Ludwig-Boltzmann-Institut für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut
Molekulare Mechanismen der Leukozyten/Endothel Interaktion
In der Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns mit der Bedeutung von PAR-1, PAR-2 und PAR-4 für die
Pathophysiologie der kutanen Entzündung und der Leukozyten-Endothel-Interaktion. Hier konnten wir
zwei Mechanismen zum ersten Mal beschreiben: zum eine spielen PARs eine wichtige Rolle bei der neurogenen
Entzündung in vivo über die Regulation von Neuropeptiden in primär afferenten
(sensorischen) Nervenfasern. Zum anderen konnten wir kürzlich eine Bedeutung von PAR-2 für die
Vermittlung von Juckreiz beim Menschen definieren. Hieraus lassen sich neue biologische Erkenntnisse
über die Bedeutung von Proteasen und G-Protein-gekoppelten Rezeptoren für
Entzündungsprozesse und Juckreiz ableiten. Hieraus können sich neue therapeutische
Möglichkeiten zur Behandlung kutaner Erkrankungen ergeben.
Im Rahmen eines SFB 293 Projektes (A14)
werden zurzeit die molekularen Mechanismen in der Interaktion zwischen neutrophilen Granulozyten,
Monozyten und mikrovaskulären Endothelzellen der Haut bearbeitet. Eigene Vorarbeiten belegen, dass
die Serinprotease Tryptase über die Aktivierung von PAR-2 die Adhäsion von Leukozyten an das
Endothel und die Infiltration von neutrophilen Granulozyten in das umliegende Entzündungsgewebe
beeinflussen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind nur sehr wenig verstanden. Hier konnten wir
kürzlich nachweisen, dass PAR-2 die Migration und Aktivierung von humanen kultivierten neutrophilen
Granulozyten stimuliert. Deshalb wird in diesem Projekt die PAR-2 induzierte Regulation von
mikrovaskulären dermalen Endothelzellen (Cytokine, Zelladhäsionsmoleküle, Chemokine)
untersucht. Weiterhin wird zurzeit der Mechanismus der Transmigration im Detail analysiert. Schliesslich
untersuchen wir diese Mechanismen in vivo in Tiermodellen der experimentell-induzierten Endotoxämie
und der Sepsis.