Forschungsbericht 1997-98   
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Leitung: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz

 
 
 
[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 09 - Erziehungswissenschaften
Arbeitsstelle Interkulturelle Pädagogik
Historische Minderheitenbildungsforschung
 


Schulpolitik für Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, 1918 - 1933

Untersucht wird die Geschichte der Beschulung von Kindern und Jugendlichen nicht deutscher Staatsangehörigkeit im Deutschen Reich, d.h. die eigentliche »Vorläufergruppe« der Migrantenkinder heute. Für eine erste Untersuchungseinheit ist als zeitlicher Abschnitt die Weimarer Republik und als geographisch-politischer Raum wiederum Preußen gewählt worden. Dies bietet sich aus zwei Gründen an: Zum einen hatten nach dem Ersten Weltkrieg und dem Versailler Vertrag Staatsangehörigkeitsfragen und Migration eine besondere Brisanz, und zum anderen lebten zu diesem Zeitpunkt zwei Drittel der ausländischen Bevölkerung in Preußen. Gleichzeitig ist durch diesen räumlichen-zeitlichen Ausschnitt ein Vergleich mit den Befunden aus der abgeschlossenen Untersuchung der Geschichte des Minderheitenschulwesens möglich. Kinder und Jugendliche nicht deutscher Staatsangehörigkeit sind stets eine äußerst heterogene Gruppen: Zu ihr gehören Kinder von Diplomaten ebenso wie Kinder von Flüchtlingen/Emigranten oder Wanderarbeiter und - nicht zu vergessen - Kinder »deutscher Volkszugehörigkeit« aber ausländischer Staatsangehörigkeit. Mit eingeschlossen sind eine Reihe weiterer Fragen, z.B.: die Frage nach den Regelungen zur Beschäftigung reichsausländischer Lehrerinnen und Lehrer, nach der Situation der ausländischen Schulen in Preußen und der Beschulung preußischer resp. reichsinländischer Kinder in ausländischen Schulen in Preußen ebenso wie in Schulen im Ausland. Ziel des Projekts ist (1) die Rekonstruktion der schulrechtlichen und schulpolitischen Geschichte der Beschulung von »Ausländerkindern« und (2) die Herausarbeitung der mit diesen verbundenen Denk- und Argumentationsmuster sowie (3) die Klärung der Frage, ob bzw. inwieweit diese Muster bis heute wirksam sind.

Drittmittelgeber:

eigene Mittel

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Prof. Dr. M. Krüger-Potratz

Veröffentlichungen:

Ein Blick in die Geschichte ausländischer Schüler und Schülerinnen in deutschen Schulen. In: Christoph Kodron, Botho von Kopp, Uwe Lauterbach, Ulrich Schäfer & Gerlind Schmidt (Hrsg.): Vergleichende Erziehungswissenschaft. Herausforderungen, Vermittlung, Praxis. Festschrift für Wolfgang Mitter zum 70. Geburtstag. Frankfurt a.M.: Böhlau 1997, S. 656- 672.

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-10-19 ---- 2000-03-14