Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Zentralinstitut für Raumplanung an der Universität Münster Wilmergasse 12-13 48143 Münster Direktor: Prof. Dr. Hans D. Jarass LL.M. |
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Fax: (0251) 83-29790 e-mail: zir@uni-muenster.de www: http://www.uni- muenster.de/Jura.zir/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Forschungszentren
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Raumordnung und Regional- und Strukturförderung
Die beiden Politikbereiche Raumordnung und Regional- und Strukturpolitik zeichnen sich dadurch aus, dass
sie den Raum als gemeinsame Bezugsgröße zu Grunde legen. Da sich hierdurch in
räumlicher wie sachlicher Hinsicht vielfältige Überschneidungen ergeben, kann von einer
gegenseitigen Wechselbeziehung gesprochen werden. So gehört es zu den Aufgaben der Raumordnung,
die verschiedenen Ansprüche an den Raum zu koordinieren. Dazu zählt insbesondere auch die
Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Belangen, vor allem die Schaffung und der Erhalt von
Arbeitsplätzen. Dabei spielt gerade die rechtlich verbindliche Problembewältigung auf Ebene der
Raumordnung für die Wirtschaftsförderung oftmals eine große Rolle. Einerseits schafft die
Raumordnung vielfach erst die Voraussetzungen für eine wirksame regionale
Wirtschaftsförderung. Zum anderen werden Konflikte, die sich aus ihrem Querschnittscharakter
unvermeidlich ergeben, auch entgegen wirtschaftlichen Interessen gelöst. Die regionale
Wirtschaftsförderung nimmt ihrerseits Einfluss auf die räumliche Entwicklung und kann sich
damit im positiven wie im negativen Sinne auf die Raumordnung auswirken. Diese Aspekte sind in den letzten
zehn Jahren wieder verstärkt in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.
Während allerdings bis in die Mitte der 70er Jahre Raumordnung und regionale
Wirtschaftsförderung als zusammengehörig wahrgenommen wurden, scheinen die beiden
Politikbereiche heute eher getrennt voneinander zu existieren. Deutlich wird dies insbesondere im Kontrast der
nationalen Ebene zur Europäischen Gemeinschaft. Letztere betreibt eine Raumordnungs- und
Regionalpolitik aus einer Hand mit Hilfe ihrer Regional- und Strukturfonds sowie des Instruments der
Beihilfenaufsicht. Dagegen bildet sich eine wirkliche Zusammenarbeit zwischen Raumordnung und Regional-
und Strukturförderung in Deutschland erst langsam wieder heraus.
Im letzten Jahrzehnt haben sich Raumordnung und regionale Wirtschaftsförderung in Deutschland zudem
stetig weiterentwickelt, die Raumordnung insbesondere durch die Novelle des Raumordnungsgesetzes im Jahre
1998. Die Weiterentwicklung war die Folge gewandelter rechtlicher und tatsächlicher
Rahmenbedingungen, zu denen an erster Stelle die räumlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen nach
der deutschen Wiedervereinigung sowie die sich herausbildende Rechts- und Wirtschaftseinheit auf
europäischer Ebene zählen.
Da die Vielzahl der Untersuchungen aus der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Literatur, die sich mit
der Beziehung von Raumordnung und regionaler Wirtschaftsförderung auseinandersetzen, aus den 70er
und 80er Jahren stammt, war eine grundlegende Untersuchung des Verhältnisses von Raumordnung und
regionaler Wirtschaftsförderung angezeigt.
Da hierbei vor allem Fragestellungen aus dem Bereich der Ökonomie und des Rechts berührt sind,
wurde das Thema in einem gemeinsamen Projekt des Zentralinstituts für Raumplanung mit dem Institut
für Siedlungs- und Wohnungswesen behandelt. In einer vorangegangenen Studie wurden die Konflikte
von Raumordnung und regionaler Wirtschaftsförderung aus ökonomisch-theoretischer Sicht von
Dirk Schlotböller näher beleuchtet; die vorliegende Arbeit befasst sich auch mit
ökonomischen, vor allem aber mit rechtlichen Fragen.
Der erste Teil der Untersuchung gibt einen allgemeinen Überblick über das Thema und stellt in
kurzer Zusammenfassung den aktuellen Stand von Raumordnung und regionaler Wirtschaftsförderung
dar. Der zweite Teil setzt sich mit den Bestimmungen im Raumordnungsgesetz auseinander, die einen Bezug
zur regionalen Wirtschaftspolitik aufweisen. Der dritte Teil behandelt die rechtlichen Vorgaben der
Raumordnung, die für die regionale Wirtschafts- und Strukturförderung von Bedeutung sind. Der
Einfluss dieser Vorgaben reicht von der Planung der regionalen Wirtschaftsförderung bis zur konkreten
Vergabe der Mittel.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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