Forschungsbericht 1997-98 | |
Med. Klinik und Poliklinik - Innere Medizin C - (Kardiologie und Angiologie) Albert-Schweitzer-Str. 33 48143 Münster Tel. (0251) 83-47617 Fax: (0251) 83-47864 e-mail: debreithg@uni-muenster.de WWW: http://medc.uni-muenster.de/medc Direktor: Univ. Prof. Dr. med. G. Breithardt | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Med. Klinik und Poliklinik - Innere Medizin C - (Kardiologie und Angiologie) Kardiovaskuläre Biochemie | ||||
Autonome und endokrine Regulation des Herzens/KHK bei Frauen
Die zahlreichen klinischen Studien an Patienten mit koronarer Herzkrankheit sind
Grundlagen für diagnostische Maßnahmen und ihre therapeutischen
Konsequenzen. Diese Studien befassen sich jedoch überwiegend oder
ausschließlich mit männlichen Patienten. Geschlechtsspezifische
Unterschiede in der Manifestation und im Verlauf der Erkrankung bleiben darowie eine
arterielle Blutentnahme in weitgehend unberücksichtigt. Dies trifft insbesondere
für die frühen und funktionellen Veränderungen bei KHK zu. In
diesem frühen Stadium sind angiographisch noch keine oder nur geringe
Lumenreduktionen festzustellen in den epikardialen Coronararterien. Die Adaptation
kann jedoch unterschiedlich verändert sein. Eine standardisierte Methode, diese
Anpassung der koronaren Gefäßweite an eine Belastung zu untersuchen,
stellt der sog. Kältetest oder Cold pressor test (CPT) dar. Mithilfe dieser
Methode war bereits in vorangehenden Studien unserer Arbeitsgruppe festgestellt
worden, daß anstelle der physiologischen Vasodilatation bei KHK eine
Vasokonstriktion der linken Coronararterie (LCA) auftritt, die in den distalen Anteilen
der Coronararterien stärker ausgeprägt ist als in den proximalen. In einem
reinen Frauenkollektiv wurden in einer kontrollierten klinischen Studie die
Veränderungen der Kranzarterien und Zusammenhänge mit der
sympathoadrenergen Stimulation und in einer weiteren Studie die
Altersabhängigkeit vergleichend bei Männern und Frauen untersucht. Es
wurden konsekutiv 90 Frauen in die Studie einbezogen, bei denen eine
Coronarangiographie (C) und/ oder PTCA durchgeführt wurde. Im Rahmen
dieser Diagnostik bzw Intervention erfolgte nach der standardisierten Darstellung der
LCA in 2 Ebenen der CPT und arterielle Blutentnahmen unmittelbar vor und
2 Min. nach Beginn des CPT. Bereits bei Frauen ohne angiographisch
nachweisbare Stenosierung in den Kranzarterien wurde eine pathologische
Vasokonstriktion mittels quantitativer Computeranalyse nachgewiesen. Diese
Patientinnen wiesen in der Ausgangssituation bereits leicht erhöhte
Noradrenalinspiegel im Plasma auf, jedoch keinen Anstieg unter CPT. Bei
Coronarstenosen über 30 Prozent stieg der Noradrenalinspiegel jedoch
unter dem CPT signifikant an, im Mittel von 419 auf 477 pg/ml (p=0,015). Die
Reaktion des peripheren arteriellen Gefäßsystems, gemessen an der
Änderung des diastolischen intraarteriellen Druckes bzw des Mitteldruckes,
korrelierte bei KHK nicht mit der Änderung des Noradrenalinspiegels. Dies war
vielmehr nur bei Patientinnen mit unauffälligen Kranzarterien der Fall. Es fand
sich somit ein Unterschied in der koronaren und peripheren
Gefäßregulation der beiden Gruppen von Pat. Und nur bei
Coronarstenosen über 30 Prozent ein signifikanter Noradrenalinanstieg im
Plasma. In einer weiteren kontrollierten klinischen Studie an 91 Männern und 24
Frauen wurde in einem analogen Studienprotokoll festgestellt, daß nur bei den
Frauen in den distalen Segmenten der LCA eine signifikante Altersabhängigkeit
der adrenerg ausgelösten pathologischen Gefäßkonstriktion besteht.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter