Forschungsbericht 1999-2000   
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Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Biologie und Pathogenese humaner Herpesvirusinfektionen
 


Bewertung der Möglichkeiten serologischer Diagnostik nach Transplantation zum Infektmonitoring am Beispiel des Cytomegalievirus

In der vorliegenden Arbeit wurde die diagnostische Aussagekraft des anti-HCMV-IgA Nachweises nach Organtransplantation an 494 Patienten untersucht. Vom gesamten untersuchten Kollektiv wiesen 263 Patienten zu einem beliebigen Zeitpunkt ein positives anti-HCMV-IgA auf, wobei ingesamt 210 Konversionen beobachtet werden konnten. Die entsprechenden Zahlen für anti-HCMV-IgM waren 183 bzw.173. Bei 154 Patienten lagen gleichzeitig positive IgA- und IgM-Befunde vor, bei 29 Patienten nur IgM, bei 109 nur IgA. Somit konnten mit dem Nachweis von anti-HCMV-IgA 109 zusätzliche Fälle von wahrscheinlichen Reaktivierungen erfaßt werden. Ein Unterschied bestand in der Persistenz der beiden Immunglobulinklassen: während bei 45 IgM-positiven Patienten eine Reversion beobachtet werden konnte (24,6%), war dies nur bei 26 (9,8%) der IgA-positiven Patienten der Fall. Somit war es auch nicht möglich, eine durchschnittliche Persistenzdauer für IgA zu ermitteln, da bei fast allen Patienten die Persistenzdauer dem erfaßten Beobachtungszeitraum entsprach (Mittelwert: 3,2 Jahre). Zusätzlich bestand nur ein vager zeitlicher Zusammenhang zwischen IgA-Serokonversion und pp65-Nachweis (nur 27% aller Konversionen innnerhalb +/- 6 Wochen). Somit wurde deutlich, daß schon allein aufgrund der starken Tendenz zur Persistenz nach Konversion die IgA-Serologie in der Diagnostik akuter, klinisch relevanter HCMV-Infektionen nur eine eingeschränkte Rolle spielen kann. Im Gegensatz hierzu weisen unsere Daten darauf hin, daß anti-HCMV-IgA ein geeigneter Marker für prospektive Fragestellungen sein könnte (z.B. Effekt einer oralen Ganciclovirprophylaxe nach Transplantation oder Auswirkung unterschiedlicher Immunsuppresionsschemata auf die CMV-Aktivität), da auch noch abgelaufene, klinisch inapparente Reaktivierungen langfristig nachgewiesen werden können.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. med. Bodo R. Eing, Dr. med. Horst G. Baumeister, Dr. med. Guenther May, Prof. Dr. med. Joachim E. Kühn

Veröffentlichungen:

Eing, B.R., Baumeister H.G., Kühn J.E., May G.: Long-Term Persistence of IgA- and IgM-Antibodies Against Human Cytomegalovirus (HCMV) in Solid Organ Transplant Recipients. Clin. Diagn. Lab. Immunol. 6(4):621-623, 1999

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-09-26