Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Domagkstr. 10 48149 Münster Tel. (0251) 83-55360 Fax: (0251) 83-55350 WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/medmikrobio/ Direktor: Prof. Dr. Georg Peters | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Medizinische Mikrobiologie Biologie und Pathogenese humaner Herpesvirusinfektionen | ||||
Bewertung der Möglichkeiten serologischer Diagnostik nach Transplantation zum Infektmonitoring am Beispiel des Cytomegalievirus
In der vorliegenden Arbeit wurde die diagnostische Aussagekraft des anti-HCMV-IgA
Nachweises nach Organtransplantation an 494 Patienten untersucht. Vom gesamten
untersuchten Kollektiv wiesen 263 Patienten zu einem beliebigen Zeitpunkt ein
positives anti-HCMV-IgA auf, wobei ingesamt 210 Konversionen beobachtet werden
konnten. Die entsprechenden Zahlen für anti-HCMV-IgM waren 183 bzw.173.
Bei 154 Patienten lagen gleichzeitig positive IgA- und IgM-Befunde vor, bei 29
Patienten nur IgM, bei 109 nur IgA. Somit konnten mit dem Nachweis von
anti-HCMV-IgA 109 zusätzliche Fälle von wahrscheinlichen
Reaktivierungen erfaßt werden. Ein Unterschied bestand in der Persistenz der
beiden Immunglobulinklassen: während bei 45 IgM-positiven Patienten eine
Reversion beobachtet werden konnte (24,6%), war dies nur bei 26 (9,8%) der
IgA-positiven Patienten der Fall. Somit war es auch nicht möglich, eine
durchschnittliche Persistenzdauer für IgA zu ermitteln, da bei fast allen
Patienten die Persistenzdauer dem erfaßten Beobachtungszeitraum entsprach
(Mittelwert: 3,2 Jahre). Zusätzlich bestand nur ein vager zeitlicher
Zusammenhang zwischen IgA-Serokonversion und pp65-Nachweis (nur 27% aller
Konversionen innnerhalb +/- 6 Wochen). Somit wurde deutlich,
daß schon allein aufgrund der starken Tendenz zur Persistenz nach Konversion
die IgA-Serologie in der Diagnostik akuter, klinisch relevanter HCMV-Infektionen nur
eine eingeschränkte Rolle spielen kann. Im Gegensatz hierzu weisen unsere
Daten darauf hin, daß anti-HCMV-IgA ein geeigneter Marker für
prospektive Fragestellungen sein könnte (z.B. Effekt einer oralen
Ganciclovirprophylaxe nach Transplantation oder Auswirkung unterschiedlicher
Immunsuppresionsschemata auf die CMV-Aktivität), da auch noch abgelaufene,
klinisch inapparente Reaktivierungen langfristig nachgewiesen werden können.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter