Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten

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2003 - 2004

 

 
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Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten -
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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Ludwig-Boltzmann-Institut für Zellbiologie und Immunbiologie der Haut
Prozessierung von Proopiomelanokortinpeptiden durch NEP und ACE

 
Proteolytische Peptidasen spielen eine essentielle Rolle für die Kontrolle der biologischen Halbwertszeit von sensorischen Nerven freigesetzter Neuropeptide oder neuroendokriner Hormone. Die Zink-Metalloproteasen Neutrale Endopeptidase (NEP, CD10) und das Angiotensin-konvertierende Enzym (ACE, CD143) sind für die durch Kinine (Bradykinin, BK) und Tachykinine (Substanz P, SP; Neurokinin A, NKA) modulierte neurogene Entzündungsreaktion relevant und gehören zu den Mechanismen, die einen Entzündungsprozess überprüfen, um eine unkontrollierte chronische Entzündung zu verhindern. Am Beispiel des Systems SP - Neurokinin-1 Rezeptor - ACE/NEP konnte in früheren Untersuchungen gezeigt werden, dass der Einfluss eines Peptides auf die Entzündungsantwort von der lokalen Freisetzung und der Präsenz spezifischer Rezeptoren auf den Zielzellen oder -geweben abhängt. Früheren Untersuchungen zufolge sind Kapillarendothelzellen der Haut gleichzeitig Quelle und Zielstruktur von Proopiomelanokortin (POMC-) Peptiden und können in vivo vermutlich POMC-Peptide wie z.B. das antientzündliche, antipyretische, immunsuppressive und antimikrobielle a-MSH ins vaskuläre Lumen freisetzen. POMC-Peptide regulieren nicht nur auto- oder parakrin physiologische und entzündungsrelevante Funktionen des Gefäßendothels, sondern nehmen auch systemisch Einfluss auf Entzündungsvorgänge. Im Hinblick auf lokal produzierte POMC Peptide und deren antientzündliches therapeutisches Potential sowie den Austritt von POMC-Vorläufermolekülen und ACTH1-39 aus kortikotrophen Zellen der Hypophyse in die Zirkulation ist unklar, welche Peptidasen die biologische Halbwertszeit dieser Peptide determinieren. Verschiedene Invertebraten können POMC mit Hilfe von evolutionär hoch konservierten Zink-Metalloproteasen wie der Neutralen Endopeptidase (NEP) oder des Angiotensin-konvertierenden Enzyms (ACE) zu Peptiden mit a-MSH- bzw. ACTH-Immunreaktivität (IR) mit möglicher Relevanz für die Unterdrückung des Wirtsimmunsystems spalten. Im Rahmen dieses als “Innovative Medizinische Forschung“ geförderten Projektes werden die bereits im vorherigen Berichtszeitraum begonnenen bioanalytische Untersuchungen zur Prozessierung dieser Peptide durch die NEP und das ACE  (Massen- und Sequenzbestimmung) in Kooperation mit PD Dr. Simone König (Integrative funktionelle Genomik, IZKF Münster) fortgesetzt. Die in den Voruntersuchungen nachgewiesenen stabilen Peptidfragmente werden derzeit in funktionellen in vitro und in vivo Studien auf ihre biologische Wirkung untersucht. Endothelzellen, die den a-MSH und ACTH spezifisch bindenden Melanokortin 1 (MC1) Rezeptor künstlich überexprimieren, sind z.T. auch noch durch a-MSH/ACTH Fragmente aktivierbar, die durch NEP Prozessierung deutlich verkürzt sind. Anderseits ist die Aktivierung der intrazellulären Signaltransduktion insbesondere durch ACTH aber auch durch a-MSH in MC1 und NEP überexprimierenden Zellen nach pharmakologischer Hemmung der Protease verstärkt. Diese präliminären Ergebnisse zeigen, dass eine proteolytische Prozessierung eines neuroendokrinen Mediators nicht notwendigerweise dessen vollständige Inaktivierung zur Folge hat. Darüber hinaus zeigen diese Untersuchungen, dass die Expression von proteolytischen Proteasen, wie z.B. der Neutralen Endopeptidase auch die pharmakologischen Eigenschaften von MC Rezeptoren moduliert. Die Untersuchungen werden wesentlich zum Verständnis der durch proteolytische Peptidasen kontrollierten Stress- und Entzündungsantwort der Haut beitragen.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. rer.nat. Thomas Scholzen

 

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