Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Domagkstr. 10 48149 Münster Tel. (0251) 83-55360 Fax: (0251) 83-55350 WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/medmikrobio/ Direktor: Prof. Dr. Georg Peters | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Medizinische Mikrobiologie Invasive Mykosen - Geno- und Phänotypisierung, Diagnostik, Empfindlichkeitsprüfung | ||||
Empfindlickeitsbestimmung von Hefen gegenüber Antimykotika
Die für die Testung von Antimykotika gegenüber Hefen bestehende amerikanische
Norm NCCLS M27-A wirft insbesondere durch das verwendete Nährmedium (RPMI) bei
der Testung für eine Reihe klinisch relevanter Hefen Standardisierungsprobleme auf. Aus
diesem Grunde wurden drei weitere etablierte Nährmedien für die
Empfindlichkeitsbestimmung von Hefen mit und ohne Methylenblauzusatz im Vergleich zu
RPMI in Korrelation zu 25 internationalen Referenzstämmen und klinischen
Hefeisolaten in 15 mykologischen Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz
mittels vergleichende Bestimmung der Minimalen Hemmkonzentration untersucht. Die
wissenschaftliche Studienkoordinierung erfolgte von Münster (W.Fegeler) und
Illertissen/München (A.F. Schmalreck) aus. Ergebnisse dieser Studie bilden u.a. mit die
Grundlage des DIN-Entwurfes 58940.
System- und Organmykosen durch Hefen sind bei prädisponierten Patienten mit einer
zusätzlichen Letalität von ca. 38% belastet. Da nicht selten die Erreger beim
Patienten in Überwachungsuntersuchen schon nachgewiesen werden können,
erlangt die Kenntnis über die Verteilung der Hefearten sowie ihre Empfindlichkeit
gegenüber Antimykotika im klinischen Untersuchungsmaterial eine besondere Bedeutung
für die frühe antimykotische Interventionstherapie. In einer
inneruniversitären Studie mittels eines Breakpoint-Testes an 2060 konsekutiven
Hefeisolaten der klinischen Routinediagnostik des Institutes zeigte sich u.a., daß nicht
nur die Verteilung der Hefearten, sondern auch ihre Empfindlichkeiten gegenüber
Flucytosin und Fluconazol in Abhängigkeit vom Patientenkollektiv variierten.
Die standardisierte Empfindlichkeit-Testung von Hefen ermöglicht durch Korrelation
mit der Genotypisierung (AP-PCR) und moderner Phänotypisierung
(Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie) neue resistenzepidemiologische
Ansätze bei C. glabrata und anderen emerging yeasts".
Im Rahm einer von Münster koordierten multinationalen Breakpoint-Studie wurden
Verteilungen der Hefearten und ihrer Empfindlichkeiten gegenüber systemisch
einsetzbaren Antimykotika in klinisch relevanten Untersuchungsmaterialien in verschiedenen
Ländern analysiert. Mittels eines standardisierten Breakpoint-Tests, eines
Mikrodilutionstests in RPMI1640 mit 2% Glucose mit je 3
Antimykotika-Grenzkonzentrationen wurden alle Hefestämme (N = 1268
Stämme) aus klinischen Routine-Untersuchungmaterialien innerhalb eines Zeitraumes
von 14 Tagen aus 10 mykologisch-diagnostischen Laboratorien und 2 Referenzlaboren
auf ihre Empfindlichkeit gegenüber den systemisch einsetzbaren Antimykotika
5-Flucytosin, Fluconazol sowie Voriconazol untersucht und u.a. dem klinischen Bezug der
Untersuchung (Diagnostik, Überwachung sowie ambulanter oder klinischer Patient)
zugeordnet. Wider Erwarten zeigte sich, daß jedes Zentrum sein eigenes Hefespektrum
und in diesem wiederum eine unterschiedliche Verteilung resistenter Stämme
besitzt.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter