstützen LFA-1-vermittelte Signale ins Zellinnere die T-Zell-Rezeptor-vermittelte Aktivierung von
T-Zellen, und zweitens führt das Fehlen dieses Rezeptors zur Produktion und Sekretion des Th2-Zytokins
Interleukin-4, was darauf hindeutet, dass LFA-1 eine Rolle bei der Differenziereung von naiven T-Zellen in
T-Helfer-Subtypen spielt. Zusätzlich
wurde die Interaktion von DC mit Strukturen der extrazellulären Matrix untersucht. Hierzu wurde die
Methodik der Zeitraffer-Videomikroskopie im Durchlicht- und konfokalen Mikroskop im Labor etabliert.
Zudem wurden mehrere T-Zell Rezeptor-transgene Maussysteme etabliert, um so antigenspezifische
Immunantworten in vivo bzw. die Aktivierung naiver T-Zellen ex vivo untersuchen zu können.
Mithilfe dieser Methodik konnten wir die Interaktion von dendritischen Zellen mit T-Zellen im Kontext einer
dreidimensionalen Bindegewebsmatrix während der Antigenpräsentation analysieren und
beschäftigen uns z.Zt. intensiv mit einem Vergleich der Interaktion verschiedener Typen
antigenpräsentierender Zellen mit T-Zellen während der Antigenpräsentation.