Untersuchung der Strahlensensibilität im ATM-Gen charakterisierter Zellinien

Eine bisher noch ungeklärte klinisch-wissenschaftliche Fragestellung ist, inwieweit heterozygote Träger einer Mutation im ATM-Gen ("Ataxia-Telangiektasia mutated") eine erhöhte Strahlensensibilität, insbesondere bei therapeutischer Bestrahlung, besitzen. An im ATM-Gen charakterisierten Zellinien (von A-T Patienten, gesicherten Anlageträgern und Kontrollpersonen) wird untersucht, inwieweit Unterschiede in der Strahlensensibilität homozygoter, heterozygoter und nicht mutierter Zellen bestehen. Neu an diesem Ansatz sind die Untersuchung von molekulargenetisch bereits typisierten Zellinien, sowie die Analyse mittels Spektraler Karyotypisierung. Es wird die Rate an numerischen und strukturellen Chromosomenaberrationen bestimmt. Gesucht wird nach bisher "kryptischen" Translokationen und deren genauen Bruchpunkten. Von Interesse sind dabei mehrfach zu beobachtende Bruchpunkte. Im Rahmen von Anschlußprojekten werden dann wiederkehrende Bruchpunkte molekularzytogenetisch und molekulargenetisch genauer charakterisiert. Langfristiges Ziel des Forschungsvorhabens ist es, diagnostische Ansätze zu entwickeln, die vor Beginn einer Strahlen- / Radiochemotherapie Aussagen über das individuelle Risiko einer solchen Therapie erlauben.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. T. Neumann, Dr. T. Dörk (AG Tumorbiologie, Medizinische Hochschule Hannover), Dr. R. Bendix (AG Tumorbiologie, Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. J. Horst