Ludwig-Boltzmann-Institut für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut
Bedeutung von Serin-Proteasen für die Tumorgenese der Haut und Regulation extrazellulärer
Matrixproteine
Extrazelluläre Matrixmoleküle und Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) sind an der Tumorgenese
epithelialer Tumoren der Haut beteiligt. Zahlreiche Beobachtungen belegen eine Bedeutung von Serinproteasen
für die Regulation extrazellulärer Matrixproteine und MMPs. Während der Ontogenese spielen
Serinproteasen eine bedeutsame Rolle für Zellmotilität und die Organisation zellulärer
Strukturen. Auch im adulten Stadium sind sie an zahlreichen physiologischen (epitheliale Barriere,
Apoptose, Cytoskelettregulation) und pathophysiologischen Prozessen wie Tumorprogression, Metastasierung
oder Wundheilung beteiligt. Auch hier konnte gezeigt werden, dass ein Teil dieser Fuktionen über PARs
vermittelt wird. PAR-1 und PAR-2 beeinflussen auch die Proliferation und Differenzierung primärer
humaner Keratinozyten in vitro. Über die Bedeutung von PARs für die epitheliale Tumorgenese der
Haut und die Regulation von ECM-Molekülen oder MMPs gibt es bis heute allerdings keine
veröffentlichten Daten. Eigene Voruntersuchungen belegen, dass sowohl PAR-1 als auch PAR-2 in
Hauttumoren differentiell exprimiert werden und wahrscheinlich die Expression von MMPs in der Haut
regulieren. Im Rahmen des Projektes B13 des SFB 492 soll untersucht werden, ob PAR-1 und PAR-2 eine
Bedeutung für die Tumorgenese von Keratinozyten in vitro und in vivo und die Regulation von
ECM-Molekülen und MMPs in vitro besitzen. Erste Ergebnisse belegen eine tumorprotektive Funktion
für PAR-2. Diese Mechanismen werden im Moment auch für die Tumorgenese von Melanomen in
vitro und in vivo untersucht.